Einleitendes zur Geschichte der Familien Luciuszusammengestellt von † Professor Dr. Ferdinand Victor Lucius in Darmstadt
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1. Verbreitung des Namens
§ 2. Familien mit Stammbäumen § 3. Außerhalb Deutschland § 4. Norddeutschland § 5. Mitteldeutschland § 6. Süddeutschland Homepage Geschichte und Genealogie ©
für diese Textfassung by Falk J. Lucius, Leonberg |
§ 2. Familien mit Stammbäumen1. Dresdener Theologenfamilie Lucius, deren nachweislich ältester Ahne Christophorus Lucius als Diakonus an der Kreuzkirche in Dresden 1592 gestorben ist. Der Stammbaum dieser Familie wurde von dem am 21. Januar 1869 zu Leipzig verstorbenen Geh. Regierungsrat Dr. Friedrich Salomo Lucius aufgestellt. Die von Oschatz in Sachsen stammende Familie, von der wir einen nur bis Anfang des 19. Jahrhunderts hinaufreichenden handschriftlichen Stammbaum aus dem März 1869 (von Bergmeister Carl Lucius in Freiberg) besitzen, scheint nur ein Nebenzweig dieser Dresdner Familie zu sein (siehe unten § 11, Wappen); ebenso eine aus Wilsdruf bei Dresden stammende Familie Lucius, deren handschriftlicher Stammbaum bis 1760 reicht. Alle Glieder, die in letzterem aufgeführt stehen, waren und sind Seilermeister bis auf Louis Lucius, der Aufseher in der Erziehungs- und Besserungsanstalt in Bräunsdorf in Sachsen war und 1869 schrieb: »Nach der Familientradition stammen wir von einem Hofprediger Lucius in Dresden.« 2. Nassau-Weilburger Familie Lucius,
deren ältester bekannter Ahne Melchior Lucius Pfarrer zu Reißkirchen
und Nieder-Wetz bei Wetzlar, 1656 gestorben ist. Anderthalb Jahrhunderte
lang (Ende des 17. bis erste Hälfte des 19. Jahrhunderts) blühte ein
Zweig dieser Familie, meist aus Juristen (Syndici, Senatoren) bestehend,
in Frankfurt am Main. Ein anderer Zweig blüht noch in der Rheinpfalz
und im Elsaß. Den älteren Stammbaum dieser Familie hat Prof. Dr.
Ferdinand Victor Lucius in Darmstadt aufgestellt. 3. Römisch-katholische Erfurter Familie Lucius, zurückgehend bis auf Hieronymus Lucius (*1693), Filorum textor (Webermeister) in Erfurt. Die Familie ist reich und weit verzweigt, ihr Stammbaum 1883 aufgestellt von einem ihrer Mitglieder, Stud. juris Robert Voigt in Erfurt. Zu ihr gehört der einstige preußische Staatsminister Freiherr Dr. Robert Lucius von Ballhausen ebenso wie in unseren Tagen der bekannte Verleger Dr. Wulf D. von Lucius in Stuttgart. 4. Familie Lucius aus Framersheim, die auf den Müllermeister Carl Christoph Lucius auf der Raumühle bei Alzey (* 10 Mai 1695) zurückgeht. 5. Protestantische Licher Familie Lucius, die auf Johannes Lotz zurückgeht, der um 1582 in Reichelsheim geboren wurde und um 1612/14 in Lich (Oberhessen) einwanderte. In sieben aufeinanderfolgenden Generationen (von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts) brachte die Familie eine beachtliche Reihe von Pfarrern und Erziehern hervor. Ihr Stammbaum wurde erstmals nach dem Plan von Prof. Dr. Ferdinand Victor Lucius durch Richard und Julius Lucius im Jahre 1886 vollständig veröffentlicht. 6. Luxemburger Familie Lucius aus Leudelange, deren ältester Ahne Dominic Lucius um 1700 geboren wurde, und die heute überwiegend in den USA blüht. Die genealogischen Daten wurden von Dr. Gary Philip Burkart, Kansas, zusammengestellt. 7. Luxemburger Familie Lucius aus Reimberg, als deren ältesten Ahnen wir Wilhelm Lucius kennen, der um 1800 geboren wurde. Nach seinem Urenkel, dem Geologen Michel Lucius (1876-1961), ist das Lycée Technique Michel Lucius in der Hauptstadt Luxembourg benannt. 8. Luxemburg-belgische Familie Lucius aus Sass (heute: Sampont-sur-Semois), die wir zurückverfolgen können auf Theodore und Eva Lucius aus Hivange, deren Sohn Petrus (Pierre) Lucius 1678 geboren wurde. Die Familie wanderte zum Jahreswechsel 1853/54 in die USA aus und blüht dort heute mit zahlreichen Nachkommen. Die weitaus meisten genealogischen Daten verdanken wir Frau Ophelia Richardson Wade, Bragg City, Missouri. 9. Niederländische Familie Lucius aus Brabant, deren älteren Ast wir im 17. Jahrhundert in der Gegend um Erp / Uden / Boekel finden. Die Nachkommen leben heute immer noch überwiegend in den Niederlanden. Der Hinweis auf diese Familie ebenso wie die Erforschung des weit verzweigten Stammbaumes ist das Verdienst von Wilhelmus C. H. Lucius, 's-Hertogenbosch, Niederlande. 10. Familie Lucius aus Tiffin, Ohio, USA. Die europäische Herkunft dieser verzweigten Familie liegt immer noch im Dunkeln; der bislang älteste bekannte Vorfahr, Peter Lucius, starb vor 1860. Die genealogischen Daten auch dieser Familie wurden von Frau Ophelia Richardson Wade, Bragg City, Missouri, gesammelt und von uns verwendet. Der Name Lucius findet sich ferner: |
§ 3. Außerhalb DeutschlandBelgien. 1. Petrus Lucius, Carmelitermönch zu Brüssel. Er schrieb: Bibliotheca
Carmelitica (Florenz 1593). Sein Leben steht am vollständigsten in:
Marci Antonii Alegre de Casanate paradiso Carmelitici decoris, Lyon
1639, folio, pag 440. Frankreich. 2. Johannes Lucius, Rechtsgelehrter, schrieb: Placitorum summa
apud Gallos Curiae, Lutetiae 1559, libros XII. Er wird auch Lucian genannt. Spanien. 3. Andreas Resendius Lucius aus Ebora, Hofmeister der Prinzen
des Königs Emanuel v. Portugal, Mitglied des Predigerordens, *1493 †1573. Italien. 4. Horatius Lucius, Gallienus schrieb in Venedig eine Abhandlung:
de privilegiis scholarum Colon. 1582, Venetiae 1584; und annotationes
ad declamationes collegii cardinalium in concilio Tridentino, Colon.
1610, 8°. 5. Bernardinus Lucius gibt zu Neapel 1595 ein compendium grammaticum
heraus. 6. Faunus Lucius (Fauno Lucio) lebte zu Venedig und schrieb
fünf Bücher della antichita citta di Roma. Diese werden 1549 zu Venedig
lateinisch übersetzt und nachher zweimal wieder gedruckt. 7. Andreas Lucius, ein lateinischer Poet und Maler, lebt vor
1665. Schweiz. 8. Basilius Lucius, Diakonus zu Basel, geht 1587 nach Mühlhausen,
wo er noch im folgenden Jahre lebt. 9. Ludovicus Lucius * 9. Febr. 1577 zu Basel, Prof. der hebr.
Sprache daselbst an Buxtorf's Stelle, später Diakon und Schulrektor
zu Baden, Conrektor zu Amberg, errichtet die Schule zu Köthen und wird
endlich Prof. der Logik zu Basel, † 10. Juni 1642. Er wohnt dem Colloquium
theologicum zu Baden bei, schreibt 33 verschiedene Werke, darunter eine
Historia ecclesiastica, Basel 1624; und eine Historia jesuitica, Basel
1626. 9a. Ludovicus Lucius (Ludwig Lück), Verleger zu Basel, Heidelberg und Frankfurt, nicht identisch mit dem vorigen; wahrscheinlich (so VD16 ohne nähere Angaben) stammt er aus der Wetterau nördlich Frankfurt. Er ist 1560-62 Universitätsbuchdrucker (universitatis typographus) in Heidelberg und geht dann aus ungeklärten Gründen nach Frankfurt. Die ihm nachweislich zuzuordnenden verlegten Werke wurden in einer Bibliographie zusammengestellt. 10. Samuel Lucius, * zu Bieglen 10. Aug. 1674,
Sohn des dortigen Pfarrers. Als Knabe von 7 Jahren sprach er schon lateinisch
und las griechisch und hebräisch ohne Anstoß. Er war der erste deutsche
Pfarrer in Yverden, dann in Ansoldingen und Diesbach und † ledig 28.
Mai 1750. Er war vielleicht ein Nachkomme des Vorigen, denn er erhielt
auch einen Ruf an die von Lud. Lucius gegründete Schule in Köthen. Der
Spener'schen Schule angehörig, hat er in großem Segen gewirkt; sein
Andenken ist durch viele Biographien der Nachwelt erhalten. Dalmatien.11. Johannes Lucius (Ivan Lucic) von Traun (Trogir)
im Venetianischen Dalmatien. Sein Geschlecht soll von den Römern stammen;
seine Vorfahren haben sich im Staat und besonders in der Kirche zu hohen
Ehren emporgeschwungen. Aus seiner Heimat durch den Patrizier Paulus Andronicus
vertrieben, ging er nach Rom, wo er sich ganz den Wissenschaften widmete.
Er schrieb: De regno Dalmatiae et Croatiae libri VI, Amstelodami 1666,
zweite Auflage Wien 1758. Mehr über ihn Horan, Memor. Hung. II 508-536.
Georg Schwandner hat sein obengenanntes Buch wieder durchgesehen und in
den 3. Tl. der Script. rerum Hung. eingerückt. 12. Jacobus Lucius d.Ä., auch Jacob Thusel oder
Jacob von Siebenbürgen genannt, illustrierte das bei Hans Krafft in Wittenberg
1552 (1752) erschienene Bibelfragment: Die Propheten alle deutsch, folio,
mit Holzschnitten.
Quelle: Brulliot, Dictionnaire de Monogrammes etc. Münich 18l7, I pg. 3267. Vermutlich um 1530 in Kronstadt in Siebenbürgen geboren, wie seine Signatur I L C T (Iacobus Lucius Coronensis Transylvanus) nahelegt, also ein Siebenbürger Sachse, erscheint Jacobus Lucius um 1556 in Wittenberg als Zeichner für Holzschnitt und Formschneider. Zahlreiche Werke werden von seiner Hand gestaltet und ausgeführt, unter anderem nach Gemälden Lucas Cranachs d.J.; der Katalog seiner grafischen Arbeiten umfaßt 35 Positionen (vgl. Röttinger 1921). Gegen Ende seiner Wittenberger Zeit (seit 1560) verlegt er sich auf den Buchdruck; die bekannten Publikationen weisen überwiegend auf das Erscheinungsjahr 1563; eines seiner letzten dort verlegten Werke ist 1564 der große und kleine Katechismus nebst anderen Schriften Luthers in Folio. Seit 1564 wirkt er dann als akademischer Verleger in Rostock, auch unter dem bezeichnenden Namen Jacobus Siebenbürger. Daneben ist er in der Lufft'schen Offizin tätig und fertigt auch für dessen Bibel 1572 mehrere Holzschnitte. In diese Zeit mag auch seine Erfindung gefallen sein, die den Buchdruck in Deutschland revolutionierte: eine »sonderliche Kunst«, mittels derer er Kopien seiner Holzstöcke durch metallische Abgüsse herstellen konnte. Er liefert seine Klischees an eine Vielzahl von Druckstätten; seine Vignetten finden wir sogar in den bekannten topographischen Bänden des Matthäus Merian. Ebenso wie der 1577 von Rostock als Professor primarius an die Juristische Fakultät der neu gegründeten protestantischen Julius-Universität die sich sehr rasch zur drittgrößten Hochschule im Reich Helmstedt entwickelte berufene Dr. Johannes Borcholten (1535-1593, aus Lüneburg gebürtig), wird Jacobus Lucius am 21. Nov. 1578 durch Herzog Julius als Universitäts-Buchdrucker ebenfalls dorthin bestellt, auf Vorschlag der Universität und damit zweifellos auch auf Empfehlung des Professors, den er in der Folgezeit oft verlegen wird. 1579 trifft er in Helmstedt ein, mit »seinen eigenen pressen, typies oder litern in hebraischer, griechischer, lateinischer, teutscher und französischer sprachen, papier auch anderen instrumentis und materialiis«. Seine Druckerei ist überhaupt die erste in Helmstedt, wo er das Priviliegium eines »Universitätsverwandten« genießt. In einigen Impressa (vgl. die Bibliographie) nennt er sich in Anspielung auf seine Herkunft weiterhin Jacobus Lucius Siebenbürger (noch 1584) oder Jacobus Lucius Transylvanus (noch 1592). 1597 wütet wieder einmal die Pest in Niedersachsen, und Jacobus Lucius verlegt in diesem Jahr eine diesbezügliche Aufklärungsschrift der medizinischen Fakultät. Ironischerweise nützt das ihm selbst herzlich wenig: er stirbt im Oktober 1597 an der Seuche; in den Monaten September und Oktober werden nicht nur er, sondern auch seine Gattin sowie 8 seiner 13 Kinder dahingerafft. Seine Druckerei aber wird fortgeführt, zunächst noch im selben Jahr unter dem Impressum »Jakob Lucius Erben«, später wieder unter dem Namen Jacobus Lucius, wohinter sich zwei Personen verbergen. Diese, bekannt als Jakob Lucius d.J. und Jakob Lucius III., sind sein Sohn und sein Enkel (siehe Nr. 18). Quellen: ADB 3, 155; ADB 19, 352 ff.; Stintzing/Landsb. I, 403; VD 16, B 6656 und passim; VD 17, passim. Weiterführende Literatur: Wilhelm Eule, Helmstedter Universitätsbuchdrucker. 1921; Heinrich Röttinger, Beiträge zur Geschichte des Sächsischen Holzschnittes (Cranach, Brosamer, Der Meister MS, Jakob Lucius aus Kronstadt). Straßburg 1921 (Studien zur Deutschen Kunstgeschichte, Heft 213); M. J. Husung, Der Zeichner und Formschneider Jacob Lucius, Erstdrucker von Helmstedt. Mainz: Verlag der Gutenberg-Gesellschaft, 1940 (Gutenberg-Jahrbuch, Jg. 15, S. 335355); Ders., Die neun Musen des Zeichners und Formschneiders Jacob Lucius von 1579. Mainz: Verlag der Gutenberg-Gesellschaft, 1941 (Gutenberg-Jahrbuch, Jg. 16, S. 163173); Josef Fitz, Jakob Lucius der Ältere in Siebenbürgen. Mainz: Verlag der Gutenberg-Gesellschaft, 1959 (Gutenberg-Jahrbuch, Jg. 34, S. 171176); Joachim Lehrmann: Herausragende Standorte der Buch- und Papiergeschichte in Niedersachsen. Die Frühgeschichte des Buchhandels u. Verlagswesens in der alten Universitätsstadt Helmstedt sowie die Geschichte der einst bedeutenden Papiermühlen zu Räbke am Elm und Salzdahlum. Hämelerwald 1994. |
§ 4. NorddeutschlandBrandenburg. 13. M. Ludwig Lucius, Rektor zu Sorau. 14. Samuel Lucius * 8. Juni 1678 zu Sorau studiert in Wittenberg,
wird 1700 Mag. philos. und Adjunctus daselbst, disputiert öfter und
erhält daher den Beinamen Malleum magistrorum, lehnt einen Ruf als Professor
eloquentiae nach Danzig ab und nimmt in Schondorf a. d. Queis 1705 eine
Pfarrstelle an, wird 1708 vierter Pfarrer zu Großglogau in Schlesien
und erlangt das Primariat daselbst, † 24. April 1728. Brandenburg a. d. Havel. 15. Friedrich Wilh. Lucius, Gymnasiallehrer und Musikdirektor
daselbst, * ca. 1786 † 2. Sept. 1856. Bremen. 16. Henricus Lucius studiert 1607 in Marburg. Rense. 17. Petrus Lucius studiert 1579 in Marburg. Helmstädt i. Braunschw. 18. Jacobus Lucius d.J., Buchdrucker um 1600. Er druckt 1594
Andreae Crapii neue geistliche Lieder, und Psalmen zu drei Stimmen;
1617 Geistliche Lieder Dr. Mart. Lutheri etc. herausgegeben von Dr.
Phil. Nicolai. Coburg.19. Eucharius Lucius, Superintendent (?) daselbst, unterschreibt die Concordienformel. Königreich Sachsen. 20. M. Leonhard Lucius, Professor der Physik zu Leipzig † daselbst
11. Juni 1570. Sein Epitaphium steht in der Paulinerkirche. Leipzig.21. Johann Paul Lucius wird 1721 Torschreiber am Halleschen Tor in Leipzig. Thüsdorf (Ephorie Ekartsberga). 22. Erhard Lucius, der erste evang. Pfarrer daselbst, 18 Jahre
lang. Wahrscheinlich ein Bruder des Christophorus Lucius sen. zu Dresden
(s.o. § 2 Abs. 1). Großenhain. 23. Martin Lucius, Oberaccis und Gleits-Commissar daselbst
1712. Görlitz. 24. Matth. Ephraim Lucius aus Görlitz, M. philos. in Wittenberg,
schrieb: Disputationes de Graeca LXX virali versione 1696; De aeternitate
Dei 1697; De immortalitate spiritus 1694. Er ist auf der Flucht seiner
Eltern (des Sup. M. Ludwig Lucius, Nr. 13) aus Ungarn in Tschirna 1674
geboren. 1704 Hofprediger in Sorau, 1706 Pfarrer in Niederullrichsdorf
in der Niederlausitz, † daselbst 13. Januar 1727. Lausitz. 25. Daniel Lucius *1626 zu Dippoldiswalda, 1661 Pastor zu Taubenheim
in der Lausitz, 1664 zieht er als Pastor nach Wilsdruf im Meissnischen.
(Sollte er der Stammvater der in § 2 genannten Wilsdrufer Familie Lucius
sein?) Er schreibt verschiedene Schriften, schon als Kandidat: »Dippoldiswalda,
vergiss es nicht, d.i. kurze Beschreibung der 3 Strafen Gottes über
Deutschland in 30 Jahren«. (Dresden 1652 4°, 2 Bogen.) Sein Chronikon
von Wilsdruf ging im Brand von Wilsdruf am 12. Juni 1686 verloren. Er
stirbt 1708. |
§ 5. MitteldeutschlandNassau. 26. Johann Matthäus Lucius, Pfarrer in Langenschwalbach von
1690-1708, aus der Pfalz vertrieben. Breckenheim. 27. Conrad Lucius, Pfarrer daselbst 1578; ist bei der Wahl
eines Superintendenten in Groß-Gerau in Darmstadt anwesend. 28. Jacobus Lucius von da, Sohn des vorigen, immatrikuliert
Heidelberg 1590, studiert in Marburg 1591, bis 1598 Diaconus in Idstein,
158999 Pfarrer in Walsdorf, 15991600 Hofprediger des Grafen
von Falkenstein, 1600 abgesetzt, 160004 Pfarrer in Framersheim,
160415 Pfarrer in Albisheim, 1620 Pfarrer in Kirchheim-Bolanden,
7.11.1620. Schmalkalden. 29. M. Leonhardus Lucius, 161618 Pfarrer in Walser und
Oert, 161826 Pfarrer in Oppenitz in Niederösterreich, vertrieben
um des Glaubens willen, 162633 Schloßprediger zu Schmalkalden,
wo er einem Rufe nach Raunheim bei Mainz folgt und am 2. Jan. 1634 †.
(Siehe denselben Namen Nr. 20.) 30. Hermanus Lucius Smalc. Hassus schreibt am 3. Juni 1690 eine
dissertatio inauguralis juridica de Voce Ambigua; die Abhandlung ist
zu Erfurt gedruckt. 31. Johannes Valentinus Lucius Schmalcaldensis Hassus schreibt
Erfurt 1676 eine dissertatio inauguralis juridica de confessionibus. Roßdorf in Kurhessen. 32. Johannes Lucius (Lutziges), Bürger daselbst (römisch-katholisch),
wo noch 1868 vier Familien Lucius leben; er ist der Vater des Joh. Heinrich
Lucius (Nr. 46). Rinteln. 33. Petrus Lucius. Im Jahr 1621 noch Buchdrucker in Gießen
(lt. dortigem Kirchenbuch wurde ihm am 21. Febr. 1621 ein Sohn Christian
Nicolaus getauft); dann bestallter Universitätsbuchdrucker in Rinteln.
Hier druckt er Leichenpredigten aus 1627, 1645, 1652, 1656; 1639 und
1659 Werke über Horaz von Andreas Reinhard Buchholtz. Er muß ca. 1657
gestorben sein, da eine Leichenpredigt aus diesem Jahr das Datum trägt:
»Gedruckt zu Rinteln bei Seel. Lucii nachgelassener Wittwen.« Frankfurt am Main. 34. Johannes Lucius gibt 1659 in Frankfurt a/M. eine Übersetzung
der Balth. Meißner'schen Meditationes sacrae in Evangelia dominicalia
et festivalia in 4° heraus. 35. Georg Ernst Lucius (1736-1800) gibt Satyren heraus, Frankfurt
a/M. bei Joh. Gottlieb Garbe 1771. Hessen-Darmstadt.Außer der aus Lich stammenden Familie kommt der Name Lucius in Lich wie an anderen Orten vorher schon öfter vor. Lich. 36. Christophorus Luceus Lichensis, studiert in Marburg 1583,
immatrikuliert Heidelberg stud. theol. 12.12.1590, 15941614 Pfarrer
in Ingenheim (Pfalz). 37. Henricus Luceus (Lucius) Lichensis, immatrikuliert Marburg
1598, 160511 Pfarrer in Nieder-Bessingen, 161219 Pfarrer
in Allendorf a.d. Lumbda, 161924 Pfarrer in Londorf, 1624 bei
Wiedereinführung des lutherischen Bekenntnisses abgesetzt, 162427
Pfarrer in Obbornhofen, 10.12.1627 an der Pest. 38. Arnoldus Lucius, Anfang des 17. Jahrhunderts Stadtschultheiß
in Lich. Noch am 8. Nov. 1633 unterschreibt er ein Protokoll im Schöffenbuch
des Gerichts Ober-Bessingen bei Lich. Seine hinterlassene Tochter Anna
heiratet am 22. März 1635 den Studiosus Peter Schilo. Assenheim (Oberhessen).39. Johann Georg Lucius * 4. Jan. 1785, Gräfl. Solms-Rödelheimischer
Kutscher daselbst. Rödelheim.40. Hermann Heinrich Lucius, Schuhmacher daselbst † 1717. 41. Johann Wilhelm Lucius, Bäcker. 42. Johann Jacob Lucius, Hofbäcker. Berstadt. 43. M. Wilhelmus Lucius, Schulmeister daselbst und später Pfarrer
zu Bingenheim † 29. Dez. 1609. 44. Otto Lucius heiratet am 23. Nov. 1613 zu Dauernheim Barbara,
Hans Kleingeld's Tochter. Rockenberg.45. Johannes Conradus Lucius, römisch-kath. † vor 1775; er hinterläßt
3 Töchter, von denen die älteste nach Herbstein, die jüngste in Rockenberg
heiratet. Vilbel.46. Joh. Heinrich Lucius, römisch-kath. * 4. April 1751 zu Roßdorf
bei Amöneburg, † 23. Dez. 1839. Sein Vater siehe Nr. 32. 47. Sebastian Lucius und 48. Johannes Lucius werden Weißbinder, hinterlassen aber keine Kinder. Erbach im Odenwald.49. Petrus Lucius bis 1614 Diakonus daselbst, vorher bis 1609
Präceptor in Neustadt und Pfarrvikar zu Rimhorn, dann Verweser der Pfarrei
Sandbach im Odenwald. Michelstadt im Odenwald.50. Johann Conrad Lucius, Präceptor erst in Reichelsheim, dann
in Höchst, zuletzt (17111727) in Michelstadt im Odenwald, † 1727,
77 Jahre alt. 51. Johann Conrad Lucius, 172944 zweiter Präceptor in
Michelstadt, beerdigt am 4. April 1762. 51a. Christian Albrecht Lucius, königlich dänischer
Rekrut, heiratet am 10. Dezember 1755 Maria Sybilla Schweitzer, Michelstadt. Worms. 52. Hermann Lucius, Beisasse daselbst um 1750. 53. Nicolaus Lucius, reformierter Confession lebt daselbst ca.
1750. Odernheim in Rheinhessen. 54. Thomas Lucius, Superintendent (?) unterzeichnet die Concordienformel.
Er erscheint in einem Verzeichnis der Geistlichen und studierten Lehrer
der Kurpfalz aus dem Jahre 1581, nach der Wiedereinführung des
lutherischen Bekenntnisstandes als zur Superintendentur Odernheim gehörig.
Der Ort seiner Amtstätigkeit ist nicht angegeben. Raumühle bei Framersheim in Rheinhessen.Diese Mühle soll eine Familie Lucius »von uralten Zeiten her« im Besitz gehabt haben, daher sie noch jetzt im Volksmunde die »Luci-Mühle« heißt, obschon sie seit 3 Generationen im Besitz der Familie Weißenheimer ist, aus welcher ein Vorfahre eine Lucius'sche Erbtochter heiratete. Der älteste nachweisbare Vorfahre des Familiennamens Lucius ist: 55. Carl Lucius aus Alzei † 2. April 1713. 56. Simon Lucius * 1682 † 15. Sept. 1753 stammen zahlreiche
Nachkommen des Namens Lucius in Framersheim; außerdem in Heidesheim
bei Nieder-Ingelheim, wo die Familie römisch-kath. geworden ist. Dieser Alzey-Raumühler (heute: Framersheimer) Familie Lucius gehören anscheinend an: Alzey.56a. Philipp Jacob Lucius, Amtsverwalter zu Alzey und Keller vom »Heyberg«. Sein Sohn: 56b. Johann Matthias Lucius, in der zweiten Hälfte der
1660er Jahre und bis 1671 Pfarrer in Framersheim, 16901708 Pfarrer
in Langen-Schwalbach. Rinklingen.56c. Johannes Lucius, Pfarrer in Rinklingen seit 18.2.1618.
In den Matrikeln der Universität Heidelberg ist aufgeführt:
»Joannes Lutz, Wimpinensis 25. Oktober 1613«. In einem Verzeichnis
der notleidenden reformierten Prediger- und Lehrerfamilien der Pfalz
aus dem Jahre 1628 (Hrsg. Dr. Hollweg in Heft 9 des 1. Jahrg. der Monatshefte
für rh. Kirchengeschichte) wird genannt: »Johannes Lucius
zu Rentling« (verschrieben). Hochheim bei Worms.56d. Sebastianus Luzius, inscr. Heidelberg 10.4.1599 »Stuggardianus«,
nach 1609 Diaconus in Heppenheim, nach 1609 Pfarrer in Hochheim bei
Worms, 1628 als Pfarrer zu Mörstadt (Pfalz) erwähnt. Wieblingen bei Heidelberg.56e. Sebastian Lutz aus Wieblingen, inscr. Heidelberg 20.11.1601;
sapientista. 56f. Hans Lutz aus Wieblingen, Schulmeister in Wieblingen nach
1620. Weihingen an der Enz (Enzweihingen).56g. M. Johann Philipp Lucius. Über ihn berichtet das Kirchenbuch
in Sulzbach bei Soden im Taunus folgendermaßen: »Den 10.
September 1750 starb der weyland hochehrwürdige und hochgelehrte
Herr M. Johann Philipp Lucius vieljährig gewesenen fürstl.
Württembergischen Spezialsuperintendenten und Stadtpfarrer zu Wayhingen
a. d. Entz. Ward zu Soden bei einem ansehnlichen Leichenkondukt mit
christüblichen Ceremonien zur Erde bestattet. Er sahe sich zweiJahre
vorher genötigt wegen einer über ihn verhängten gewalttätigen
Commission ex patria zu weilen und suchte bei mir, Pfarrer, als einem
Landsmann Aufenthalt, den ich ihm auch ein halbes Jahr lang in meiner
Wohnung gönnte, bis seine Ehefrau und Kinder auch in diese Gegend
gezogen und zu Soden ihr Hauswesen eingerichtet. Er starb nach einer
dreiwöchigen fiebrigen Krankheit bei ruhigem Alter, nachdem er
seinem
[ein Wort unleserlich] Lebensende mit christlich gelassenem
Geist entgegen gegangen war.« Die Familie Lucius aus Framersheim (vgl. § 2 Nr. 4) ist inzwischen weiter erforscht; auf diesen Seiten ist ihr ein eigener Abschnitt gewidmet. Bechtolsheim.57. Henricus Lucius, Pastor daselbst, heiratet 1605. Mainz. 58. Georg Ignatz Lucius, Sekretär bei der holländischen Gesandtschaft
daselbst, hernach Helvetischer Resident bei dem niederrheinischen Kreis.
† 14. August 1800. Weiterstadt.58a. Paulus Lucius, von Limburg, Pfarrer in Weiterstadt 1557
und 1570. Neustadt im Odenwald.58b. Peter Lucius, der erste Schulmeister, dessen Name bekannt
ist, in dem zur Pfarrei Sandbach gehörigen Filialort Neustadt.
Er begegnet 1607 und 1613. Bis 1609 versah er die Pfarrei Rimhorn mit. Echzell.58c. Wilhelm Lucius, Sohn des Andreas Lutz, Schultheis in Echzell,
immatrikuliert Marburg 1580, Stp.-min. von 29.4.15821.4.1587 in
Marburg, 158792 Schulmeister in Berstadt, 15921609 Pfarrer
in Bingenheim, † 28.12.1609. |