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Notker Wolf, Fürstin Gloria und Andreas Englisch  (Bild: NDR/face to face/Tjaberg)

 



 
 

 



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Sendung vom Montag, 04.04.2005

Notker Wolf
Abtprimas Nokter Wolf lebt als ranghöchster Benediktiner in Rom und hat mit Johannes Paul II. eng zusammen gearbeitet. Wie sieht er die letzten Tage und Stunden im Leben des Papstes? "Ich glaube, dass er bewusst das Sterben in unsere Wirklichkeit hineinbringen wollte. Es wird ja in unserer Gesellschaft ausgespart", sagt Wolf bei "Beckmann" zum diskutierten öffentlichen Sterben des Papstes. Allerdings gibt er auch zu, dass er selber nicht immer glücklich angesichts der gezeigten Bilder gewesen sei. Durchaus habe er sich gefragt: Muss das so sein? In dieser manchmal auch entstellten Form?

Eine Antwort auf diese Fragen habe Wolf durch seine Erfahrung im Umgang mit dem Tod gefunden: "Das ist eben das Leben. Ich bin durch den Tod nicht so stark berührt, weil ich das so oft schon mit gemacht habe." Wichtig sei für ihn, was ihm gerade ein Krebskranker gesagt habe: 'Ich will so sterben wie der Papst. Er hat mir Kraft gegeben.'

Abtprimas Nokter Wolf glaubt, diese letzte Botschaft von Johannes Paul II. sei das Entscheidende: "Er war stets mit seiner Freude in den Medien präsent. Und jetzt hat er gezeigt: auch die schlechten Tage gehören zum Leben." Johannes Paul II. habe Spiritualität vertreten wollen, nach der viele Leute verlangen.

Der Abtprimas erzählt, dass der Papst immer an seine Mitmenschen dachte und stets richtigen Worte für sie fand. Er erinnere sich an den Besuch seiner Eltern in Rom, anlässlich deren goldenen Hochzeit. Seine Mutter habe sich beim Papst beklagt, sie hätte von ihrem Sohn gar nichts mehr. Johannes Paul II. habe geantwortet: 'Dafür können Sie aber doch stolz auf ihn sein!' "Da war meine Mutter wieder zufrieden", schmunzelt der Benediktiner.

Abtprimas Wolf wünscht sich für die Zukunft erneut einen "Mann des Glaubens". "Viele meinen, der Papst sei ein Manager der Kirche. In Wirklichkeit ist Johannes Paul II. ein geistlicher Mensch gewesen. Er wollte leben wie Jesus Christus – bis zum Ende. Darin war auch seine Haltung zum Zölibat begründet: Der priesterliche Dienst musste für ihn ganz genauso gelebt werden, wie Jesus Christus es getan hat."

Der Ausgang bei der kommenden Wahl des neuen Papstes ist für den Abtprimas offen. Er vermutet, die 117 Kardinäle würden überlegen, wo der zukünftige Schwerpunkt der Kirche liege. "Wo brauchen wir jemanden? Sei es in Lateinamerika, wegen der sozialen Fragen und den Angriffen der amerikanischen Sekten dort – oder soll es etwas ganz anderes sein? Zum Beispiel Ostasien, da ist die Kirche noch sehr wenig präsent – ausgerechnet auf einem Kontinent, der sehr spirituell geprägt ist."

Wie behält Abtprimas Nokter Wolf Johannes Paul II. in Erinnerung? "Als Mensch, der wie Jesus Christus leben wollte. Das fasziniert mich."
 
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