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KAMALA

Art.-Nr. 4861 Kamala pura gepulvert

Stammpflanze:

Mallotus philippinensis (LAMARCK) MUELLER Argoviensis
Synonymbezeichnung: Rottlera tinctoria
(Familie der Euphorbiaceae, 14. Ordnung Euphorbiales)

Andere Namen:

Jamala, Glandulae Rottlerae, Malloti glandulae

Herkunft:

tropisches Asien, nordöstliches Australien, Neu-Guinea, Philippinen

Kamala

Beschreibung

Das feinweiche, leichte braunrote und nicht klebrige Pulver besteht aus den abgesiebten Drüsen und Büschelhaaren der Früchte von Mallotus philippinensis, einem baumförmigen Wolfsmilchgewächs. Es ist mit wenigen graugelben Teilchen durchsetzt, geruch- und geschmackfrei sowie wasserunlöslich. Behandelt man das Pulver mit Alkohol, Ethylether, Chloroform bzw. Kali- oder Natronlauge, so löst sich ein rotgelber Farbstoff heraus (Rottlerin, zusammen mit einigen anderen Farbstoffen vom Phloroglucin-Typ).

Inhaltsstoffe

Kamala besteht zu ca. 80% aus Harz. Neben den erwähnten Farbstoffen und Homorottlerin enthält Kamala Citronensäure, Gerbsäure, Gummi, Zucker und Wachs. Die Samen der Pflanze ergeben fettes Kamalaöl (Camulöl) mit der hoch ungesättigten Kamalolensäure. Rottlerin, auch als Mallotoxin bezeichnet, ist die wichtigste und auch giftigste Komponente von Kamala. Der reine Farbstoff ist kristallin, blaßgelb bis lachsfarben und besitzt einen Schmelzpunkt von 205-207 OC. Er ist unlöslich in Wasser, dagegen löslich in organischen Lösungsmitteln.

Anwendung

Kamala wurde früher medizinisch gegen Band-, Spul- und Madenwürmer eingesetzt (Anthelmintische = wurmtreibende Wirkung). Kamala verstärkt die Darmperistaltik, was die Verabreichung eines zusätzlichen Abführmittels entbehrlich macht. Trotz der toxischen Eigenschaften des Reinfarbstoffs Rottlerin ist das Mittel gut verträglich. Es dient heutzutage nur noch im tiermedizinischen Bereich als Wurmmittel (z.B. für Hunde, in Dosierungen von 2 bis 8 g). Der Stoff wird jedoch in der modernen Therapie durch verschiedene sicherer wirksame Anthelmintica ersetzt. Als Nebenwirkung wurde Lähmung der Darmmmuskulatur beschrieben.
Äußerlich benutzte man es gegen Hautkrankheiten und Krätze. Das von uns vertriebene Kamala darf in keinem Falle zu medizinischen (weder human- noch veterinärmedizinischen) Zwecken eingesetzt werden, denn es besitzt keine Zulassung als Arzneimittel.
In Indien und England wird es zum Gelbfärben von Geweben (vor allem Seide) verwendet
(C.I. Natural Yellow 2, vgl. Lit. [7] und [8], Löslichkeit in Spiritus oder bei Sodazusatz).

Qualität

Die Droge wird zuletzt im Deutschen Arzneibuch 6. Ausg. (Neudruck 1951) beschrieben, es läßt auf Verfälschungen und Verunreinigungen wie Rotes Sandelholz, Rinden, Saflor und Gewebebestandteile der Fruchtschale von Mallotus philippinensis, Pollenkörner und Stärke prüfen. Bei mikroskopischer Betrachtung erscheinen die Drüsen unregelmäßig-kugelig, höckerig und enthalten eine rote, glänzende Harzmasse.

Geschichte

Innerlich wurde Kamala zuerst von einigen in Indien praktizierenden englischen Ärzten als Bandwurmmittel empfohlen, wobei die recht drastisch abführende Wirkung ausschlaggebend war. Aufgrund von Versuchen ist es dann in den deutschen Arzneischatz übernommen worden.
Beispiel für eine damals gängige Rezeptur (1911, Lit. [4]).

Rp. Kamalae 10,0
Pulpae Tamarindorum depuratae (Gereinigtes Tamarindenmus)
Sirupus simplex (Zuckersirup 60T./40T.) ana 5,0
m.f. elect. spiss. D.S. Innerhalb 1 Stunde teelöffelweise zu nehmen

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Literaturhinweise

Stand der Information: 09.12.1995

Letzte Änderung am 03.04.1999

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