Heinz Fischer: Der österreichische Bundespräsident
Heinz Fischer - Foto: BKA/Carina Ott

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Lebensdaten

Aufzählung Geboren am 9.10. 1938 in Graz
Aufzählung 1956- 1961 Studium der Rechts- und Staatswissenschaft, Promotion zum Dr. jur.
Aufzählung 1971- 1983 und 1987 - 2004 Abgeordneter zum Nationalrat
Aufzählung 1975-1983 bzw. 1987-1990 SPÖ-Klubobmann
Aufzählung 1983-1987 Wissenschaftsminister
Aufzählung 1990-2002 Nationalratspräsident
Aufzählung 2002 -2004 Zweiter Nationalratspräsident
Aufzählung 25.4. 2004 zum Bundespräsidenten gewählt
Aufzählung 8.7.2004 Angelobung und Amtsantritt als Bundespräsident
 

Links

Aufzählung Heinz Fischer
Aufzählung Hofburg.at
Aufzählung Bundespräsidentenwahl 2004
 

Er ist einer der erfahrensten sozialdemokratischen Politiker und gilt als besonnen und kalmierend. Mit diesen Eigenschaften zieht Heinz Fischer (65) heute in die Hofburg ein.

Sein Werdegang ist 40 Jahre lang mit dem Parlament verbunden. Der Verfassungsjurist war seit 1971 Abgeordneter zum Nationalrat, unterbrochen nur von mehr als drei Jahren als Wissenschaftsminister (1983 bis 1987). Zwölf Jahre lang war Fischer Nationalratspräsident, seit Ende 2002 muss er sich mit dem zweiten Platz begnügen. Er ist kein Mann verbaler Schnellschüsse, kein Stammtisch-Politiker. Fischer wägt Für und Wider genau ab, liebt bedachte Formulierungen.

Der Pfeifenraucher ist keine schillernde "Seitenblicke"-Figur. Ab und zu findet sich ein Bild in Bergsteigerkluft, oft in der Gegend seiner geliebten Hohen Wand. Gefühlsausbrüche in der Öffentlichkeit sind nicht seine Sache. In kleinem Kreis kann er schon laut werden, wird erzählt - aber nur, wenn es der Sache dient. Selbstkritik ist Fischer ebenso fremd wie Schuldzuweisungen.

Als eine der umstrittensten Aktionen in seiner Karriere gilt Fischers Verhalten im Streit zwischen Bruno Kreisky und Simon Wiesenthal. Als Klubchef hatte er einen Untersuchungs-Ausschuss gegen den Nazi-Jäger befürwortet.

Als seine Stärken gelten seine persönliche Bescheidenheit, seine Bedächtigkeit sowie seine politische Überlebensfähigkeit. Letztere brachte ihm allerdings auch immer wieder den Vorwurf ein, nicht gerade der Mutigste zu sein. Andere wiederum halten ihn gerade deshalb für präsidententauglich, da von Fischer keine aufgeregten Aktionen zu erwarten sind. Und als Mann der mahnenden Worte eignet sich das für seine bedächtigen Formulierungen berühmte neue Staatsoberhaupt, das gerne Rudolf Kirchschläger als Vorbild bezeichnet, zweifelsohne.

Heinz Fischer wurde am 9. Oktober 1938 in eine sozialdemokratische Familie hineingeboren. Sein Vater, Rudolf Fischer, war von 1954 bis 1956 Staatssekretär im Handelsministerium in der Regierung Raab/Schärf. Die Schule besuchte Fischer in Wien, 1961 promovierte er zum Dr. jur., 1993 wurde er "Ordentlicher Universitätsprofessor".

Nebenbei war Fischer mehr als 30 Jahre Präsident der Naturfreunde. Als sein größtes Hobby gilt das Bergsteigen, musikalisch gehört dem Jazz seine Liebe. Verheiratet ist der Agnostiker Fischer seit 35 Jahren mit Margit. Der Ehe entstammen ein Sohn und eine Tochter. Wohnen werden die Fischers weiterhin in ihrer Wohnung in der Wiener Josefstädter Straße.

Erschienen am: 08.07.2004

Verweis Österreichs Kanzler und Präsidenten