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Karl Lagerfeld (Foto: NDR/face to face/Tjaberg)

Karl Lagerfeld 


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Karl Lagerfeld und Reinhold Beckmann (Foto: NDR/face to face/Tjaberg)

Karl Lagerfeld im Gespräch mit Reinhold Beckmann 



Karl Lagerfeld über H & M, seine Diät und seine Freunde




Sendung vom Montag, 27.06.2005
Erstsendung: 05.07.2004

Karl Lagerfeld
Couturier, Designer, Fotograf und Verleger – das selbst erschaffene Gesamtkunstwerk Karl Lagerfeld sorgt regelmäßig für Aufsehen. Mit 17 wurde der Sohn eines Hamburger Industriellen in Paris von Modelegende Pierre Balmain entdeckt. Mit 23 war er bereits Chef-Designer bei Chloé. Seit 20 Jahren ist er Kopf und Herz von Chanel und Fendi. Kein anderer hat die Mode der 80er und 90er Jahre so geprägt wie er. In diesem Jahr verlässt "Karl der Große" das Luxus-Ghetto der Haute Couture und entwirft eine Herbst-Winter-Kollektion für die Konfektionskette "H&M;".

Mit Mode von der Stange habe er kein Problem, versichert Lagerfeld bei "Beckmann" und erklärt: "Ich stehe da hundertprozentig dahinter". Erfreulicherweise zeichne sich attraktive Mode inzwischen dadurch aus, dass "Modernität heute keine Preisfrage mehr" sei. Er selbst habe einen Anzug des skandinavischen Textilanbieters im Wert von 49 Euro im Kleiderschrank – wenngleich es sich um ein Geschenk des Herstellers handle. Neben der geplanten Kollektion soll Lagerfeld als Plakat-Model für das Modehaus werben. "Das amüsiert mich, weil ich mich selber als Marionette behandle", freut sich der 65-Jährige.

Im Gespräch mit Reinhold Beckmann charakterisiert sich Lagerfeld als sehr diszipliniert. "Im Grunde bin ich ein ganz schlimmer Puritaner." Seinen Job begreife er nicht als Arbeit, sondern als Leidenschaft und Teil seiner Persönlichkeit. "Das ist im Unterbewusstsein für mich wie Atmen." Ausschlaggebend für seinen Erfolg sei seine langjährige Professionalität, gepaart mit ständig neuer Energie. "Ein Automatismus, der aber immer wieder frisches Blut verlangt – das ist das Geheimnis meiner beruflichen Langlebigkeit." Dazu müsse sein Tagesablauf straff organisiert sein. Er stehe früh morgens auf und arbeite zunächst zu Hause. Im Laufe des Tages nehme er dann wichtige Termine wahr und versuche abends Ruhe zu finden. "Ich gehe nicht soviel aus wie die Leute meinen", verrät Lagerfeld und fügt hinzu: "Ich habe nie getrunken, geraucht oder Drogen genommen."

Mit seiner strengen Diät, durch die er 2001 innerhalb von 14 Monaten 42 Kilo verloren habe, halte er sich fit. Der Speiseplan: "Morgens zwei fettfreie Joghurts und eine Scheibe Vollkornbrot, mittags gedämpfter Fisch und gedämpftes Gemüse." Auch am Abend herrsche striktes Fettverbot. "Das macht mir nichts aus", sagt der Modezar und lächelt: "Man soll nicht an irdischen Dingen hängen."

In seiner Denk- und Arbeitsweise habe ihn vor allem seine Mutter geprägt und ihm "eine gewisse oberflächliche Leichtigkeit vermittelt, die auch Probleme erträglicher macht", berichtet Lagerfeld bei "Beckmann". Seine Erziehung sei für die damaligen Verhältnisse nach Ende des Krieges erfreulich liberal gewesen. Als Elfjähriger habe er seine Mutter gefragt, was es mit der Homosexualität auf sich habe. Die Antwort: "Das ist nichts besonderes. Das ist wie eine Haarfarbe, es gibt Blonde und es gibt Dunkle."

Heute begreift sich der gebürtige Hamburger, der mit 17 einen Modedesign-Wettbewerb gewann und daraufhin eine beispiellose Karriere in Paris startete, als Einzelgänger: "Ich habe keinen Sinn für Familie", sagt er und erklärt, er lebe am liebsten alleine. "Das ist der Höhepunkt der Freiheit." Statt mit einem Partner umgebe er sich lieber mit guten Freunden. Dazu gehörten Caroline von Monaco und ihr Ehemann Ernst August Prinz von Hannover. "Ich bin sein größter Fan", betont Lagerfeld. Er liebe dessen Energie, Humor und Witz. Für die Eskapaden des oft als "Prügelprinz" verschrienen Ernst August zeigt er Verständnis: "Er ist etwas ungeduldig mit der Presse und den Fotografen, aber warum auch nicht? Er hat ja nichts zu verkaufen."

Im "Beckmann"-Studio lüftet Karl Lagerfeld schließlich ein kleines Geheimnis: Er sei ein miserabler Autofahrer, gesteht er. Zwar besitze er einen Führerschein, fahre aber kein Auto mehr. Der Grund: Bei Motorgeräuschen schlafe er immer ein. "Ich habe deshalb zwei Unfälle gehabt und beide nur durch ein Wunder überlebt." Zuerst habe er ein Geschenk seines Vaters, ein VW-Cabriolet, zu Schrott gefahren. Später habe er dann einen Mercedes, ein Präsent seiner Mutter und zuvor im Besitz der legendären Edelhure Rosemarie Nitribitt, an einen Baum gesetzt. Erst im letzten Moment sei es ihm gelungen, aus dem Fahrzeug zu springen. "Dann ist der Wagen 150 Meter nach unten gefallen." Das habe ihm die Augen geöffnet: "Ich bleibe von der Straße besser weg."
 
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