Begraben: Citeaux
Einziger Sohn des Herzogs Odo
III. von Burgund aus seiner 2. Ehe mit der Adelheid von Vergy,
Tochter von Seigneur Hugo d'Autrey
Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 162
********************
Hugo IV., Herzog von Burgund
-------------
* um 1214, + 27. Oktober 1272
Begraben: Citeaux
Sohn von Odo III. und Alix von Vergy
Herzog seit 1218, stand bis zu seiner 1229 gegen
den Willen des Königs geschlossenen Ehe mit Yolande
von Dreux unter mütterlicher Vormundschaft. Hugo
IV. bekämpfte gemeinsam mit dem
Hause DREUX den Grafen von Champagne, Tedbald
IV. Zweimal auf Kreuzfahrt (1239,1248: Verteidigung von Damiette),
unterstützte Hugo IV. auch später
den ‚Lateinischen‘ Kaiser von Konstantinopel. - Neben institutionellen
Neuerungen (Baillis, Notare, Kastellane) vergrößerte
Hugo
IV. die herzogliche Domäne beträchtlich, unter anderem
tauschte er 1237 Salins (bei Wahrung der Souveränität) gegen
die Grafschaften Chalon und Auxonne und bereitete die Erwerbung der Freigrafschaft
Burgund vor. Hugo IV., der in 2. Ehe
Beatrix
von Champagne geheiratet hatte, setzte nach dem frühen
Tod seiner ältesten Söhne mit Hilfe
König Philipps III. gegen die Erbansprüche der überlebenden
Töchter durch, daß
Robert II., sein dritter Sohn aus 1. Ehe, den er mit Agnes
von Frankreich verheiratet hatte, das Herzogtum erhielt.
Le Goff Jacques: Seite 74,150
**************
"Ludwig der Heilige"
In einem Brief von 1215 erinnert der künftige
Ludwig VIII. daran, im Königreich Frankreich sei die Volljährigkeit
auf 21 Jahre festgelegt. Herzog Hugo IV. von Burgund,
Graf
Theobald IV. von der Champagne und
Johann
der Rote von der Bretagne wurden erst mit 21 Jahren mündig.
Schon 1239 kann ein Teil des "Kreuzzugs der Barone" unter
Führung des Grafen Theobald IV. von der Champagne
(Theobald I., König
von Navarra) und Herzog Hugos von Burgund
dort, in dem noch unvollendeten Hafen einschiffen, auch wenn bei dieser
Gelegenheit die meisten Kreuzfahrer noch in Marseille an Bord der Flotte
gehen. Mir Aigues-Mortes macht Ludwig IX.
das Mittelmeer zur Grenze seines Königreichs und eröffnet Frankreich
einen neuen Hafen.
Runciman, Steven: Seite 991,994,997,1034
****************
"Geschichte der Kreuzzüge"
Im Frühjahr 1239 stand eine namhafte Gruppe französischer
Adliger bereit um nach Osten zu segeln. An ihrer Spitze befand sich der
König von Navarra, Tibald von Champagne,
der Neffe Heinrichs von Champagne und
folglich Vetter der Könige von Frankreich, England und Zypern. Er
wurde begleitet von Herzog Hugo IV. von Burgund,
von Peter Mauclerc, dem Grafen der
Bretagne, den Grafen von Bar, Nevers, Montfort, Joigny und Sancerre, und
zahlreichen geringeren Herren. Die Kreuzfahrer, die eigentlich in Brindisi
an Bord ihrer Schiffe gehen wollten, waren daher genötigt, sich in
Aigues-Mortes und Marseille einzuschiffen. Tibald
selbst
traf am 1. September 1239 in Akkon ein und während der nächsten
Tage versammelte sich dort ein Heeer von etwa eintausend Rittern.
Tibald stattete Jerusalem
einen eiligen Pilgerbesuch ab und segelte Ende September 1240 von Akkon
hinweg. Die meisten seiner Genossen folgten ihm, mit Ausnahme des Herzogs
von Burgund, der schwor, er werde bis zur Fertigstellung der Befestigungen
von Askalon warten, und des Grafen von Nevers, der sich der Partei der
Tempelritter und der ortsansässigen Barone anschloß.
Schließlich, am 12. August 1248, verließ
König
Ludwig Paris, und am 25. August schiffte er sich von Aigues-Mortes
nach Zypern ein. In seiner Begleitung befanden sich die Königin und
zwei seiner Brüder, Graf Robert von Artois
und Graf Karl von Anjou. Ihm folgten
seine Vettern, Herzog Hugo von Burgund
und Graf Peter von Bretagne, die beide
im Jahre 1239 auf einem Kreuzzug gewesen waren, der Graf von La Marche,
Hugo X. von Lusignan, der Stiefvater König
Heinrichs III., sodann Wilhelm von Dampierre, der Graf von Flandern,
Graf Guido III. von Saint-Pol, dessen Vater auf dem Dritten und Vierten
Kreuzzug gewesen war, Graf Johannes von Saarbrücken und sein Vetter
Johannes von Joinville, der Geschichtsschreiber und Seneschall von Champagne.
Norwich John Julius: Band III Seite 261
*****************
"Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches."
Karl, der König
von Sizilien, verpflichtete sich oder seine Erben, Balduin
binnen sechs oder allerhöchstens sieben Jahren tausend Reiter zur
Verfügung zu stellen. Im Gegenzug wollte
Balduin ihm die Oberherrschaft über das Fürstentum
von Achäa überlassen, alle Agäisinseln mit Ausnahme von
Lesbos, Samos, Chios und Kos, ein Drittel der zu erwartenden Eroberungen
außer Konstantinopel und den vier oben genannten Inseln, jedoch einschließlich
Epiros', Albaniens und Serbiens, sodann das Königreich Thessalonike,
falls Hugo, Herzog
von Burgund (den Balduin
im vergangenen Jahr damit belehnt hatte), seiner Verpflichtung nicht nachkommen
sollte, und schließlich den Kaiserthron für den Fall, daß
Balduin
und sein Sohn Philipp von Courtenay ohne
legitime Erben starben.
1229
1. oo Jolanthe von Dreux, Tochter des Grafen Robert
III. und der Aenor von St-Valery, Erb-Tochter des Seigneur Thomas
1212-30.10.1248
1258
2. oo Beatrix von Champagne-Navarra, Tochter
des Königs Theobalds I.
1242- 1295
Erbin
von L'Isle-Sous-Montreal
Kinder:
1. Ehe
Robert II.
um 1248-9.10.1305
Adelheid
-23.10.1273
1251
oo Heinrich III. Herzog von Brabant
-28.2.1261
Odo Graf von Nevers
1230- 1269
Johann Seigneur von Bourbon
1231-29.9.1268
Margarete
- nach 21.7.1275
1. oo Wilhelm Graf von Mont-Saint-Jean
- 1256
2. oo Guido IV. Vicomte von Limoges
-13.8.1263
2. Ehe
Beatrix
-
1329
1276
oo Hugo XIII. von Lusignan, Graf von la Marche
1259-1.12.1310
Margarete
- nach 1299
1272
oo Johann I. Graf von Chalon d'Arlay
- nach 16.4.1316
Agnes
1270- 1326
6.2.1284
1. oo 2. RUDOLF I. Graf von Habsburg
1.5.1218-15.7.1291
1306
2. oo Pierre von Chambly Seigneur von Neaufle
-
Hugo Seigneur von Montreal
um 1260- vor 20.11.1294
1279
oo Margarete von Ivrea Tochter Johanns I. von
Chalon
- 1328
Literatur:
-----------
Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer
GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 179 - Ehlers Joachim/Müller
Heribert/ Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige
des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München
1996 Seite 180 - Favier, Jean: Frankreich im Zeitalter der Landesherrschaft
1000-1515. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1989 Seite 201,203, 230 -
Le
Goff Jacques: Ludwig der Heilige, Klett-Cotta Stuttgart 2000 Seite 74,112,150,548
- Norwich John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen
Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und München 1993 Band III
Seite 261 - Pernoud Regine: Herrscherin in bewegter Zeit. Blanca
von Kastilien, Königin von Frankreich. Diederichs Verlag München
1991 Seite 151,153 - Runciman, Steven: Geschichte der Kreuzzüge,
Sonderausgabe in 1 Band Verlag H.C. Beck München 1978, Seite 991,994,997,1007,1034,1043
-