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Bayer AG BayNews

Presseerklärung Bayer AG

September 1999

 

Zum Vortrag von Dr. Walter Sneader über die Entwicklung der Acetylsalicylsäure

 


Felix Hoffmann ist der "Vater" des Aspirin

Leverkusen – Der Bayer-Chemiker Dr. Felix Hoffmann synthetisierte am 10. August 1897 die Acetylsalicylsäure (ASS), den Wirkstoff von Aspirin®, in dem er die bereits bekannte und gebräuchliche Schmerzsubstanz Salicylsäure durch Acetylierung entscheidend in ihrer Verträglichkeit verbesserte. So geht es eindeutig aus den zahlreichen Unterlagen hervor, die dem Archiv der Bayer AG aus dieser Zeit vorliegen. Die Behauptung, wonach nicht Hoffmann, sondern sein Kollege Dr. Arthur Eichengrün für die Entwicklung verantwortlich ist, lässt sich nicht belegen.

So war Dr. Felix Hoffmann auch nicht nachgeordneter Mitarbeiter von Dr. Arthur Eichengrün, sondern ihm hierarchisch gleichgestellter Kollege. Auf diese falsche Vermutung stützte sich jetzt der schottische Wissenschaftler Dr. Walter Sneader bei einem Vortrag vor der Royal Society of Chemistry in Edinburgh. Er leitete daraus ab, dass Hoffmann auf Anweisung von Eichengrün arbeitete und daher Eichengrün als der eigentliche Entwickler des Aspirin®-Wirkstoffes gelten müsse.

Dem widersprechen aber zahlreiche Dokumente, die die Arbeit und die Anstellungsverhältnisse von Dr. Hoffmann und Dr. Eichengrün belegen. Danach befand sich Dr. Eichengrün, der eineinhalb Jahre später in die Firma eingetreten war als Dr. Hoffmann, noch in der einjährigen Probezeit, als Hoffmann am 10. August 1897 in seinem Laborjournal die Synthese der Acetylsalicylsäure beschrieb. Und auch in den folgenden Jahren verliefen die Karrieren von Eichengrün und Hoffmann parallel.

Ein Vorgesetztenverhälnis zwischen beiden gab es nicht. Dr. Eichengrün war allerdings Vorgesetzter eines Chemikers namens Fritz Hofmann. Durch diese Namensähnlichkeit haben sich bereits Verwechslungen ergeben.

Die Entwicklung des Aspirin®-Wirkstoffes wurde auch nicht, wie behauptet, erst 1934 Felix Hoffmann zugeschrieben, sondern bereits an jenem 10. August 1897, wie der Eintrag ins Laborjournal bestätigt. Das Original des Journals liegt Bayer vor.

In der amerikanischen Patentschrift für die Acetylsalicylsäure von 1899 wird demnach auch Hoffmann als "Inventor" geführt. Dem hat Dr. Eichengrün nie widersprochen. Eichengrün schied bereits 1908 aus den "Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co." aus, um ein eigenes Unternehmen in Berlin zu führen. Noch in einer Bayer-Chronik, die 1918 erschienen ist, beschreibt Eichengrün die Erfolge der Pharmazeutischen Abteilung von Bayer sehr detailliert und nennt eine Reihe seiner eigenen Arbeiten. Er verbindet jedoch seinen Namen nicht mit Aspirin®, sondern schreibt es Felix Hoffmann zu.

Es heißt, dass die Nationalsozialisten Eichengrün mit Entlassung aus seiner Firma drohten. Dies kann jedoch nicht im Zusammenhang mit der Urheberschaft an der ASS-Entwicklung stehen, denn zu dieser Zeit hatte Eichengrün noch gar keine Ansprüche darauf erhoben. Das tat er erst im Jahr 1949, im Alter von 82 Jahren, und mehr als 50 Jahre nach der Synthese der ASS.

Wie Walter Sneader ganz richtig feststellt, hat sich Dr. Eichengrün durch eine Vielzahl (es waren genau 47) Patente einen Namen gemacht. Es hätte auch daher keinen Grund gegeben, ihm ausgerechnet die Anerkennung für die Synthese der ASS vorzuenthalten, zumal der Erfolg der Substanz damals ja in keiner Weise vorherzusehen war – anders, als im Jahr 1949.

Eichengrün wurde, wie jeder andere Forscher auch, am wirtschaftlichen Erfolg seiner Erfindungen beteiligt. Für die Acetylierung der Salicylsäure erhielt er jedoch zu keiner Zeit Erfindertantiemen, und er hat auch nie welche eingefordert. So wie von Walter Sneader, wurde in der Vergangenheit schon mehrfach versucht, die Synthese der ASS Dr. Eichengrün zuzuschreiben. Stets wurde argumentiert, die vermeintlich verwehrte Anerkennung dieser Leistung sei in der jüdischen Abstammung Eichengrüns begründet. Neue Erkenntnisse oder gar Beweise für diese These blieben jedoch stets aus.

Eichengrün wie auch Hoffmann waren 1897 Forscher der "Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co.". Es hätte weder für das Unternehmen, noch für den Erfolg der Marke Aspirin® einen Unterschied gemacht, ob der Eine oder der Andere als der Erste gilt, dem die Acetylierung der Salicylsäure zum ersten Mal in chemisch reiner und haltbarer Form gelungen ist.

 

 

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