Nun wieder zurück nach Steinach: Das Haus mit dem Gemischtwarengeschäft musste für die Bedürfnisse unserer Familie erst adaptiert werden. Die Räume waren ursprünglich als Gästezimmer für Feriengäste eingerichtet, es ist noch kein Bad vorhanden, wohl aber gibt es – für die damalige Zeit eine Seltenheit! – eine Zentralheizung mit Koksofen im Keller .

Bald nach Kriegsbeginn 1939 gibt es Lebensmittelkarten und Bezugscheine für Bekleidung und Zigaretten, was durch die umständliche Abrechnung natürlich viel zusätzliche Arbeit für meine Mutter ergibt. Aber die Situation hat den Vorteil, dass doch ein gewisser Spielraum für zusätzliche Versorgung gegeben ist. Dadurch kann meine Mutter sehr oft einer hungernden Familie einen Brotwecken o.ä. zustecken – sie tut in dieser Zeit viel Gutes für die Mitmenschen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jeder Bürger muss, wenn er unbehelligt bleiben will, den Nachweis seiner arischen Abstammung erbringen. Dazu dient der Ahnenpass, der andererseits den Vorteil einer intensiven Vorfahrenforschung mit sich bringt, die auch mir jetzt beim Schreiben dieser Chronik hilfreich ist.


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