Landessportbund

04.03.05

Kritik an der Waldstadion-Umbenennung:

Dr. Rolf Müller: Traditionsaspekt zu wenig berücksichtigt

Mit Bedauern hat Dr. Rolf Müller, Präsident des Landessportbundes Hessen, die Umbenennung des Frankfurter Waldstadions in „Commerzbank Arena“ zur Kenntnis genommen.

Der Namenswechsel zeige „einmal mehr, dass Sport heute in vielen Bereichen ohne Verbindung zur Wirtschaft nicht mehr denkbar ist“. Müller weiter: „Ich bin von dieser Welt und erkenne wirtschaftliche Notwendigkeit der Proficlubs auch an. Es ist aber sehr schade, wenn dabei eine wesentliche Komponente des Sports, nämlich der Traditionsaspekt, zunehmend in den Hintergrund gedrängt wird“.

Das Frankfurter Waldstadion, so Müller, sei seit seiner Eröffnung im Jahr 1925 Inbegriff bedeutender Sportereignisse. Sein Name habe über acht Jahrzehnte lang nicht nur seine geografische Lage, sondern gleichzeitig die enge Verbundenheit der Stadt zum Sport symbolisiert.

Mit der wirtschaftlich orientierten Umbenennung verliere Frankfurt und die Region nun aber ein Stück sportlicher Identität.

Zwar ließen die ökonomischen Hintergründe die Handlungsweise der Stadt ein Stück weit nachvollziehbar erscheinen. Trotzdem „müssen sich die Verantwortlichen doch fragen lassen, ob mit ein wenig mehr Fantasie nicht ein Name, der gleichermaßen die Interessen des Wirtschaftspartners als auch den historischen Aspekt bedient, hätte gefunden werden können“, so Müller abschließend.

 


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