DasErste.de

01.12.2006 | 11:40 Uhr

[DasErste.deUnterhaltungBeckmann

Technische Hilfe

|

Druckversion

|

Kontakt

Impressum

Beckmann
Beckmann

Home

Das Studio

Die Sendung

Der Moderator

Team und Kontakt

Team und Kontakt

Startseite DasErste.de

Unterhaltung im Ersten

Sendungen im Ersten A-Z
Richard von Weizsäcker (Bild: NDR/face to face/Tjaberg)

Richard von Weizsäcker 



 
 
Richard von Weizsäcker (Bild: NDR/face to face/Tjaberg)

Richard von Weizsäcker 



Richard von Weizsäcker über sein spannendes Leben




Sendung vom Montag, 11.04.2005

Richard von Weizsäcker
Kaum ein deutscher Staatsmann hat über alle Parteigrenzen hinweg so viel Respekt und Ansehen erworben wie Richard von Weizsäcker. Der Bundespräsident a.D. und CDU-Politiker folgte schon vor seiner Amtszeit von 1984 bis 1994 im Zweifel lieber seiner inneren Überzeugung als der offiziellen Parteilinie. Spätestens seit seiner beeindruckenden Bundestagsrede am 8. Mai 1985, dem 40. Jahrestag der deutschen Kapitulation, avancierte er international zu einer der größten politischen Autoritäten Deutschlands. Wenige Wochen vor dem 60. Jahrestag des Kriegsendes und vier Tage vor seinem 85. Geburtstag ist Weizsäcker seit langer Zeit erstmals wieder Gast in einer Talksendung.

Bei "Beckmann" wünscht sich Richard von Weizsäcker mehr Optimismus in Deutschland. "Wir müssen etwas zuversichtlicher sein", sagt er zur aktuellen Lage der Nation. "Der Reformprozess ist schwer, wird uns aber voran bringen." Zu seinem Bedauern würde die Situation von Medien und Politikern schlechter geredet als sie tatsächlich sei. Die Deutschen jammerten zuviel. "Wenn hier jemand Konkurs macht, heißt es: Es ist zu Ende. In den USA sagt man: Er fängt neu an."

Angesichts wichtiger, nur langfristig umzusetzender Politik-Ziele kritisiert der Bundespräsident a.D. die Parteien allgemein. Sie dächten oftmals nur an die nächste Wahl. Dieses Denken gehöre zwar zu einer Demokratie und fände man auch in anderen Ländern – "aber vielleicht muss man diesen Punkt immer wieder beim Namen nennen." Ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber Parteien sei falsch – allerdings mache eine Demokratie aus eigensüchtigen Menschen auch keine halben Engel.

Kurz vor dem 60. Jahrestag des Kriegsendes erinnert Weizsäcker sich bei "Beckmann" an seine Kindheit. Geboren 1920 auf einem Stuttgarter Schloss, lernte er als Sohn eines Diplomaten schnell die Welt kennen. "Ich bin seit meinem zweiten Lebensjahr ein Schwabe im Exil und habe meine Jugend im Umherwandern erlebt. Für die Chance bin ich dankbar, früh einen Blick über die eigenen Lebensverhältnisse hinaus bekommen zu haben." Wie so viele seiner Generation fühlt er sich durch den zweiten Weltkrieg um seine Jugend gebracht. Richard von Weizsäcker musste hautnah erleben, wie sein Bruder Heinrich im Kriege getötet wurde. Nur hundert Meter sei er von ihm entfernt gewesen: "Ich habe ihn selber beerdigt." Später wurde der Leichnam nach Stuttgart überführt.

Seine persönlichen Erfahrungen im Kriegsdeutschland haben Weizsäcker geprägt. Am 9. Mai 1985 hielt er eine mittlerweile legendäre Rede im deutschen Bundestag. Den 40. Jahrestag der deutschen Kapitulation bezeichnete er als einen Tag der Befreiung, eine Haltung, die das Ausland tief beeindruckte. "Es war mir nicht bewusst, was ich mit dieser Rede auslösen würde. Dass es solch ein Echo im Ausland gab, hat mich gefreut." Selbst internationale Zeitungen veröffentlichten Weizsäckers Rede komplett im Wortlaut.

Der distinguierte Staatsmann überrascht bei "Beckmann" mit einem ungewöhnlichen Interesse. "Innerhalb des Sportes habe ich eine neue Entdeckung gemacht", schmunzelt der 85-Jährige – begeistert schaue er Sumo-Ringen im Fernsehen. "Es sind kurze Kämpfe, die schnell entschieden sind. Man kann daraus viel über die japanische Kultur lernen."

 
Zur Homepage des Bayerischen RundfunksZur Homepage des Mitteldeutschen RundfunksZur Homepage des Norddeutschen RundfunksZur Homepage des Hessischen RundfunksZur Homepage von Radio BremenZur Homepage des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB)Zur Homepage des Saarländischen RundfunksZur Homepage des SüdwestrundfunksZur Homepage des Westdeutschen RundfunksZur Homepage von ARD DigitalZur Homepage von arteZur Homepage von PhoenixZur Homepage 3satZur Homepage von Ki.KaZur Homepage von Deutschlandfunk und DeutschlandradioZur Homepage der Deutschen Welle