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1. The History of Modelling
2. 1600-1920
3. 1920-1940
4. 1940-1960
5. Die 60er
6. Die 70er


© De Meijian
VOGUE-Model Hannah Lee Sherman
© John Rawlings
Anita Colby (l.) und ihre Schwester Francine Counihan


Agenturen: John Robert Powers, Walter Thornton, Harry Conover
Top-Models: Anita Colby, Helen Bennett, Kay Hernan und Muriel Maxwell
Verdienst: 25$ bis 75$ in der Woche; einige wenige mit exklusiven Werbeverträgen verdienten 100 $ bis 300 $ die Woche
Fotografen: Baron Adolphe de Meyer, Edward Steichen, Baron George Hoyningen-Huene, Cecil Beaton, Horst P. Horst. Doch bestimmend waren bis in die 40er Jahre die Illustratoren
Magazine: VOGUE, Harper´s Bazaar, Cosmopolitan, Woman’s World, The Ladies Home Journal, Mademoiselle
Modedesigner: Coco Chanel, Madeleine Vionnet, Paul Poiret, Elsa Schiaparelli, Salvatore Ferragamo, Madame Grès, Jeanne Lanvin und Madame Paquin

John Robert Powers in seiner Agentur mit Models und Bookern, 1936
John Robert Powers gehörte zu dem Heer arbeitsloser Schauspieler, die den Broadway bevölkerten. Eines Tages wurde er angesprochen, ob er sich als Fotomodell für ein Shooting mit Stummfilmstar Mary Pickford zur Verfügung stellen würde. Mary Pickford kam weder am ersten noch an einem der folgenden Tage, doch Powers war 30 $ reicher. Also suchte er weitere Fotografen, die männliche Modelle suchten. 1921 erschien er zu einem Shooting mit Modefotograf Baron Adolphe de Meyer. Dieser bat ihn, sieben weitere Männer zu organisieren. Das war für Powers kein Probelm, kannte er doch genügend arbeitslose Schauspieler. Es dauerte nicht lange und er hatte eine unüberschaubare Liste von Telefonnummern. Und bald begannen Fotografen bei ihm anzurufen, wenn sie auf der Suche nach Modellen waren, anstatt Anzeigen aufzugeben.
Der Gedanke diese Vermittlungstätigkeit zu professionalisieren war naheliegend. 1923 gründete Powers mit seiner Frau Alice Hathaway Burton die erste moderne Modelagentur. Sie produzierten einen Katalog in dem jedes Model mit einem Bild und seinen Maßen aufgeführt war. Der erste Katalog beinhaltete 40 Models. Diesen schickten sie an alle Fotografen, Werbeleute, Kaufhäuser und Künstler. Schon bald zog Powers mit seiner Agentur vom schmuddeligen Broadway in die elegante Park Avenue um. Drei Assistentinnen an sieben französischen Telefonen bedienten den steigenden Bedarf. An der Wand hingen Terminkarten auf denen die Buchungen der einzelnen Modelle notiert wurden. Diese mussten sich jeden Morgen in der Agentur einfinden, um ihre Tagestermine abzuklären.
Powers Geschäftsidee schlug ein wie ein Bombe. 1932 war sein Katalog bereits ein dickes Hard-Cover-Buch mit 500 Einträgen und Powers ein reicher Mann. Auch während der großen Depression zu Beginn der 30er Jahre verdienten Powers und seine Modelle ein Vermögen. Betty McLauchlen Dorso, eines seiner Top-Models, ernährte von ihrem Wochenlohn als Vorführdame ihre gesamte Familie.
In diesen Jahren waren Fotomodelle weit angesehener als Laufstegmodelle und Vorführdamen. Den besten Ruf in der Branche genossen Models von J.R. Powers. Um seine Models optisch von den freischaffenden zu unterscheiden, bekam jedes Power-Model eine Hutschachtel von John Cavanagh, in der sie ihre Utensilien (Pumps, Schminke, Bürste usw.) mit sich trug.
Mit der stetigen Expansion seines Business richtete Powers direkte Telefonleitungen zu den führenden Modezeitschriften, VOGUE und Harper´s Bazaar, und zu den renommiertesten Katalogstudios ein.
Mit der Zeit sprach sich herum, dass bei Powers die schönsten Mädchen New Yorks zu finden waren und so fingen Millionäre an, den Katalog nach potentiellen Ehefrauen zu durchsuchen, ebenso wie Rockstars dies später mit den Büchern von Elite und Ford taten. Gwynne Vanderbilt, Jack Chrysler, Rutherford Stuyvesant und einige andere wurden auch fündig.
1929 bekam Powers Konkurrenz durch Walter Thornton und später durch Harry Conover, einen ehemaligen Mitarbeiter von Powers.



> Besprechung von ´Model´ auf VOGUE.com



1940-1960