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Rainer Werner Fassbinder (Bild: dpa)

Rainer Werner Fassbinder 



 
 


Das Video zur Sendungvom 03.10.2005




Sendung vom Montag, 03.10.2005

Freunde und Weggefährten der Regie-Legende Rainer Werner Fassbinder
Freunde und Weggefährten der Regie-Legende Rainer Werner Fassbinder:

Karlheinz Böhm (Schauspieler, "Martha")
Walter Bockmayer (Schauspieler, "In einem Jahr mit 13 Monden")
Günter Lamprecht (Schauspieler, "Berlin Alexanderplatz")
Irm Hermann (Schauspielerin, "Angst essen Seele auf")
Udo Kier (Schauspieler, "Bolwieser")
Rosel Zech (Schauspielerin, "Die Sehnsucht der Veronika Voss")
Hanna Schygulla (Schauspielerin, "Lili Marleen")
Barbara Sukowa (Schauspielerin, "Lola")

60 Jahre alt wäre dieses Jahr der geniale Kultregisseur Rainer Werner Fassbinder geworden – hätte er nicht 1982 frühzeitig die Bühne des Lebens verlassen. In nur 13 Jahren hatte er wie besessen 43 Filme gedreht: "Angst essen Seele auf", "Lili Marleen" oder "Lola" sind bis heute der Inbegriff des Deutschen Kinos. Erstmals treffen sich bei "Beckmann" jetzt acht seiner engsten Freunde und Vertrauten wieder, die zusammen mit der Regie-Legende den deutschen Film revolutionierten. Fassbinder-Diven wie Hanna Schygulla und Barbara Sukowa sprechen mit Karlheinz Böhm, Walter Bockmayer, Günter Lamprecht, Irm Hermann, Udo Kier und Rosel Zech über Exzesse und Obsessionen, Launen und Leidenschaften und die ungestümen 70er Jahre, als sie an Fassbinders Seite zu Leinwand-Ikonen wurden.

Karlheinz Böhm verdankt Rainer Werner Fassbinder sozusagen sein zweites Leben. Vom Kaiser Franz Joseph in den "Sissi"-Filmen wurde er Anfang der 70er Jahre zum gefeierten, ernst zu nehmenden Avantgarde-Schauspieler. Böhm bei Beckmann: "Fassbinder hat mir durch meine Rolle in 'Martha' wieder die Tür geöffnet zu meiner Entwicklung als Schauspieler." Durch die Zeit mit der Fassbinder-Gruppe sei Böhm bewusst geworden, wie wenig er in der Gesellschaft bewegt habe. Letztlich habe Fassbinder ihn dazu gebracht – "zwar nicht durch direkte Einflussnahme, aber durch sein Denken" – 1981 die Äthiopienhilfe "Menschen für Menschen" zu gründen.

Walter Bockmayer, selbst Regisseur und Chef des legendären Kölner "Theaters in der Filmdose", begleitete Fassbinder vor allem in den Jahren vor seinem Tod und war in dieser Zeit sein engster Vertrauter und bester Freund. Freundschaft mit Fassbinder bedeutete laut Bockmayer, "einen großen Teil von sich selbst abzugeben". Alles sei auf Fassbinder fixiert gewesen, bestätigt auch Udo Kier, der lange Zeit mit Fassbinder zusammen wohnte. Fassbinder, so Kier, habe nicht gewollt, dass sich der Kreis um ihn herum untereinander zu gut versteht. Eine Gruppe hätte sich gegen ihn richten können. Deshalb habe man Streitereien regelrecht inszeniert – was Fassbinder gefreut habe, sagt Udo Kier bei "Beckmann".

Irm Hermann war Anfang der 70er Jahre die Lebenspartnerin von Rainer Werner Fassbinder – allerdings musste sie sich ihn mit Männern teilen. Ob sie Fassbinders Bisexualität nie bemerkt habe? "Ich habe das nicht verstanden und auch verdrängt." Damals habe sie nichts von Homosexualität gewusst und sei nicht aufgeklärt gewesen. "Ich war 22 und total naiv!" Als sie langsam ahnte, dass Fassbinder sie mit Männern betrog, schwieg Irm Hermann: "Das war der Teil, der mich nichts anging."

Hanna Schygulla gilt als der Fassbinder-Star schlechthin und hat in 20 seiner Filme die Hauptrolle gespielt. Sie sieht das Geniale an Fassbinder in seinen scheinbaren Widersprüchen: "Er ist immer Slalom gefahren zwischen allen Gattungen." Er habe Theater wie Film inszeniert und Filme wie Theaterstücke. "Manchmal hat er Klischees bedient und manchmal auch Kitsch und schlechten Geschmack reingebracht." Er habe scheinbar unauflösbare Sachen integriert, die einen ins "Herz der Geheimnisse des Lebens" gebracht hätten.
Barbara Sukowa spielte die Hauptrolle in "Lola" und die Mieze in "Berlin Alexanderplatz".

Sie begeistert sich noch heute über die Arbeit mit Fassbinder: "Ich habe immer auf seine Augen geschaut und gesehen, ob es ihm gefallen hat. Sie selbst sei sehr davon abhängig, dass Regisseure sie liebten", erzählt Sukowa bei "Beckmann". Fassbinders Bestätigung habe sie "zum Blühen gebracht".
 
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