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Mario Adorf (Bild: NDR/face to face)

Mario Adorf 



 
 
Mario Adorf und Elke Heidenreich (Bild: NDR/face to face)

Mario Adorf und Elke Heidenreich 



Mario Adorf bei Beckmann




Sendung vom Montag, 26.09.2005

Mario Adorf
Er ist der Grand Seigneur unter den Schauspielern und der wohl eleganteste Macho, den das deutsche Kino je hervorgebracht hat. Mit "Nachts, wenn der Teufel kam" schaffte Mario Adorf 1957 den Durchbruch und war lange Zeit auf Schurkenrollen abonniert. Mit dem "Oscar"-prämierten Meisterwerk "Die Blechtrommel" und Fassbinders "Lola" avancierte er zum Charakterdarsteller.

In Erfolgsserien wie "Kir Royal" und "Der große Bellheim" wurde er in den 80er und 90er Jahren schließlich zum absoluten Publikumsliebling. Gerade hat Mario Adorf seinen 75. Geburtstag gefeiert. Bei "Beckmann" gibt er jetzt einen sehr persönlichen Rückblick auf ein großes Leben.

Erstmals erzählt Mario Adorf sehr bewegend, wie er als 22-Jähriger nach Italien reiste, um klammheimlich seinen Vater kennen zu lernen, und spricht über die Liebe zu seiner Mutter Alice. Ihr, einer allein erziehenden Näherin, ist Mario Adorfs neues Buch 'Mit einer Nadel bloß' gewidmet. "Sie hat hart gearbeitet", erinnert sich Adorf bei "Beckmann", da sei "natürlich nicht so wahnsinnig viel Platz für Liebe gewesen." Seine Kindheit war nicht immer leicht. "Ich war ziemlich früh auf mich alleine gestellt."

Seine Mutter hatte noch vor seiner Geburt Italien und seinen Vater verlassen. "Mein Vater war ein verheirateter Arzt mit drei Töchtern", beschreibt Adorf die schwierige Schwangerschaftszeit seiner Mutter. Eine Scheidung sei im streng katholischen Süditalien nicht in Frage gekommen, sein Vater habe den unehelichen Sohn unbedingt verheimlichen wollen. "Deshalb ist meine Mutter, schon im neunten Monat schwanger, über Nacht abgereist."

Erst mit 22 Jahren sollte Mario Adorf seinen Vater das erste Mal kennen lernen. Heimlich fuhr er nach Kalabrien: "Ich war natürlich neugierig: Wer ist das? Wo kommst du her? Ich wollte meine zweite Heimat kennen lernen, ich kannte Kalabrien zu diesem Zeitpunkt ja gar nicht." Und es gab noch einen ganz egoistischen Grund: Adorf studierte damals und benötigte finanzielle Unterstützung. Um seinen immer noch verheirateten Vater sehen zu können, gab Adorf sich als Vertreter für medizinische Geräte aus. "Ich konnte im strengen Süditalien ja nicht einfach als unehelicher Sohn auftauchen. Mein Vater hatte keine Ahnung, dass ich komme. Ich musste mich richtig einschleichen." Die Verständigung sei nicht einfach gewesen: "Ich konnte nur ein paar Brocken italienisch, also unterhielten wir uns lateinisch – mit Hängen und Würgen", beschreibt Mario Adorf die erste Begegnung. Große Vater/Sohn-Gefühle seien dabei nicht entstanden; eigentlich habe er sich selbst und die Situation beobachtet: "Gerade in sentimentalen Momenten meines Lebens habe ich immer sehr genau beobachtet." Dieses Verhalten sei typisch für ihn, resümiert Mario Adorf: Sentimentalität habe sich bei ihm nie eingestellt, gerade "in vielen Situationen, in denen man eigentlich weint".

Vor kurzem feierte Mario Adorf seinen 75. Geburtstag. Angst vor dem Älterwerden hat er nicht, sondern nur vor Krankheiten: "Mit dem Älterwerden ist es wie mit dem Fliegen: Ich habe keine Angst vor dem Fliegen – nur vor dem Abstürzen!"
 
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