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01.12.2002 Strategie von unten Was LUFTKRIEG bedeutet, kann man von denen her beurteilen, die in den Kellern oder
Höhlen sitzen und von denjenigen, die Städte nach dem Angriff löschen sollen/
Der Historiker Jörg Friedrich hat die BOMBEROFFENSIVEN im 2. Weltkrieg und die Praxis
des «Luftschutzes» gründlich erforscht. Alexander Kluge im Gespräch mit Jörg Friedrich
Friedrich Der Luftkrieg treibt das Opfer unter
die Erde, in den Keller. Es werden Stollen gebohrt
in Bergwerke. Es werden Gräben gezogen
in Städten wie Düsseldorf, wo der
Grundwasserspiegel so hoch ist, dass es keine
ordentlichen Keller gibt und die Leute ziehen
Splittergräben durch die Stadt, in denen sie
sich bergen können. Sie suchen, wie Engerlinge,
den Schutz der Erde.
Der Bomber fliegt in 6.000 Meter Höhe.
Das ist eine ungeheure Apparatur, die auf diesen
Engerling herabstürzt. In 9.000 Meter
Höhe schwebt Gottvater, das ist der Masterbomber.
Der Masterbomber steht mit seinen
Erzengeln im Funksprechverkehr. Dann kommen
die Beleuchter, die veranstalten das
Jüngste Gericht.
Kluge Auch tags? Sie machen auch tags ein
Ziel aus, oder nur nachts?
Friedrich Nein. Man fliegt nachts. Man fliegt
nachts, weil sonst Gottvater und seine Erzengel
die Opfer der Jäger sind. Sie suchen die
Dunkelheit, sie wollen unverletzt sein, sie
wollen immun sein, sie wollen nur das Fleisch
am Boden zerstören, in Staub und Wasser.
Um dem Jäger zu entfliehen, fliegen sie
nachts, aber sie haben Schwierigkeiten zu erkennen,
was sie vernichten. Die Erzengel sind
die Beleuchter, sie tauchen das Schlachtfeld in
ein gleißendes Licht.
Kluge Wie Weihnachtsbäume.
Friedrich Sie fliegen in 6.000 Metern Höhe.
Die unterste Sohle ist der Markierer. Der
Markierer ist derjenige, der mit roten und
blauen Farben genau die Areale kennzeichnet.
Die fliegen so schnell, dass – mit Sekundenverzug
– sie über so eine Stadt weg sind. Man
wollte mal Nürnberg treffen und ist in der
nähe von Stuttgart in einem kleinen Örtchen
gelandet und hat dies mit Hunderten von
Tonnen Bomben plattgemacht. Gottvater hatte
sich vertan. Er hatte eine Flussmündung
falsch identifiziert, auch das Dörfchen war an
einer Flussmündung. Und dann geht eine
Kuhherde den Weg allen Fleisches.
Durch das Zusammenwirken der Bomben
mit den Elementen entsteht ein einzigartiges
Phänomen, das die Generalstäbe der angloamerikanischen
Luftwaffe erst wahrnehmen,
nachdem es passiert ist, in Lübeck beipielsweise.
Da gibt’s überhaupt keine Rüstungsindustrie,
man kann aber die Stadt 1943 gut anfliegen.
Sie besteht aus verschachtelter Altstadtstruktur.
Da gibt es keine Brandmauern,
da gibt es wenig Grün, da gibt es wenig Freifläche.
Diese Städte sind gebaut wie von
Nero, es sind Feueranzünder.
Und durch die Wucht des Elementes, das
ein solches aus Fachwerkbauten errichtetes
Altstadtareal – dreihundert, vierhundert Jahre
alt – in einen großen Kamin verwandelt, wo
die Flammen nach oben schießen, benötigt
der Brand, wie der Mensch, Sauerstoff. Damit
die Flamme lebt, benötigt sie Sauerstoff und
sie zieht sich diesen Sauerstoff durch einen
Sog vom Boden entlang, der in den Brandherd
schießt. In diesem Feuersturm werden
Pappeln zu Boden gedrückt …
Kluge … und mit Wurzeln in den Brand gestoßen.
Friedrich Menschen können nicht mehr aufrecht
gehen, Kinder werden aus der Hand der
Eltern gerissen, der Mutter, die ihren Säugling
auf dem Arm hat. Und dieser heulende
Sturm, dieser Orkan reißt alles, was nicht angeschraubt
ist, in den Brandherd hinein.
Dieses Zusammenwirken der Elemente
bedarf besonderer Witterungsstrukturen. Es
gelingt nicht immer. Berlin ist beispielsweise
mit Brandmauern, großen Freiflächen durchzogen,
es gibt viele Wasserkanäle, da kann die
Flamme nicht springen. Das Wesen des Elementes
ist der Funkenflug, sind die Hitzewellen.
Und da wo Schneisen sind, Wasser,
Grün, wird das Feuer aufgehalten und es ergibt
nicht diesen zusammenschießenden Kamineffekt,
der nur durch das Zusammenwirken
von Baustruktur, Witterung und der Natur
der Waffe entsteht.
Nachdem man das gemerkt hat, wie die
Elemente selbst ein Bestandteil des Vernichtungsplans
werden können, beginnt man das
Zusammenspiel mit den Elementen zu planen.
Man macht eine ausgeklügelte Mischung
von Brand- und Sprengstoffen. Als erstes fallen
die Sprengstoffe, sie decken die Dächer
ab, sie lassen die Fensterscheiben zerplatzen.
Danach kommen die Brandstoffe. Durch die
Zugluft, die durch die zerplatzten Fenster
dringt, werden die Brandstoffe in ein Inferno
verwandelt. Es dauert, bei einem entflammten
Dach, bei einem entflammten Dachstuhl,
weitgehend aus Holz, drei Stunden bis ein
Stockwerk abgebrannt ist, dann kommt das
nächste. Alle drei Stunden brennt ein Stockwerk
ab. Wenn der Brand soweit gekommen
ist, ist er nicht mehr zu löschen. Man setzt die
Feuerwehr lahm, indem man durch die
Sprengstoffe die Strassen verkratert, die Hydranten
zerstört. Es dauert Stunden bis überhaupt
ein Zugang zu diesen brennenden Häusern
erreicht ist.
Das einzige, was den Engerlingen hilft, sind
archaische Methoden: ein Eimer mit Sand,
eine Brandklatsche, ein Eimer Wasser. Denn
in den ersten fünf Minuten ist die Sache noch
zu retten. Es gibt kaum ein staatliches Organ,
das dieser Hölle Herr werden kann, aber es
gibt die Hausgemeinschaften, die Löschgemeinschaften,
neun, zehn Häuser, die sich zusammenschließen,
wo brennende Balken, die
durch die Luft fliegen, noch entsorgt werden
können, wo, wenn die Wasserleitung auf der
einen Strassenseite getroffen ist, man Schläuche
aus der entgegengesetzten Häuserfront
nehmen und löschen kann.
Das heißt, die völlig durchorganisierte Gesellschaft,
die eine Schiffsdeckdisziplin halten
soll, ist in der Lage ein Minimum an Leben in
dieser Hölle zu erhalten. Da haben die Briten
und Amerikaner sehr gestaunt, dass sie nur
ein Drittel der Menschenmengen vernichten
konnten, die sie zu vernichten planten.
Kluge Ist das geübt worden? War man vorbereitet
auf diesen Luftkrieg?
Friedrich Zunächst mal haben alle Parteien
dieses Krieges einen Luftschutz in den dreißiger
Jahren aufgebaut. Niemand hat mehr geglaubt,
dass die Kavaliersregeln der Kriegführung
des 19. Jahrhunderts in diesem Krieg
noch Geltung haben.
Kluge Und die Hauptkavaliersregel heißt:
Kombattanten und Zivilbevölkerung sind getrennte
Größen in einem Krieg. Das war die
einzige Errungenschaft, sagen wir mal, des
Völkerrechts und des Kriegs im 19. Jahrhunderts.
Friedrich Ja, der Krieg verschont zwei Gruppen:
Das unbeteiligte Zivil und den Kombattanten,
der seine Waffen streckt und Pardon
genießt. Krieg ist allein die Veranstaltung von
Staaten, die bewaffnete Verbände in eine Arena
schicken und die tauschen die Gewalt aus.
Wer sich durchsetzt, zwingt dem anderen seinen
Willen auf.
Kluge Das ist Krieg.
Friedrich Das ist der Staatenkrieg, der sich im
17., 18., 19. Jahrhundert zu einer Form der
Kunst, der Kriegskunst entwickelt.
Kluge Abgesetzt von den einfachen Massakern
unter Nachbarn, von ethnischen Verfolgungen,
vom Religionskrieg, von den Aufständen
eines einzelnen, eines Michael Kohlhaas,
eines spanischen Guerillas gegen die Armee.
Der sanktionierte Krieg kennt diese beiden
Privilegien, dass es Kriegsgefangene gibt,
dass die Zivilbevölkerung geschont wird, unter
der Bedingung, dass das Gewaltmonopol
des Staates erhalten ist. So kann man’s doch
sagen. Und das nennt Clausewitz „Krieg“.
FriedrichWer sich heraushält hat eine Chance
– bis auf den Soldaten, der wird eingezogen.
Also, durch die Industrialisierung des Krieges,
die mit dem Ersten Weltkrieg einsetzt, ist
klar, dass nicht mehr „Mann gegen Mann“, die
Vision gegen die Vision kämpft, sondern es
kämpfen Nationen, Wirtschaften, Fabriken und
auch das Durchhaltevermögen und die Leidensbereitschaft
von Nationen gegeneinander.
Im Ersten Weltkrieg wird über Deutschland
eine Hungerblockade verhängt, an der ca.
800.000 Zivilisten eingehen. Und es wird den
Generälen, die an der Front kaum eine Entscheidung
herbeizuführen wissen, allmählich
klar, dass die Armeen sich zum Gewaltaustausch
am schlechtesten eignen. Sie sind die am
meisten gepanzerten und darum ist es auch am
teuersten eine Armee zu vernichten. Es ist viel
leichter ein Krankenhaus zu vernichten, es ist
viel leichter zu überprüfen, sind die Kölner bereit
die Zerstörung des Kölner Doms hinzunehmen?
Wann sagen sie, „Es ist gut.“?
Also wird der weiche Unterleib des Feindes,
dort wo die Rüstungsarbeiter wohnen,
das Ziel des Krieges.
Kluge Das heißt, im Schoße des industrialisierten
Krieges steckt der Terror – als Gedanke.
Nicht der individuell ausgeübte zunächst,
sondern die Staaten selber werden hier terroristisch
tätig, gegen das Gesetz des Krieges.
Das kann man doch so sagen? Um die Entscheidung
seitlich von den Armeen, seitlich
von dem sogenannten Zweikampf den ein
Krieg darstellt, zu erzielen.
Friedrich Das Gesetz des Krieges setzt die
Unterscheidbarkeit von Krieg und Terror voraus.
Der Terror interveniert immer in den
Krieg, wie der Bankräuber in die Bank interveniert,
aber die Bank ist ein Fort und bleibt
bestehen. Inzwischen sind Bank und Bankräuber
nicht mehr unterscheidbar. Der Krieg ist
der Terror.
Die Amerikaner bombardieren im Korea-
Krieg Staudämme in Nordkorea, in der Absicht,
dass die sich ergießenden Wassermassen
die Reisernte vernichten. Die Bevölkerung
wird damit dem Hungertod preisgegeben, es
sei denn, sie vermag ihren Diktator zur Aufgabe
zu veranlassen. Es ist aber ein Wesenszug
des Diktators, dass er sich zu nichts veranlassen
lässt, was von den Beherrschten kommt.
Das wissen die Amerikaner schon im Zweiten
Weltkrieg über Deutschland. Sie wissen, dass
die Ziele, die sie treffen, die Bevölkerung der
Städte, alte Männer, hauptsächlich Frauen,
Kinder, Zwangsarbeiter, Strafgefangene in
den Gefängnissen sind. In Essen wird 1943
die Männerabteilung eines Gefängnisses getroffen,
mit 200 Toten. Es gibt Siechenanstalten,
es gibt Blindenanstalten.
Kluge Der Krieg wurde entschieden, als die
amerikanische Luftflotte mit Tagesangriffen
die industrielle Infrastruktur, die Versorgung
mit Benzin usw. völlig unterband. Während
die ganzen Terrorangriffe eigentlich nicht die
Willenskraft dieser Bevölkerungen verändert
haben, wenigstens nicht gegen das Herrschaftssystem,
das ja gleichzeitig immer der
erste Helfer ist, nach dem Angriff. Wie sehen
Sie das?
Friedrich Man hat immer eine illusionäre Vorstellung
von Bevölkerung.
Im Gau Braunschweig gibt es ein Kloster
mit dem Namen „Himmelspfort“ mit 200
Schwachsinnigen und die verbrennen. Ist es
die Willenskraft dieser 200 Schwachsinnigen?
Die Blindenanstalt in der Oranienstraße in
Berlin, die unter Bombenterror gerät – es ist
die Willenskraft der Blinden. In Krankenhäusern,
wo die Pfleger die Gehbehinderten als
erste versuchen in die Krankenhausbunker zu
schaffen – es ist die Willenskraft der Gehbehinderten.
Die Psychologie der Bunker ist ein unerforschter
Ort unserer Geschichte, auch die
Psychologie der Keller unter den Häusern. In
den Bunkern verrohen und vertieren die
Menschen. Die Männer rasieren sich nicht, sie
waschen sich nicht. Sie stinken, sie verrichten
ihre Notdurft nicht mehr auf den Aborten,
weil die Wasserversorgung oder auch die
Stromversorgung der Bunker ausfällt. Sie stieren
vor sich hin. Durch diese, in ein fahles,
blaues Licht getauchten Bunker, an denen
eine Orientierung nur durch Streifen und
Pfeile, die in Leuchtfarbe an den Wänden aufgetragen
sind, möglich wird, ziehen Gestapobewegen
Streifen, die zusehen, ob sich Kriegsgefangene
oder Flüchtlinge oder Deserteure unter
den Menschen befinden.
Es ist ein Ort wildester Gerüchte, Menschen
erzählen sich Unerhörtes. Dass Frauen
ihre Kinder ertränken, ihre lebenden Kinder
ertränken, im Wasser, damit sie in den Feuerstürmen
nicht verbrennen, dass Frauen mit
den Köpfen ihrer Kinder, ihrer zerschmetterten
Kinder, auf das Land ziehen um sicher zu
sein. Dass nun der Gaskrieg anfängt, das Beregnen
der Städte mit Phosphorkanistern
wird eigentlich als der Beginn des aerochemischen
Krieges gedeutet. Nun fällt Gas. Das
Gas ist die Chiffre der Endlösung der Zivilbevölkerung
und sie wird auch zum Subjekt der
Ausrottung. Die Menschen in den Bunkern
wollen nicht dass es aufhört, oder besser sie
denken nur dass es aufhört, wenn der Gegner
ausgerottet ist. Der Führer sagt, der ganze
Luftschutz bringt nichts, nur die härteste Vergeltung
und selbst christlich orientierte Menschen
entwickeln in den Bunkern die Psychologie,
dass alle Engländer Bestien sind, die gegen
Schulen und Dome Krieg führen und sie
gehören ausgerottet, mit Stumpf und Stiel.
Kluge Das heißt, wichtiger als der Schutz für
mich, ist, dass irgendeine Rache geübt werden
kann.
Friedrich Das Unerhörteste ist das wehrlose
Ertragen der Vernichtung. Das „Nicht-Austeilen-
Können“, das „Sich-Ducken“ – das
„Stillehalten“. Und sie laufen aus den Städten
heraus, sie rennen – ziellos.
Kluge Wo eine Stelle ist, wo ein Fluss ist, wo
Wasser ist, wo man irgendwie außerhalb der
Stadt und in der Nähe von einem Rettungsmittel
ist.
Friedrich Weg.
Kluge Wo andere Menschen übrig sind. Die
sind alle an den Rändern der Stadt.
Friedrich Da sind keine anderen Menschen, da
ist die Partei. Die Partei kennt sich aus, die
Partei macht Auffangsammelstellen.
Kluge Da sind die Lehrer der Stadt, da sind
die, die nicht eingezogen wurden. Man muss
sich die Partei da konkret vorstellen. Das ist
nicht die Partei der Aufmärsche, auch nicht
die Partei der Geheimdienste oder der Unterdrückung,
sondern das sind sozusagen die
mittleren Führungskorps, die Unteroffiziere
des Zivils, kann man das so sagen?
Friedrich Das ist die Hitlerjugend, die NSKraftfahrkorps
…
Kluge … Verwaltungsbeamte …
Friedrich … auch SA-Leute, es ist die Partei
der Suppenköche. Und sie fährt mit Fahrrädern
herum und versucht die Menschen zu
Gestapobewegen
in diese Auffangsammelstellen zu
kommen. Sie sorgt dafür, dass es ein gut belegtes
Brot und ein warmes Getränk gibt. Das
ist das Erste, was den Menschen wieder zum
Menschen macht, der warme Schluck. Das
weiß die Partei.
Die Partei sorgt auch für die Särge, die Partei
legt Wert darauf, dass sie die Beerdigungen
organisiert. Der Hauptwürdenträger in
der Partei am Ort hält die Ansprache. Wo immer
es geht, stiftet der Führer einen Kranz.
Die Rechnung für den Kranz geht an den Adjutanten
des Führers, der zahlt hunderttausende
von Kränzen. Der Führer möchte keine
Massengräber, der Führer möchte, dass die
Familien ihre Toten in ihren Familiengräbern
begraben können.
Erst von 1944 an, als die deutsche Jägerwaffe
langsam ausgeschaltet ist, die Flugzeuge
keinen Sprit mehr haben, die Angriffe Tag
und Nacht kommen, dreißig, vierzig Tage
hintereinander – und in den Ruhrgebietsstädten,
die nah an den britischen Inseln liegen,
herrscht wirklich durch Wochen jede Nacht
Flugalarm, man weiß nicht, kommen sie zu
uns, kommen sie nach Duisburg, oder kommen
sie nach Mühlheim – da werden die
Menschenmassen, die erschlagenen Engerlinge,
auf Roste gelegt und man überschüttet sie
mit Benzin und man sieht zu, dass sie verkohlen
oder verschmoren.
Aber man macht sich immer noch eine
enorme Mühe, die Person zu identifizieren.
Wie identifizieren Sie ein Kind von sechs
Jahren, dessen Eltern nicht mehr leben?
Wenn es drei Jahre alt ist, weiß es möglicherweise
nicht einmal seinen Namen. Allen Kindern
unter zehn Jahren hängt man ein Schild
um den Hals, mit seinem Namen, den Namen
seiner Verwandten, den Namen seiner Bekannten.
Das heißt, alle Kinder unter zehn
Jahren sind potenzielle Waisen.
Kluge Gibt es von der bewaffneten Macht, die
mit Wasser bewaffnet ist, der Feuerwehr wenigstens,
eine Gegenwehr? Was tut der Sicherheitsbeauftragte
einer Stadt? Das ist der
Oberbürgermeister, sein vorgesetzter Regierungspräsident
oder der Polizeipräsident. Was
tun die in ihrer Planungsabteilung, die ja während
des ganzen Angriffs tätig ist, was tut die
innere Sicherheit und was tut die Feuerwehr?
Friedrich Das Erste, was denen kaputt geht,
sind die Telefonleitungen und dann können
sie gar nichts mehr tun. Sie können ihre Befehle
durch jemand übermitteln. Durch wen
erhalten sie Nachrichten? – Durch die Hitlerjungen!
Die Hitlerjugend ist die Geheimwaffe,
sie durchzieht mit einer ungeheuren Tapferkeit
die brennenden Strassen – sie kennt
Weg und Steg.
Kluge Melder.
Friedrich Ja. Die Jungs kämpfen sich durch die
Brände und lotsen die Löschtrupps zu den
verschütteten Kellern. Und sie sterben dabei
wie die Fliegen. Die Feuerwehr wehrt dem
Feuer mit Wasser. Das Erste was der Masterbomber
befiehlt, und die Markierer zu markieren
versuchen, sind die Hydranten und die
Hauptwasserleitungen, von denen die Abzweigungen
zu den Häusern gehen.
Was die Feuerwehr gelegentlich macht,
und was imposant aussieht, sind die Brandgassen.
Man macht aus großen Wasserstrahlen,
da wo die Leitungen noch da sind, oder wo
der Fluss in der Nähe ist, Kathedralen aus
Wasser. Man benutzt diese Wassergassen, um
in ein Feuersturm-Areal einzudringen. Im
Feuersturm-Areal kann nicht mehr gelöscht
werden, aber man sucht sich, wie bei einer befestigten
Stadt oder wie bei einem Kessel,
eine Schneise, wo man eindringt, denn in dem
Kessel sind Leute gefangen.
Kluge Und durch die Wassergasse können sie
raus.
Friedrich Man versucht durch die Wassergasse
eine Insel zu schaffen.
Kluge Die Menschen kriegen nasse Tücher
über den Körper und fliehen durch die Gasse.
Friedrich Ja, es ist das nasse Tuch, das hilft die
zehn, zwanzig Meter aus dem Keller herauszuspringen.
Mit ihren kolossalen Motorspritzen
löschen sie an der einen Stelle, aber sie
nehmen den Wasserdruck aus den Leitungen
und deswegen können die Ansässigen an ihren
eigenen Häusern mit ihren Handspritzen
überhaupt nicht mehr aus den Leitungen
schöpfen – wenn sie denn noch funktionieren
– man hilft mit der einen und erledigt mit der
anderen Hand.
Eigentümlicherweise ist der Luftschutz, das
heißt die Selbstorganisation der Bevölkerung,
die effektivste Waffe. Es ist die Wachsamkeit
des Luftschutzwartes der sein Haus, jedes
Haus, inspiziert wie Soldat auf Wache, der auf
dem Dachboden zusieht, dass kein Taubenmist
da ist, dass die Holzbarren mit Feuerschutzmitteln
gestrichen sind.
Kluge Dass die Dächer entrümpelt sind.
Friedrich Dass alles überflüssiges Holz da weg
ist. Diesen Augen, denen nichts entgeht, die
aufpassen, dass die Lichter aus sind. Der Masterbomber,
der Markierer, und der Brenner
brauchen ja einen Anhaltspunkt. Was ist eine
Stadt? Sie ist hell. Ein Phänomen ist, dass die
Leute wenn Luftalarm ertönt, in ihren Schlafzimmern
das Licht andrehen. Sofort ist es
hell, schlagartig. Und solche Entwicklungen
sind alles Ziele, sind alles Orientierungspunkte,
die Stadt muss verdunkelt sein.
Kluge Und zwar vollständig, diese fünf Prozent
Nichtverdunklung ist das Gefährlichste.
Friedrich Die Fahrräder müssen dafür sorgen,
dass der Fahrradscheinwerfer abgeschirmt ist,
es herrscht überall ein schummriges Blaulicht.
Die Bordsteine sind mit Leuchtfarben gestrichen,
dass man sich orientieren kann. Treppen
sind mit Zickzacklinien bestrichen. Die Glasdächer
von Industriebauten, die Glasflächen
von Krankenhäusern werden mit Netzen und
Tarnungen abgedeckt, denn darin spiegelt sich
das Mondlicht. Es gibt sogar für markante
Punkte, wie Talsperren, Zusammenflüsse von
Flüssen, den Gedanken der Vernebelung.
Man wirft Säuren und diese Säure zieht das
Wasser aus der Luft und verwandelt es in Nebel.
Man vernebelt große Gebiete.
Kluge Zum Beispiel das Rheinknie bei Mainz,
wenn ich es verneble, weiß man nicht wo
Mainz und Wiesbaden liegen.
Friedrich Eine Frau deren Mann bei einem
Bombenangriff im Krankenhaus verstirbt, legt
Trauerkleidung an – das passiert in Essen –
und sie holt seine Personalpapiere, zwecks
Beerdigung aus der Wohnung. Sie läuft in
Trauerkleidung durch das Treppenhaus, begleitet
von Polizei, Parteibonzen. Und im
Treppenhaus, in dem Moment, entzünden
sich dort noch liegende, durch Phosphor sich
erhitzende Brandpartikel. Die Brandpartikel
sind mechanisch nicht von der Haut zu entfernen.
Ein Bürgermeister und ein Gendarm versuchen
einen Brandkanister mit einer Zange
fortzubewegen, und plötzlich, mehrere Stunden
später, fängt die Haut an zu brennen und
die Glieder fangen an zu zittern, diese Leute
wissen nicht warum, sie liegen in ihrem Bett
und plötzlich steht ihre Haut in Flammen,
juckt und brennt.
Das alles muss entgiftet und behandelt
werden. Diese Phosphorkanister enthalten 25
Kilo einer Benzin-Kautschukmasse kombiniert
mit Phosphor. Das Phosphor wird nicht
durch den Aufschlag in Brand gesetzt, sondern
durch Hitzeeinwirkung. Es fängt von selber
an zu brennen und wann es das tut und
wann es das nicht tut ist oft genug eine Zufallsangelegenheit.
Plötzlich, ohne Veranlassung,
im heitersten Sonnenlicht, verspritzt dieses
Ding über 50 Meter einen Sprühregen einer
Brandmasse, die nicht mehr von der Haut abgeht.
Kluge Nicht löschbar.
Friedrich Die brennt 25 Minuten.
Kluge Sie ist mit Sand löschbar.
Friedrich Ja.
Kluge Sand hilft, Wasser hilft nicht.
Friedrich Sandeimer stehen überall, Sandeimer,
Feuerklatschen. Primitive Mittel, in der
richtigen Sekunde angewandt, sind das sinnvollste.
Man hat oft, schon in den dreißiger
Jahren gesagt, es müssen faschistische Gesellschaften
sein, die sich dem Bombenkrieg in
den Weg stellen können, Gesellschaften, die
genügend gedrillt und genügend formiert und
diszipliniert sind, um sich durchzusetzen.
Deswegen macht auch die Partei diese Sachen,
weil diese älteren Feuerwehrleute und
diese älteren Ordnungspolizisten nicht mehr
in der Lage sind, den verzweifelten und panischen
Menschen ein Äußerstes an Disziplin
einzuflössen.
Kluge Die Planer des totalen Kriegs, also der
Gegenmaßnahmen gegen solche Bombenangriffe,
haben ja auch die Idee gehabt, die deutsche
Industrie in Höhlen im Harz unterzubringen.
Man soll überhaupt konsequent unter
die Erde gehen, in eine Art Arkanreich,
das dann unerreichbar ist für atlantische Luftflotten,
kann man so etwas realistisch sagen?
Friedrich In die Höhlen geht beispielsweise
die deutsche Kultur.
Kluge Die wird verstaut in Salzbergwerken, in
Höhlen.
Friedrich Bibliotheken, Handschriften werden
verpackt. Das sind solche riesigen Mengen
von Papier, dass diese Transporte nicht mehr
möglich sind.
Kluge Aber auch die Rüstungsindustrie, die
Raketenwaffe und deren Rüstung, oder im
Harz die Junkerswerke. Also, die Idee ist, alles
unter der Erde noch mal neu bauen.
Friedrich Ein unterirdisches Reich.
Kluge Das was man die Alpenfestung nennt,
als letzter Plan des Dritten Reichs.
Friedrich Die Nation wird ein Kyffhäuser und
dort sitzt Wieland der Schmied und schmiedet
die letzten Waffen.
Kluge Wie ein untergegangenes Zwergenreich,
Reich Alberichs, das ist doch schon die
Fantasievorstellung davon. Von Ingenieuren
erdacht.
Friedrich Ja.
Friedrich Der Führer befiehlt, dass man in
Bürgerhäusern Stuckdecken, Fresken fotografiert.
Die ganzen Altstädte werden farbig fotografiert,
man kalkuliert den Untergang ein.
Kluge Die Denkmäler werden in Backstein
eingehüllt und verschlossen, aber möglichst
abtransportiert.
Friedrich Die deutsche Geschichte überlebt
als Foto.
Kluge Das heißt, die Grundbücher der zerstörten
Häuser könnten untergehen, die
Menschen können untergehen, aus dem Rest
werden sie sich regenerieren. Aber die historischen
Denkmäler, die Schwerter und Kronen,
die Königsschätze, die unsere Vergangenheit
dokumentieren, die müssen erhalten
bleiben – das ist die Grundidee.
Friedrich Und die Hochschwangeren! Die
Partei sorgt sich als erstes für die Hochschwangeren.
Das hat schon Napoleon bei
den Verlusten im Russlandfeldzug gesagt. Er
steht vor den Leichenbergen und sagt: „Das
ist eine Nacht in Paris.“ Und so sorgt sich der
Führer auch um die Schwangeren. Man macht
unter der Erde Kreißsäle, man sorgt dafür,
dass sie für 25 Stunden eine Wasserversorgung
haben. Das heißt, das Volk als Keim wird
erhalten und das Volk als Wurzel wird erhalten.
Was dazwischen ist, das Leben, ist bereits
abgeschrieben. Teilweise schreiben sich die
Lebendigen selber ab. Es gibt Stimmen die
sagen: „Bevor die Bolschewiken in Deutschland
einmarschieren, soll der Führer uns alle
vergasen, das ist besser.“ Untergangsfurcht
und Untergangsfantasien und Selbstopfer verschwimmen
in eins.
Kluge Was geschieht mit einer Erinnerung,
die nicht verarbeitet werden kann? Läuft die
wie die Wilde Jagd als Geistesgeschehen über
die Welt? Leid kann doch nicht verschwinden.
Friedrich Ich vermute sie wird dadurch unsterblich,
und zwar so, wie sich die Alliierten
das gedacht haben. Man hat nach der Landung
in der Normandie Tiefflieger-Angriffe gestartet.
Insbesondere auf Bahnhöfe und Personenzüge.
Einfache Leute, die in einem kleinen
Nest in der Nähe von Gütersloh an Heiligabend
standen, oder zu Silvester um 13 Uhr
werden durch solch einen Flieger der 50, 80,
100 Meter taucht, niedergemäht. Das soll einen
solchen puren Schrecken, wie die mittelalterliche
Angst vor Pocken, Pest und Hexen
verbreiten, dass es bis in die Enkel, das wird
gesagt, bis in die Enkel hinein, sich in die nationalen
Gehirnwinden gräbt.
Kluge Dies tut’s aber genau nicht. Die Amerikaner
wundern sich darüber, dass im Grunde
im Sommer 1945 kein Hassgefühl wegen der
Luftangriffe, keine Absicht das geltend zu machen
der Besatzung entgegengehalten wird.
Es ist wie verschwunden.
Friedrich In meiner Kindheit stand das Land
in Trümmern. Das sind eigentümliche Passivformen
in denen diese Ereignisse beschrieben
sind. Die Sätze heißen: „Ich bin ausgebombt.
Ich bin abgebrannt. Die Frau Trimmborn ist
unter den Trümmern geblieben. Der war verschüttet.
Da fielen die Bomben.“
KlugeWir sind noch einmal davongekommen.
Friedrich Nein, gerade nicht. Nicht „wir sind“.
Sondern das Subjekt dieses Tuns, das was in
der Goebbels-Propaganda heißt, was sind das
für Krieger, die gegen Dome, gegen Blindenanstalten
und Entbindungsheime Krieg führen
– das ist der Inbegriff des verbrecherischen
Krieges. Das hat jeder so empfunden.
Kann das schwerlich anders empfinden.
Kluge Und es ist 45 gelöscht, durch die
Niederlage wird es gelöscht, es wird wie aus
dem Kopf genommen, und ich nehm’ Schokolade,
ich kann fraternisieren.
Friedrich Den Flugzeugen fehlt der Pilot, es ist
ein Geschehen. Die, die den Piloten virtuell aus
dem Flugzeug verbannen, wissen sehr wohl,
wer es geflogen hat, aber dies ist die Hand, die
nun die Deutschen füttert. Vielleicht will man
sie beißen, aber man kann es nicht. Wir haben
als Kinder vor den amerikanischen Jeeps gestanden
und gebettelt. Die Frauen, die einen
amerikanischen Freund hatten, waren umdrängt,
man sagte, „die hat einen Ami.“
Kluge Der Mann der zurückkehrt, sieht, dass
die Frau dem Fremden gehört, stellt sich seitlich
an. Hat’s gegeben.
Als wir auf die Twin Towers blickten, traf
uns das doch völlig überraschend. Dass Menschen
da zermahlen werden in Mauern, die
zusammenstürzen, traf etwas, dass man sagt,
jetzt beginnt eine neue Zeit. Das können wir
nicht vertragen, das ist einfach ein Angriff auf
das Zentrum auch unserer Gefühle. Die selbe
Empfindung habe ich nicht feststellen können
in den Bombenangriffen, die doch so große
Zahlen von Toten hatten, weil man offenkundig
vorbereitet ist auf diese Angriffe, von Anfang
an vorbereitet.
Friedrich Es gibt da eigentümliche Empfindungen.
Zum Beispiel steigen ungeheuerlich
die Preise im Antiquitätenhandel. Derjenige
der sein Biedermeier-Tischchen verloren hat,
denkt als erstes, nicht an das Kriegsrecht, nicht
an die Bestien, er hängt an seinem Tischchen
und er versucht es im Antiquitätenhandel wieder
zu bekommen. Was ist das Tischchen?
Vielleicht ist es nur das Sich-Festklammern an
der überkommenen Existenz.
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Der abgedruckte Text basiert auf einem
TV-Gespräch zwischen Alexander Kluge und
Jörg Friedrich, das am 11. 8. 2002 in der
Sendung News und Stories ausgestrahlt wurde.
Alexander Kluge, geboren 1932 in Halberstadt
ist Autor, Filmemacher und Fernsehproduzent.
Kluges Kulturmagazine 10 vor 11 und Prime
Time/Spätausgabe laufen auf RTL,
News und Storys ist auf SAT.1 zu sehen und das
Mitternachtsmagazin bei VOX.
Alexander Kluge
Chronik der Gefühle
Suhrkamp, 2000. 2 Bände im Schuber,
2040 Seiten, € 82
Alexander Kluge, Oskar Negt
Der unterschätzte Mensch
Zweitausendeins, 2001. 2 Leinenbände im
Schuber, 2264 Seiten, € 50
Alexander Kluge, Heiner Müller
Ich schulde der Welt einen Toten. Gespräche
Rotbuch, 1996. 106 Seiten, € 7,60
Christian Schulte, Winfried Siebers
Kluges Fernsehen. Alexander Kluges
Kulturmagazine.
Suhrkamp, 2002. 265 Seiten, € 10
Matthias Uecker
Anti-Fernsehen? Alexander Kluges
Fernsehproduktionen.
Schüren Presse 2000, 208 Seiten, € 14,80
Jörg Friedrich, geboren 1944 in Kitzbühel/Tirol,
lebt als Historiker in Berlin. In Standardwerken
der Zeitgeschichtsschreibung hat er die Staatsund
Kriegsverbrechen des Nationalsozialismus
erforscht.
Von Jörg Friedrich sind erscheinen u.a.:
Der Brand
Deutschland im Bombenkrieg 1940–1945
Propyläen, 2002.
300 Seiten, € 22 (D) / € 22,70 (A) / sFr 37,10
Freispruch für die Nazi-Justiz
Die Urteile gegen NS-Richter seit 1948
Ullstein, 1998.
400 Seiten, € 16,95 (D) / 17,50 (A) / sFr 29
Das Gesetz des Krieges
Das deutsche Heer in Russland 1941–1945.
Piper, 2. Auflage 1996.
1085 Seiten, € 25,90 (D) / € 26,70 (A) / sFr 45,10
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Der Standard, 16.05.2006 Erotische Literaturgeschichte auf CD-ROM Anthologie erstreckt sich "von Lysistrata bis Lady Chatterley" beziehungsweise "von Anonym bis Zola"
Die Presse, 16.05.2006 Trauer: Günther Nenning ist gestorben Der streitbare Querdenker, Aktivist und Journalist ist im Alter von 84 Jahren in Tirol gestorben. Als "Auhirsch" kämpfte er gegen das Kraftwerk Hainburg. Zuletzt sorgte er mit dem Austro-Koffer für Aufregung.
dradio.de, 16.05.2006 Crashkurs in Chuzpe Israel Zangwill gilt als "Dickens der anglo-jüdischen Literatur", ein Urteil, dem er in "König der Schnorrer" mehr als gerecht wird. Darin versucht der sephardische Jude Manassah dem aschkenasischen Juden Grobstock Geld abzuschwatzen und verheiratet am Schluss seine Tochter, wofür Grobstock auch noch zahlt. Manassahs Schwiegersohn geht bei ihm in die Lehre und erhält einen Schnellkurs in gewitztem Schnorren.
dradio.de, 16.05.2006 Das Leben Berühmt geworden ist der Schweizer Universalkünstler Dieter Roth (1930-1998) als eigenwilliger "Schimmelbild"-Artist und "Literaturwurst"-Hersteller, kaum jedoch als Lyriker. Roths Texte suchen freilich die weitest mögliche Entfernung zu den tradierten Formgesetzen eines literarischen Kunstwerks.
FAZ, 16.05.2006 Sakrilogo Das Buch lag einst wie Blei bei allen deutschen Verlagen. Nur bei Lübbe erkannte man das Potential - und sicherte sich die Rechte an allen Werken Dan Browns. Die Geschichte eines Erfolgs.
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