Die Ernennung von Peter Brendel zum neuen Schulleiter des Gymnasiums in Pfarrkirchen ist wegen formaler Gründe für unwirksam erklärt worden. Das gab das Bayerische Kultusministerium bekannt. Die fehlenden "Anlassbeurteilungen" sollen jetzt nachgereicht werden, so dass der Ex-Sprecher von Ministerin Hohlmeier seinen Posten möglicherweise behalten kann.
|
Peter Brendel |
Die Beförderung des 36-Jährigen war auf Betreiben eines unterlegenen Mitbewerbers vor dem Regensburger Verwaltungsgericht gelandet. Dieser, selbst Lehrer am Gymnasium in Eggenfelden, hatte erfolgreich durchgesetzt, dass die Auswahlentscheidung aufgehoben wurde. Es könne jedoch durchaus sein, dass Brendel nach Vorlage der fehlenden Beurteilungen weiter Schulleiter bleibe, sagte Ministeriumssprecher Thomas Höhenleitner. Man gehe davon aus, dass "die Auswahlentscheidung im Ergebnis korrekt ist." Hohlmeier hatte ihren Ex-Mitarbeiter im Sommer zum Direktor der Schule ernannt.Lehrerschaft lobt "außerordentliche Kompetenz"Brendel hatte nach seinem Lehramtsstudium und dem erfolgreichen Abschluss des Zweiten Staatsexamens drei Jahre als Lehrer gearbeitet. Anschließend war er fünf Jahre beim Kultusministerium beschäftigt. Trotz der relativ geringen Praxiserfahrung ist die Stimmung an der Schule eindeutig: Eltern, Schüler und Lehrer wollen Brendel gerne als Direktor behalten. "Er hat uns durch seine außerordentliche Kompetenz und sein Engagement für die Schule überzeugt", zitiert die "Passauer Neue Presse" einen Lehrer. Schülersprecher Julian Gareis lobt im gleichen Bericht die "sehr gute Zusammenarbeit". Dem Elternbeirat gefällt, dass Brendel durch die Arbeit im Ministerium seinen "pädagogischen Horizont enorm erweitert" hat. SPD spricht von GünstlingswirtschaftFür die Opposition hingegen war das Gerichtsurteil Wasser auf die Mühlen. Die Landtags-SPD bezeichnete den Fall als "Günstlingswirtschaft". Hohlmeier habe beamtenrechtliche und menschliche Gepflogenheiten missachtet, sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Margarete Bause. Zudem habe es bei Gymnasien in Nürnberg und Schweinfurt ebenfalls Beschwerden gegeben. Die Personalpolitik der Ministerin ist ein Punkt im Fragenkatalog des Hohlmeier-Untersuchungsausschusses. Dabei wollen SPD und Grüne auch die Beförderungspraxis des Kultusministeriums unter die Lupe nehmen. Die Opposition wirft der Strauß-Tochter vor, enge Mitarbeiter bevorzugt zu haben.
Mehr zu diesem Thema
|
|
|
Rücktritt oder Entlassung - diese Alternative stellt die Opposition in der "Causa Hohlmeier". Zugleich legten SPD und Grüne den Fragenkatalog für den Untersuchungsausschuss vor.
|
|
|
|
|
|