"Ziel ist es, überregional Retailkunden zu gewinnen und bundesweites Wachstum zu erzielen", sagte Vetter. Über den Preis schwieg er.
Der Zukauf birgt enormes Streitpotenzial in der Sparkassen-Gruppe. Viele Sparkassen sowie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sind gegen Direktbanken in der Gruppe. Sie fürchten die Konkurrenz aus dem eigenen Lager. Zudem beharren sie darauf, dass die Landesbanken sich aus dem Massengeschäft heraushalten sollen. Auch eine gemeinsame Direktbank lehnen die meisten Sparkassen ab.
Zu einer solchen Lösung könnte es nun aber kommen. Der DSGV befindet sich, stellvertretend für alle Sparkassen, unter den letzten vier Bietern für den 81-Prozent-Anteil des Landes Berlin an der LBB. Sollte der Verband den Zuschlag bekommen, käme er damit in den Besitz einer solchen ungeliebten Direktbank.
Die Alternative dürfte den Sparkassen ebenfalls kaum recht sein: Als stärkster Konkurrent im Bieterverfahren gilt die Landesbank Baden-Württemberg. Bereits die BayernLB und die Landesbank Hessen-Thüringen haben mit der DKB und der 1822direkt umstrittene Direktbanktöchter. Der Präsident des Sparkassenverbandes Hessen-Thüringen, Gregor Böhmer, hatte kürzlich aber gesagt, er könne sich die Einbringung der 1822 direkt in eine bundesweite Sparkassen-Direktbank vorstellen. Der DSGV lehnte einen Kommentar zu dem LBB-Zukauf ab.
Die Netbank hat 80.000 Privatkunden und 0,5 Mrd. Euro Bilanzvolumen. "Wir gehen davon aus, dass ein substanzieller Teil unserer Kreditkartenkunden zur Netbank gehen wird", sagte LBB-Privatkundenvorstand Johannes Evers. Die LBB ist nach eigenen Angaben der größte Kreditkartenemittent Deutschlands. Vertriebspartner ist beispielsweise das Internetkaufhaus Amazon, über das auch Kunden zur Netbank geleitet werden sollen. Die Sparda-Banken behalten eine Sperrminorität an der Netbank. Evers deutete aber an, dass die LBB ein Vorkaufsrecht hat.
Daten und Fakten zur Landesbank Berlin | ||
I 07 | I 06* | |
Zinsüberschuss in Mio. Euro | 185 | 183 |
Provisionsüberschuss* in Mio. Euro | 76 | 96 |
Handelsüberschuss in Mio. Euro | 48 | 54 |
Operatives Ergebnis in Mio. Euro | 154 | 94 |
Konzernüberschuss nach Steuern, in Mio. Euro | 123 | 70 |
* Angepasst wegen IAS-8-Anpassungen/schließt noch die Berliner Bank ein Quelle: Landesbank Berlin |
Vetter sagte, durch den Kauf der Netbank sei die LBB für potenzielle Käufer attraktiver geworden. Zugleich äußerte er sich zufrieden über das Gewinnplus von 64 Prozent im ersten Quartal. Erstmals war die 2006 verkaufte Berliner Bank nicht mehr in den Zahlen berücksichtigt. Es zeige sich, dass "eine durchsanierte und marktstarke Bank nicht im Sonderangebot zu haben ist", pries Vetter die LBB an.
Unternehmen | ISIN | ||||
---|---|---|---|---|---|
Bankgesellschaft Berlin | DE0008023227.DE | Detailinformationen | Zum Portfolio hinzufügen | Zur Watchlist hinzufügen | Newsletter abonnieren |
Commerzbank | DE0008032004.DE | Detailinformationen | Zum Portfolio hinzufügen | Zur Watchlist hinzufügen | Newsletter abonnieren |
Aus der FTD vom 24.05.2007
© 2007 Financial Times Deutschland, © Illustration: Bloomberg, FTD/Quelle: LBB
Finanzcheck
Ratenkredite | Girokonten | Tagesgeld |
Private Krankenversicherung | ||
Private Krankenzusatzversicherung | ||
Rentenversicherung |
Berufsunfähigkeit | Kfz-Versicherung |
Firmen des Tages
Nachrichten
Der neue Finanzchef der Deutschen Börse will Stellen abbauen und Kosten senken. mehr
Der US-Finanzkonzern hat seinen Anteil an dem deutschen Rückversicherer aufgestockt. mehr
Eine Tochter des Geldhauses war in Schwierigkeiten geraten. mehr
Die britische Hypothekenbank hat sich weitere 5 Mrd. Pfund von der Bank of England (BoE) geliehen. mehr
Die in Schieflage geratene Mittelstandsbank verdiente im ersten Quartal deutlich weniger als vorausgesagt, obwohl es noch vor Beginn der Subprime-Krise endete. mehr
Damit wurde zum zweiten Mal innerhalb von nur einem Jahr ein großes Fusionsvorhaben der Volks- und Raiffeisenbanken nicht umgesetzt. mehr
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage steht eine bereits vereinbarte Milliardenübernahme auf der Kippe. mehr
Schuld daran ist auch die Subprime-Krise. mehr
Nach Aufkommen der Meldung schoss der Kurs der Bear Stearns-Aktie in die Höhe. mehr
Die Nasdaq und Börse Dubai haben ihr Angebot für den nordischen Marktbetreiber OMX auf 4,9 von 4,0 Mrd. $ erhöht. mehr
Damit prescht die Royal Bank of Scotland im Übernahmepoker mit Barclays weiter vor. mehr
Die Postbank will den Bargeldbezug an der Supermarktkasse ermöglichen und dafür mit großen Handelsketten kooperieren. mehr
Mehr News aus Finanzdienstleister
Print-Archiv
Alle Ausgaben
der FTD
Print-Ausgabe
Zeitung zum
Herunterladen
FTD-
Sonderbeilagen
Trends und Themen
gebündelt
Wirtschafts-
archiv: zentraler
Zugriff auf vier
Quellen
600 Headhunter
3.000 Researcher
60.000 + Jobs
Kostenfreie Reg!
Bookmarken bei ...