Nike Wagner wächst im "Haus Wahnfried" von Richard Wagner in Bayreuth auf. Nach dem Abitur 1966 studiert sie Musik-, Theater- und Literaturwissenschaft in Berlin, Chicago, Paris und Wien. 1973 promoviert sie über Karl Kraus an der Northwestern University in Evanston, USA.

Streit mit Onkel und Senat

Seit Mitte der 1970er Jahre ist Nike Wagner schriftstellerisch tätig; viel Beachtung findet ihre kritische Auseinandersetzung mit dem Mythos Wagner: Ihr Buch "Wagner-Theater" wird vom Feuilleton als brillant gewürdigt. Der breiten Öffentlichkeit bekannt wird sie durch die Dauerfehde mit ihrem Onkel Wolfgang, der -zunächst mit Nikes Vater Wieland und nach dessen Tod alleine - die Festspielleitung in Bayreuth inne hat.

1999 verhindert es ihr Onkel, dass sie seine Nachfolgerin wird - scheinbar ist Nike Wagner, die von sich sagt, dass sie die 1970er Jahren in einem eher linken, studentischen Milieu verbracht hat, in den Augen des Onkels zu kritisch eingestellt. Dieser kritische Geist hinterlässt seine Spuren auch in kulturellen Kreisen außerhalb Bayerns. Im Oktober 2001 wird ihr der Posten als Kultursenatorin in Hamburg angeboten. Sie tritt das Amt allerdings nicht an, da ihre Forderungen nach einer Erhöhung des Kulturetats der Hansestadt abgelehnt werden.

Erfolg in Weimar

Mehr Erfolg mit ihrer Forderung nach einer besseren Förderung der schönen Künste hat sie offensichtlich in Weimar: 2004 übernimmt sie die Intendanz des Weimarer Kunstfests, das sie seitdem leitet. Daneben ist Nike Wagner Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste, arbeitet als Dramaturgin (Ring der Nibelungen, 2004 in München) und beteiligt sich an zahlreichen Symposien und Kolloquien über Musik und Literatur im In- und Ausland.

Bereits seit 1975 lebt Nike Wagner in Österreich. Gemeinsam mit ihrer Tochter Louise (aus erster Ehe mit dem französischen Regisseur Jean Launay) und ihrem Ehemann, dem Salzburger Ordinarius für Musikwissenschaft Jürg Stenzel, wohnt sie in Wien.