Musikabteilung
Verzeichnis der Sammlung Richard Wagner (1813-1883)

   
Richard Wagner in Zürich: Theodor Kirchner (1823-1903)
 

Theodor Kirchner, Anfang der 1850er Jahre Theodor Kirchner wurde am 10. Dezember 1823 in Neukirchen (Sachsen) geboren. Er studierte in Leipzig, wo er Felix Mendelssohn und Robert Schumann kennenlernte. Mendelssohn empfahl ihn 1843 als Organisten nach Winterthur. Von dort aus gab Kirchner auch in Zürich Klavierstunden und befreundete sich mit Alexander Müller, Franz Abt und Wilhelm Baumgartner. Kirchner wurde von Wagner als Pianist sehr geschätzt; dieser bat ihn sogar, bei der ersten, privaten Aufführung am 26. April 1856 vom ersten Akt der Walküre den Klavierpart zu übernehmen. Während des Zürcher Besuchs von Liszt im Herbst 1856 kam Kirchner regelmässig nach Zürich, "er unterliess ebenfalls nicht, sich als exzentrisch darzustellen", hielt aber Wagner in Mein Leben fest. Später gehörte Kirchner zum engeren Freundeskreis von Johannes Brahms.

1862 zog Kirchner nach Zürich, dirigierte 1862-1865 die Abonnementskonzerte der Allgemeinen Musik-Gesellschaft und wurde Organist in St. Peter. 1872 verliess er die Schweiz. Er wurde danach Konservatoriumsdirektor in Würzburg, lebte später als freischaffender Musiker in Dresden und Hamburg. Kirchner ist am 18. September 1903 in Hamburg gestorben. Die Czeslaw Marek-Stiftung, verwaltet von der Zentralbibliothek Zürich, unterstützt eine Gesamtausgabe der Werke Kirchners beim Amadeus Verlag, Winterthur. Kirchners Scherzo op. 8 für Klavier ist auf der CD Richard Wagner und seine Zürcher Komponistenfreunde, erschienen bei dem Label MGB.

 


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Angelika Salge / 19.10.2004 /di