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Wolfgang Clement (Bild: dpa)

Wolfgang Clement 



 
 


Das Video zur Sendung vom 21.11.2005




Sendung vom Montag, 21.11.2005

Wolfgang Clement
Von Schröders "Superminister" und SPD-Hoffnungsträger zum Privatier – mit Wolfgang Clements Abschied endet eine weitere große Politiker-Karriere. Als Wirtschaftsminister hatte er stets lautstark nach Veränderungen gerufen – doch bei den Reformplänen von SPD und Union wurde er gar nicht erst gehört. Kurz vor seinem Ruhestand sorgt der konfliktfreudige Ex-SPD-Vizechef noch einmal für Unruhe: Mit dem Koalitionsvertrag von SPD und Union ist er nicht zufrieden. Am Abend vor seinem endgültigen Amtsabschied zieht Clement bei "Beckmann" Bilanz.

Wolfgang Clement hält die künftige Aufteilung von Wirtschafts- und Arbeitsministerium für falsch. Als "völlig verrückt" bezeichnet er bei "Beckmann" diesen Beschluss der großen Koalition. "Die Trennung von Wirtschaft und Arbeit ist in der heutigen Zeit doch unvorstellbar!" Clement glaubt, diese Entscheidung sei "nicht mit Tiefgang getroffen" worden. Er hätte sich gewünscht, dass man vorher "die Beteiligten" um Rat gefragt hätte. Ein bis anderthalb Jahre habe die Zusammenlegung gebraucht – nun werde durch die Trennung des "Superministeriums" ähnlich viel Zeit vergeudet.

Zu seinen Nachfolgern hat Clement eine klare, durchaus positive Meinung. Den neuen Wirtschaftsminister Michael Glos schätzt Clement als "Pragmatiker" ein – "das geht in Ordnung." Sein Verhältnis zum neuen Arbeitsminister Franz Müntefering sei "etwas komplizierter". Das liege einerseits an ihren Charakteren, anderseits an den Vorkommnissen der jüngsten Vergangenheit: "Ich hätte mir schon einen anderen Umgang gewünscht", bedauert Clement die Art und Weise seiner Nicht-Berücksichtigung im neuen Kabinett.

Der bisherigen Rot-Grün-Regierung attestiert Wolfgang Clement erfolgreiches Arbeiten: "Wir haben sachlich eine Menge zustande gebracht." Hartz IV und Schröders Agenda 2010 hält er für richtungsweisend, die positiven Effekte für Deutschland seien absehbar. Schmunzeln kann Clement heute über sein damaliges Angebot an die Bürger, dass jeder, der Probleme beim Ausfüllen des Hartz IV-Antrages habe, ihn persönlich anrufen könne. "Mein ganzes Büro war lahm gelegt. Flapsigkeit und Ironie sind in der Politik immer gefährlich."

Clements vollständiger Abschied aus der Politik scheint endgültig. Er schaue nun "ausschließlich nach vorne". Wehmütige Gefühle verhehlt er nicht: "Natürlich hat das auch eine emotionale Seite. Bei mir sogar mehr, als man mir ansieht." Angst vor dem Machtentzug ist Clement fremd. "Ich habe meine Ämter nie als Machtposition gesehen."

Künftig möchte Wolfgang Clement seine Erfahrungen in der freien Wirtschaft einbringen. Zwar freue er sich, dass er jetzt mehr Zeit habe, um etwas anderes als Akten zu lesen. Aber gerade seine Frau sei froh, wenn er etwas zu tun habe: "Dann ist es auch für sie leichter." Auf seine Frau kämen jetzt neue Aufgaben zu, sie wird ihren Mann künftig öfter mit dem Auto fahren müssen: "Ich habe ja keinen Führerschein."
 
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