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Loki Schmidt (Bild: dpa)

 


Der Kulturweltspiegel über Loki Schmidt

Der Verlag Hoffmann und Campe über das Buch "Mein Leben für die Schule"


 
 


Loki Schmidt über die Schule und ihre große Liebe




Sendung vom Montag, 28.02.2005

Loki Schmidt
Schon immer war sie mehr als nur die Frau an der Seite von Altkanzler Helmut Schmidt. Die passionierte Pflanzenschützerin und engagierte Umweltschützerin lernte ihren späteren Mann schon in der Schule kennen. Zusammen rauchten sie ihre erste Zigarette im zarten Alter von zehn Jahren.

Bei "Beckmann" gesteht Loki Schmidt, dass sie in ihrer Jugend allerdings weniger zart, sondern auch sehr zupackend sein konnte: "Ich will nicht sagen, ich war ein kräftiger Schläger – aber irgendetwas in der Gegend. In meinem Zeugnis stand: Sie ist ihren Kameradinnen stets eine tatkräftiger Schutz – das war eine höfliche Umschreibung für die Prügelei." Dabei bluteten auf dem Schulhof auch schon mal die Nasen: "Ich konnte ganz gut prügeln – eigentlich hätte ich Max Schmeling heißen müssen."

Während Loki Schmidt Schwächen in Geschichte zeigte, wie ihr Mann Helmut früher einmal bei "Beckmann" verriet, musste sie ihm auf der Schule regelmäßig in Mathematik helfen: "In Mathe war ich gut – Helmut war zu faul." Kurz vor Unterrichtsbeginn schrieb sie ihm die Hausaufgaben in sein Heft, was ihren Lehrern nicht auffiel – "wir hatten beide fast die gleiche Handschrift."

Was kaum jemand weiß: 29 Jahre lang arbeitete Loki Schmidt als Haupt- und Realschullehrerin, bevor sie sich nur noch um die Familie kümmerte. Das Thema Bildung hat sie nie ganz losgelassen. In ihrem neuen Buch "Mein Leben für die Schule" liefert die 85-Jährige einige streitbare Thesen. Eine Ohrfeige im rechten Moment könne Kindern manchmal helfen.

Mit fast 86 Jahren – am 3. März feiert Loki Geburtstag – erinnert sie sich an viele bewegende Momente und Begegnungen. Besonders beeindruckt hat sie ihr Treffen mit dem Papst: "Johannes Paul II. ist ein faszinierender Mensch. Das einzige, was mich überrascht hat, war, dass er mich mit 'Grüß Gott' begrüßte." Trotz dieser intensiven Begegnung hat die Naturwissenschaftlerin ein differenziertes Verhältnis zur Religion. "Ich bin als Heide groß geworden, meine Eltern haben ihre Kinder nicht taufen lassen." Allerdings glaubt sie an eine "übergeordnete Macht, die das Gefüge zusammenhält. Wenn man Botaniker und Biologe ist, wird man beinahe täglich mit Wundern konfrontiert. Diese Macht ist für mich sehr wichtig."

61 Jahre ist sie nun mit Helmut Schmidt verheiratet; wie es scheint, haben beide eine Glücksformel für ihr Leben gefunden. "Wir haben uns nie richtig gezankt." Zwar seien sie sich nicht immer hundertprozentig einig, "aber einen Ehestreit, in dem man unkontrolliert redet, hat es bei uns nie gegeben."

Das Geheimnis ihrer Liebe? "Beide Seiten müssen tolerant sein. Man soll nicht versuchen, den anderen zu verändern. Jeder muss sein eigenes Feld haben, und den anderen muss dieses Feld interessieren." Dazu kommt die Sorge umeinander: "Wenn mein Mann länger weg ist, telefonieren wir jeden Tag miteinander. Damit er weiß, dass ich nicht etwa hingefallen bin und einen Oberschenkelhalsbruch habe. Ich glaube, wir sind eine gute Kombination."

Das zeigt sich im heutigen Alltag von Loki und Helmut Schmidt. Bei "Beckmann" gesteht sie schmunzelnd, dass beide im Alter etwas alberner geworden seien. "Wir machen häufig abends Quatsch. Wir können doch beide nicht mehr richtig singen. Mein Mann kann nicht mehr richtig hören, und trotzdem singen wir mit ganz großem Vergnügen – und hinterher lachen wir uns tot. Das ist sehr angenehm."
 
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