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Italiener verzichtet auf Öffnung der B-Probe

Moreni gesteht Testosteron-Doping

Während die Radsportwelt noch wegen des positiven Doping-Falls um Alexandre Vinokourov geschockt ist, lässt schon die nächste Meldung über verbotene Mittel die Radsportwelt aufschrecken. Nach der 16. Etappe wurde bekannt, dass von Cristian Moreni eine positive A-Probe vorliegt. Kurz darauf gab der Cofidis-Fahrer sein Fehlverhalten zu.

Cristian Moreni mit zwei Polizeibeamten; Rechte: dpa

Cristian Moreni wird nach der Zielankunft auf dem Col d'Aubisque abgeführt.

Das bestätigte noch am Abend Morenis Team-Chef Eric Boyer. Der starke Mann des Rennstalls Cofidis sagte, der 34-jährige Italiener verzichte auch auf die Öffnung der B-Probe. Die Polizei hatte Moreni unmittelbar nach seiner Ankunft am Ziel der 16. Etappe abgeführt. Zuvor war bekannt geworden, dass Spuren von körperfremdem Testosteron in einer Urinprobe gefunden worden waren, die Moreni am Tag der 11. Etappe von Marseille nach Montpellier am vergangenen Donnerstag, 19. Juli, abgegeben hatte. Der positive Fund war zwar schon während der laufenden 16. Etappe bekannt geworden, mit der Veröffentlichung des Namens wurde jedoch bis nach Zielankunft gewartet.

Nachweis in Châtenay-Malabry

Nach Angaben der französischen Sporttageszeitung "L'Equipe" war der Test im Doping-Labor von Châtenay-Malabry untersucht worden, und zwar nach einer Methode, die körperfremdes von körpereigenem Testosteron unterscheiden kann. Da Cofidis den Ethik-Code der ProTour-Teams unterschrieben hat, müsste die Mannschaft den Italiener nun entlassen. Außerdem droht Moreni, der vor der Tour die Ehrenerklärung der UCI unterschrieben hatte, die Zahlung eines Jahresgehaltes an die UCI.

Der italienische Meister von 2004 war auf besagter Etappe trotz seines überhöhten Testosteronwertes lediglich 102. geworden - mit einem Rückstand von 3'20 Minuten auf Etappensieger Robert Hunter. Moreni fuhr von 2002 bis 2004 für den italienischen Rennstall Alessio, dann ein Jahr für Quickstep. Seit 2006 ist er beim französischen Team Cofidis unter Vertrag - eine der acht Mannschaften, die sich am Dienstag noch werbewirksam der Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport angeschlossen hatte.

Cofidis steigt aus der Tour aus

Cofidis-Manager Eric Boyer hatte nach der Bekanntgabe des Namens seines Fahrers gesagt: "Für uns ist das ein Einzelfall. Jetzt muss alles seinen Lauf nehmen." Noch am Tag zuvor hatte Boyer heftigst auf den Dopingfall Vinokourov reagiert: "Ich bin total angewidert. Ich hoffe, Vinokourov wird nicht so feige sein und leugnen, gedopt zu haben, und dass er uns erzählt, wer ihm dabei geholfen hat, wer bei dieser Schweinerei mitgemacht hat, weil er es nicht alleine gemacht haben kann." Im weiteren Verlauf des Abends zog Boyer die Konsequenzen aus dem positiven Dopingfall seines Schützlings und stieg mit seiner Mannschaft aus der laufenden Tour aus.

red | Stand: 25.7.2007, 20.45 Uhr

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