DAX, 11.07.06 (rsn) -
Jean-Marie Leblanc, der zum letzten Mal
an der Spitze der Tour de France steht,
sagt bitter, dass der spanische Ex-Liberty-Teamchef Manolo Saiz,
eine der Hauptfiguren im Fuentes- Dopingskandal,
ihm seine letzte Grande Boucle
"verdorben" habe.
Foto: Roth
"Dieser Herr hat mir meine letzte
Tour verdorben. Er hat gezeigt,
dass er mich in all den Jahren immer
angelogen hat", sagt
Leblanc über Saiz in
einem Interview mit der Madrider Sportzeitung
AS. Der frühere ONCE- und Liberty-Teamchef,
war eine der mächtigsten Männer
im Profiradsport und lange
Zeit Vorsitzender und der starke Mann
im Verband der Rennställe.
Darin arbeitete er u.a.
auch an der Erstellung des freiwilligen
Ethik-Kodexes mit,
während er gleichzeitig
in seinem Team systematisch
Doping betrieb.
Die Tour de France hatte ihn
bereits 1999 einmal zur
unerwünschten Person erklärt.
Jean-Marie Leblanc glaubt dennoch,
dass die Tour de France 2006
"besser" geworden sei nach den Ausschlüssen
der Saiz-Mannschaft und
den ebenfalls in die Affäre involvierten
Favoriten Ivan Basso, Francisco Mancebo und
Jan Ullrich.
Die Verwicklung des T-Mobile-Stars in den Dopingskandal
habe ihn "sehr enttäuscht",
sagte Leblanc. "Ich habe ihn bewundert",
so der Franzose.
In dem AS-Interview geht Leblanc
auch noch einmal auf Lance Armstrong
ein, dessen Karriere
ebenfalls von ständigen Dopingverdächtigungen begleitet
wurde und mit dem er
sich ebenfalls überworfen hatte
nach den Enthüllungen vom letzten August. Der Tourchef erinnerte
daran, dass in Armstrongs Urinproben von 1999
bei nachträglichen Tests
künstliches EPO nachgewiesen wurde.
"Ich habe nie gesagt,
dass die Tour einen anderen Sieger
als Armstrong verdient.
Ich habe nicht gesagt, dass
es 2000 und danach (bei Armstrong) Doping
gab. Was ich gesagt habe
ist, dass die Labors nachgewiesen haben,
dass bei der Ausgabe 1999
in den Analysen Armstrongs
EPO war.
Und ich würde ihn fragen,
warum er das niemals erklärt hat",
so Jean-Marie Leblanc.