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Helmut Schmidt im Gespräch mit Reinhold Beckmann (Bild: NDR/Morris Mac Matzen)

Helmut Schmidt im Gespräch mit Reinhold Beckmann 



 
 
Helmut Schmidt (Bild: NDR/Morris Mac Matzen)

Helmut Schmidt (Bundeskanzler a. D.) 



Das Video zur Sendung


Helmut Schmidt (Bild: NDR/Morris Mac Matzen)

Helmut Schmidt (Bundeskanzler a. D.) 



Sendung vom Montag, 25.09.2006

Helmut Schmidt
Acht Jahre lang, von 1974 bis 1982, war Helmut Schmidt Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Mit fester Hand und dem für ihn typischen Pragmatismus manövrierte er das Land durch politisch wie wirtschaftlich schwierige Zeiten. Politische Gegner haben ihn – "Schmidt-Schnauze" – wegen seiner scharfsinnigen Rhetorik stets gefürchtet.

Doch für die Deutschen ist er seit Jahrzehnten einer der beliebtesten und meistrespektierten Politiker. Ein großer Staatsmann, dessen Wort weltweit bis heute Gewicht hat.

Bei "Beckmann" schildert Helmut Schmidt seine Begegnungen mit Mao Zedong und dessen Nachfolger Deng Xiaoping und erinnert sich an seine Kanzlerjahre und an den Abschied von der Macht. In ganz persönlichen Momenten spricht Helmut Schmidt über sein Verhältnis zu Willy Brandt und Herbert Wehner, über den Tod seines Freundes Rainer Barzel und über seinen Lebensabend mit Ehefrau Loki.

"Die Zigaretten schmecken noch. Das wäre ja noch schöner, wenn ich was ändern würde", sagt der Altkanzler über seinen Gesundheitszustand. Nur in der Kirche halte er sich zurück: "Das ist aber auch der einzige Ort."

Als segensreiche Erfindung empfindet Schmidt seinen Herzschrittmacher. "Ich habe inzwischen den vierten oder fünften meines Lebens – so etwas gab es vor 50 Jahren überhaupt nicht. Da musste man auf einen Teewagen einen ganzen Computer vor sich herschieben, um das Ding in Gang zu halten. Heute ist er kleiner als eine Zigarettenschachtel."

Fit halte er sich durch Arbeit, bis heute sei er fast täglich in seinem Büro bei der Wochenzeitung "Die Zeit". "Wenn ich nicht arbeiten würde, würde ich schnell eingehen. Das ist nicht meine Weisheit, sondern die Weisheit meines Internisten. Allerdings arbeite ich mich da nicht tot, das muss ich bekennen", so Schmidt weiter bei "Beckmann".

Bis heute sind Loki und Helmut Schmidt passionierte Schachspieler. Wie sieht die eheliche Schachbilanz aus? "Leichte Überlegenheit bei dem Ehemann. Aber nur leicht. Im Augenblick steht es 1-0 für mich. Wenn meine Ehefrau die nächste Partie gewinnen sollte, dann steht es 0-0. Sie hat jetzt während der schrecklichen Hitzeperiode am Brahmsee sogar geführt. Aber als wir wieder nach Hamburg kamen, habe ich aufgeholt."

Allzu weit in die Zukunft plant der Altkanzler seinen Alltag nicht mehr. "Mit bald 88 macht man keine Pläne mehr. Ich hoffe, noch ein letztes Buch fertig zu kriegen. Das ist der letzte Plan, den ich noch habe."

An ein Leben nach dem Tod glaubt Schmidt nicht: "Alle diese Jenseitsvorstellungen – da bin ich sehr zurückhaltend. Mir hat im Leben eigentlich immer das Vaterunser gereicht und der Choral in der Kirche. Am Besten in lateinischen Texten – dann braucht man nicht darüber nachzudenken." Schmidt kann sich "nur spöttisch" vorstellen, dass "einer auf Wolke 17 sitzt, von oben runter kuckt und sieht, wie seine Nachfolger Politik machen".

Im Interview mit Reinhold Beckmann wünscht sich der Altkanzler von Deutschland mehr Mut. "Wir leiden mehr an der Angst vor der Zukunft, statt uns was zuzutrauen". "Gucken Sie sich die Große Koalition in Berlin an – die traut sich auch nix zu."

Schmidt fordert indirekt die Große Koalition erneut zum Durchhalten auf, trotz aller Probleme. Bei der ersten Großen Koalition zwischen 1966 und 1969 hätten Rainer Barzel und er selbst dann "den Laden zusammen gehalten, als Kanzler Kiesinger und Vizekanzler Brandt kaum noch miteinander sprechen wollten". Auf Barzel habe er sich verlassen können. "Zwischen 1966 und 1969 wussten wir, Barzel und Schmidt: Um Gottes Willen, diese Koalition darf nicht scheitern!"
 
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