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Elke Heidenreich (Bild: NDR/face to face)

Elke Heidenreich 



 
 
Elke Heidenreich und Mario Adorf

Elke Heidenreich und Mario Adorf (Bild: NDR/face to face) 



Elke Heidenreich bei Beckmann




Sendung vom Montag, 26.09.2005

Elke Heidenreich
Sie macht aus Büchern Bestseller und treibt selbst Literaturmuffel scharenweise in die Buchläden. Dabei gibt Elke Heidenreich nur eine ganz einfache Losung aus, die heißt: Lesen!

Seit dem Start ihrer Büchersendung "Lesen!" gilt sie als einflussreichste Frau im deutschen Literaturbetrieb. Niemand in Deutschland empfiehlt Bücher mit soviel Leidenschaft wie sie. Und niemand mit soviel Erfolg: Alle Bücher, die Elke Heidenreich den Menschen ans Herz legt, werden Bestseller. Doch ihre Mission ist eigentlich eine andere.

Bei "Beckmann" spricht sie über das unfassbare Glück des Lesens, das ungewohnte Gefühl des Älterwerdens und die Momente, in denen selbst die starke Elke Heidenreich ganz schwach wird.

Neben Büchern liebt Elke Heidenreich die Oper über alles. "Wenn in Palermo Wagners 'Fliegender Holländer' läuft, dann will ich das sehen! Dann fliege ich nach Palermo und guck mir das an. Demnächst fliege ich nach New York und schaue mir in der Met 'Falstaff' an, dirigiert von James Levine. Das ist der Luxus, den ich mir leiste in meinem Leben. Ich interessiere mich nicht für Klamotten, Schmuck oder für sonst irgendwelche teuren Sachen. Aber ich leiste mir ein Ticket irgendwohin und gehe in die Oper, einen Abend."

In solchen Momenten wird die starke Powerfrau ganz schwach, gibt Heidenreich bei "Beckmann" ganz offen zu: "Ehrlich gesagt gehe ich am liebsten alleine in die Oper. Denn ich weine immer – nicht über 'La Traviata' oder den 'Fliegenden Holländer'. Ich weine Tränen, die ich längst hätte weinen müssen. Aber weil ich so taff bin, verkneife ich mir die immer." In der Oper löse sich alles, was an ihr "verkrustet" ist, sagt sie. Neulich sei sie allein im Moskauer Bolschoitheater gewesen. "Als die Musik anfing, musste ich weinen – weil in meinem Leben einiges nicht stimmt. Ich musste einfach weinen. Neben mir saß eine alte Frau – ich kann kein Wort russisch –, die nahm einfach meine Hand, und ich weinte und weinte. Sie hielt die ganze Zeit meine Hand. Am Ende gab sie mir einen Kuss, und wir gingen auseinander. Es war ein wunderbarer Abend. Ich fand das toll."

Offen wie nie spricht Elke Heidenreich bei "Beckmann" über ihr Leben. "Ich bin so taff, weil ich mir so viel auferlege. Jeden Morgen liege ich im Bett und denke: Was muss ich heute schaffen? Und abends denke ich: Was habe ich wieder nicht geschafft. Bekloppt, warum? Ich bin so eine Schnelle: Ich fahr zu schnell Auto, ich rede zu schnell, ich mache alles zu schnell. Ich koche in 10 Minuten für 20 Personen ein Essen – bei mir geht alles schnell."

Erstmals nimmt Elke Heidenreich in ihrem Leben das Älterwerden bewusst wahr, erzählt sie bei "Beckmann": "Meine Kindheit ist für mich sehr weit weg. Oft schaue ich mir auf Bildern die alte Elke an, die ich mal war. Ich kann mich kaum noch erinnern. Seit kurzem habe ich so ein endliches Gefühl – kein unendliches mehr, wie früher. Der Weg, der schon war, ist so sehr vieles größer als der, der noch kommt. Das spüre ich manchmal. Darüber habe ich früher nie nachgedacht."

Die stets vor Energie sprühende Heidenreich spürt, dass sie "eine andere Phase" in ihrem Leben erreicht hat. "Ich will noch nicht sagen, das Alter – ich fühle mich noch nicht alt. Falten sind mir auch egal. Meine Mutter war mit 90 noch munter. Sie hat immer gefunden, ich sei ihr zu langweilig. Meine Mutter trug mit 90 höhere Absätze und kürzere Röcke als ich. Manchmal denke ich: Muss ich auch so werden? Die Kraft, die ich früher hatte, die ist nicht mehr da. Es strengt mich alles sehr an, was ich mache – aber ich mache es immer noch gerne! Abends liege ich im Bett und denke: 'Ich kann nicht mehr, warum tue ich das alles?' Und morgens stehe ich auf und ich kann wieder!"
 
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