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Susanne Osthoff mit Reinhold Beckmann (Bild: NDR)

Susanne Osthoff mit Reinhold Beckmann 


tagesschau.de: Dossier – Susanne Osthoff wieder frei


 
 
Susanne Osthoff bei Beckmann (Bild: NDR)

Susanne Osthoff bei Beckmann 



Video: Das Gespräch mit Susanne Osthoff


Susanne Osthoff bei Beckmann (Bild: NDR)

Susanne Osthoff bei Beckmann 



Sendung vom Montag, 09.01.2006

Susanne Osthoff
24 Tage war Susanne Osthoff in Geiselhaft, 24 Tage durchlitt sie Todesängste. Nach ihrer Freilassung tauchte die Archäologin im Nahen Osten unter und verwirrte die deutsche Öffentlichkeit mit bizarren Äußerungen. Jetzt ist Susanne Osthoff erstmals wieder in Deutschland gewesen und alleiniger Gast in der Talksendung Beckmann. Im 75-minütigen Interview mit Reinhold Beckmann spricht sie über Einzelheiten ihrer Geiselhaft und erklärt die Irritationen der letzten Tage.

Im Alltag angekommen ist Susanne Osthoff nach ihrer Entführung noch nicht. "Für mich gibt es keinen Alltag", sagt die 43-Jährige. "Es ist für mich bis heute gefährlich. Ich wechsle alle zwei Tage meinen Standort und das Land. Das ist äußerst anstrengend." Während der 24-tägigen Geiselhaft habe sie ununterbrochen Todesangst gespürt, die bis heute anhalte. "Ich war ständig unter Lebensgefahr. Die Umstände waren unkontrollierbar." Am schlimmsten seien die Transporte ins Ungewisse gewesen: "Man hat nur noch Todesvisionen."

Nach Osthoffs Freilassung aus der Geiselhaft war die Öffentlichkeit irritiert, dass die Archäologin nicht sofort ihre zwölfjährige Tochter gesprochen oder getroffen hatte. In der Beckmann-Sendung weist Susanne Osthoff alle Anschuldigungen zurück, sie sei eine Rabenmutter. "Mein Kind ist in bester Obhut. Sie ist besser betreut als viele andere Kinder in Deutschland, die vor die Glotze gesetzt werden. Ich liebe mein Kind, und mein Kind liebt mich." Osthoff fühlte sich unmittelbar nach der Entführung psychisch nicht in der Lage, ihre Tochter zu sehen. Sie habe nicht gewollt, dass ihre Tochter sie in dem Zustand nach der Geiselhaft sieht. Jetzt sei sie wieder stark und stabil genug, ihre Tochter endlich wieder zu sehen: "Tarfa ist und bleibt mein Lebensinhalt."

Für unverantwortlich und gefährlich hält Susanne Osthoff Medienberichte über ihre angebliche gelegentliche Tätigkeit für den Bundesnachrichtendienst im Irak. "Wenn ich für den BND gearbeitet hätte, hätte ich meine 540 Euro Miete regelmäßig zahlen können. Dazu war ich nicht in der Lage. Das Ganze erübrigt sich damit." Eine solche Meldung könne für die betroffene Person das Todesurteil bedeuten. "Wenn ich ein Informant gewesen wäre, dann würde ich heute nicht mehr leben."

Osthoff bestätigt bei Beckmann lediglich, dass sie Mitarbeitern der deutschen Botschaft in Bagdad manchmal Hinweise auf drohende Gefahren oder die Lage in bestimmten Gebieten gegeben habe. Dies sei "in einem Krisen- und Kriegsgebiet wie dem Irak unter Landsleuten absolut selbstverständlich". Die Botschaftsmitarbeiter hätten sich ihr gegenüber aber "nicht als BND-Mitarbeiter zu erkennen gegeben, sondern als Diplomaten". Osthoff weiter: "Wenn du in einem Land wie dem Irak lebst und mitbekommst, dass gerade eine Straßensperre errichtet wird und gleich etwas in die Luft fliegen wird, rufst du natürlich deinen Freund an, der da vielleicht lang fahren will, und warnst ihn. Da interessiert es dich nicht, für wen oder was der arbeitet. Das ist reiner Selbstschutz und die Pflicht eines jeden. Das musst du tun unter Landsleuten!" Aber deshalb, so Osthoff, sei man "nicht gleich BND-Mitarbeiter".

Susanne Osthoff äußert bei Beckmann auch Kritik an der Arbeit des deutschen Krisenstabs. Ihrer Ansicht wäre es möglich gewesen, bereits früher frei zu kommen. "Ich weiß, dass man einen Mittelsmann in der ersten Woche hätte bestellen können. Diesen Kontakt hat jede Auslandsvertretung." Scheinbar hätten die Deutschen diesen Mittelsmann nicht gekannt. Trotzdem dankt sie dem Krisenstab und allen anderen, die zur Beendigung der Geiselnahme beigetragen haben. "Ich bin jedem dankbar, der sich für mich engagiert hat und für mich seine Zeit geopfert hat. Ich konnte nicht wissen, dass in den Kirchen Kerzen für mich angezündet worden sind. Ich musste schauen, dass ich überlebe und körperlich durchhalte. Aber ich bin eine Kämpferin."
 
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