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OB schlägt "Gipfel der Christen" in der Domstadt vor

Köln. 11. Juni 2007, 7:50 Uhr

Nach dem Weltjugendtag der katholischen Kirche 2005 (WJT) in Köln und dem am Sonntag zu Ende gegangenen 31. Evangelischen Kirchentag hat Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma beide Kirchen zu einem großen ökumenischen Kirchenfest nach Köln eingeladen. Über 400.000 junge Katholiken aus der ganzen Welt hatten 2005 Papst Benedikt XVI. in Köln begrüßt, über eine Million Menschen den Abschlussgottesdienst besucht. Mit insgesamt 1,1 Millionen Besuchern meldete schließlich am gestrigen Sonntag auch der Evangelische Kirchentag ein neues Rekordergebnis. „Der Weltjugendtag mit dem Papstbesuch hatte 2005 besondere Maßstäbe gesetzt. Aber auch der Evangelische Kirchentag hatte ein ganz besonderes Flair und durch die zeitliche Nähe zum G8-Gipfel in Heiligendamm einen besonderen Auftrag, dem sich sowohl die Teilnehmer als auch die Besucher mit großem Engagement gestellt haben“, bekannte Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma.

In der Innenstadt wie auch auf dem Gelände der Koelnmesse als Kirchentagszentrum fand über fünf Tage hinweg ein intensiver Dialog zu gesellschaftlichen, christlichen und politischen Fragen statt. Vom Kölner Evangelischen Kirchentag seien wichtige soziale und christliche Impulse ausgegangen, die gerade in der Umsetzungsphase der G8-Beschlüsse besondere Bedeutung erlangen.

Quelle: Stadt Köln

Köln mit rund 417.000 Katholiken und 170.000 evangelischen Christen habe bei diesem Kirchentag zudem bewiesen, dass Ökumene in Köln in vielfältigster Weise gelebte Praxis ist. „Beide Veranstaltungen, der WJT und der Evangelische Kirchentag, mit ihren Teilnehmerrekorden und ihrem überaus erfolgreiche Verlauf können die Grundlage bilden für ein großes ökumenisches Kirchenfest in Köln. Dazu lade ich die beiden großen christlichen Kirchen ausdrücklich nach Köln ein. Es ist an der Zeit, dass die christlichen Gläubigen enger zusammenrücken“, erklärte Schramma weiter. 

Dank an ehrenamtliche Helfer

Der Kölner Oberbürgermeister dankte ausdrücklich allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfern, die mit ihrem Einsatz „Köln wiederum zu einer der erfolgreichsten Gastgeberstädte“ gemacht hätten.Rund 5000 von ihnen waren in der vergangenen Woche im gesamten Stadtgebiet im Einsatz. Die Kölner Gastfreundlichkeit und Weltoffenheit hatte schon zu einem positiven Klima beim Kölner G8-Gipfel 1999 mit dem Schuldenerlass für die ärmsten Länder dieser Welt geführt. Auch jetzt ist von Köln ein friedliches, positives Signal ausgegangen in Richtung G8-Gipfel in Heiligendamm. Hier „demonstrieren“ friedlich, aber engagiert Christen für eine gerechte, soziale Welt – ohne Polizeieinsatz“, erklärte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier in seinem Eröffnungsgrußwort beim Kirchentag. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Horst Köhler und weitere hochrangige Politiker machten dem Kirchentag ihre Aufwartung.

Wenig Zwischenfälle

Der 31. Deutsche Evangelische Kirchentag wird nicht nur als einer der größten in die Geschichte der Evangelischen Kirchentage eingehen, er war darüber hinaus auch einer der friedlichsten und für die Hilfsorganisationen völlig unproblematisch. Polizei, Rettungskräfte und Hilfsorganisationen registrierten „extrem niedrige“ Einsatzzahlen. Trotz der durchgängig hohen Außentemperaturen und dem hohen Anteil an Open-Air-Gottesdiensten, Konzerten und Aktivitäten unter freiem Himmel mussten nur wenige Teilnehmer medizinisch betreut werden. Über 85.000 Menschen verfolgten den Eröffnungsgottesdienst des Kirchentages am vergangenen Mittwoch auf den Poller Wiesen (65.000) und den Plätzen in der Innenstadt, auf die via Satellit live übertragen wurde. An dem anschließenden „Abend der Begegnung“ und dem „Abendglühen“ mit einem Lichtermeer von Kerzen beteiligten sich über 400.000 Menschen. Das a-capella-Konzert der Gruppe „Wise Guys“ verfolgten über 70.000 Besucher, die damit für einen neuen bundesweiten Rekord sorgten. Über 105.000 Christen wurden als Dauerbesucher der Veranstaltungen registriert, mit wiederum über 100.000 Teilnehmern des Schlussgottesdienstes ging heute Mittag, Sonntag, 10. Juni 2007, der 31. Deutsche Evangelische Kirchentag zu Ende. 

Rekordbesucherzahlen, die Fülle der Innenstadt-Veranstaltungsorte und der früh einsetzende Feierabend-Verkehr führten am Eröffnungstag zeitweise zu Behinderungen im Straßenverkehr. Die von der Stadt Köln eingesetzte Verkehrsleitzentrale reagierte flexibel und hob ursprünglich vorgesehene Sperrungen zum Schutz der Fußgänger in weiten Teilen auf. In einem halbstündigen Verkehrsnachrichten-Dienst informierte die Verkehrsleitzentrale von morgens 5 Uhr bis spät in die Nacht über die aktuelle Verkehrslage.