2. Sohn des Königs Robert
III. von Schottland und der Arabella
Drummond, Tochter von Sir Johann Drummond zu Stobhall
Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 284
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Jakob I., König von Schottland 1406-1437
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* Dezember 1394, + 21. Februar 1437 ermordet
Dunfermline
Perth
3. Sohn von König Robert III. von Schottland und Annabella Drummond
oo Joan Beaufort, Enkelin von John of Gaunt
Sohn:
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Jakob II.
Thronerbe wurde Jakob
erst nach dem Tod seines ältesten Bruders David,
Duke of Rothesay (März 1402). Er folgte seinem Vater als
König am 4. April 1406, 13 Tage nach seiner Gefangennahme durch englische
Seeleute vor Yorkshire während der Überfahrt nach Frankreich.
Trotz des englisch-schottischen Waffenstillstandes wurde der neue König
im Londoner Tower von Heinrich IV.
eingekerkert und blieb 18 Jahre in Haft. Während der Gefangenschaft
des Königs regierten Jakobs I.
Onkel Robert, Stewart, Duke of Albany,
und nach dessen Tod sein Sohn Murdoch Stewart
als governors in Schottland. Die allgemeine Schwächung
nach dem Tod Heinrichs V. (1422) hatte
auch die Entlassung Jakobs I. Stuart
1424 zur Folge. Jakob I. Stuart stimmte
der Zahlung eines Lösegeldes von 40.000 Pfund an England zu. Nach
der Krönung am 21. Mai 1424 in Scone versuchte Jakob
I., die seit 1371 geschwächte königliche Regierung
wiederherzustellen. Er wandte sich gegen den Duke of Albany und dessen
Familie, denen er neben Korruption und Gesetzlosigkeit auch vorwarf, sich
nicht um seine Befreiung aus der englischen Gefangenschaft bemüht
zu haben. Duke Murdoch und einige seiner
Verwandten wurden hingerichtet. Der König berief nun regelmäßig
und häufig das Parliament ein. Alte Gesetze wurden wieder in Kraft
gesetzt, neue Gesetze verabschiedet. Die Rechtsprechung erfolgte präziser
und gerechter, Prozesse und Besitz wurden vereinfacht. In den ständig
gesetzlosen Highlands konnte sich Jakob I. Stuart
gegen
die Führer der clans durchsetzen. Er ließ Alexander
Mac-Donald, Lord of the Isles, einkerkern, der nach seiner Freilassung
ein Heer gegen den König sammelte, doch verweigerten viele die Gefolgschaft.
Jakob I. Stuart gelang die Verbesserung
der königlichen Finanzen. Er verzögerte die Lösegeldzahlungen
an England und förderte mit großen Geldsummen Linlithgow palace
sowie andere königliche Residenzen. Obwohl Jakob
I. Stuart von der Mehrheit des Adels und vielen geistlichen
Würdenträgern unerstützt wurde, hatte er doch Feinde, zu
denen Sir Robert Graham, der jüngere Sohn von Patrick Graham, gehörte,
der gemeinsam mit einigen Anhängern Jakob I. Stuart ermordete.
- Jakob I. Stuart war auch literarisch
tätig und ist wahrscheinlich der Verfasser des "Kingis Quair".
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Jakob I. wurde nach
der Ermordung des Thronfolgers 1404 Graf von Carrick und High-Stuart
von Schottland. Er sollte 1406 wegen der völlig unsicheren Lage
im Land nach Frankreich in Sicherheit gebracht werden und geriet dabei
vor Flamborough Head, der Klippennase von Yorkshire, in englische Gefangenschaft.
Er folgte 1406 formal als König von Schottland, sein Onkel
Herzog
Robert von Albany, vor dem er in Sicherheit gebracht werden
sollte, übte die Regentschaft aus und tat nichts, um ihn freizubekommen.
Das Land versank im totalen Chaos. König
Heinrich IV. von England sorgte für
Jakobs Bildung, Heinrich V.
gab ihm die Möglichkeit, das Waffenhandwerk zu erlernen und so nahm
der schottische König an den Belagerungen von Melun, Dreux und Meaux
teil. Eine reiche Heirat und der Tod des alten Herzogs von Albany, des
mächtigen Reichsverwesers, machten eine Rückkehr nach Schottland
möglich. England ließ ihn 1424 gegen eine vereinbarte Lösegeldzahlung
von 40.000 Pfund in sechs Jahresraten wieder frei, von der er nicht eine
Rate realisierte. Er richtete etliche Verwandte, die seine Rückkehr
zu hintertreiben versuchten, hin und versuchte danach mit starker Hand,
sein Reich zu restituieren. Er gewann vielen, vom Adel entfremdeten königlichen
Besitz zurück, erreichte etliche kurzfristige Waffenstillstände
mit England, ohne einen endgültigen Ausgleich zu schaffen. Er war
hochgebildet und politisch fähig, stand mit seiner Gelehrsamkeit weit
über dem Niveau des groben, ungehobelten schottischen Clanadels, den
er kraftvoll zu bändigen versuchte. Er war bei weitem bedeutendster
STUART-König,
förderte die Bildung (1410 Gründung der Universität Aberdeen)
und reformierte alle Bereiche des öffentlichen Lebens entscheidend.
Er war der Schöpfer der Königschronik und förderte das völlig
unterentwickelte Städtewesen, um sich ein Gegengewicht gegen
den Adel zu schaffen. Die Spannungen mit England nahmen wieder zu, als
er die Heiraten seiner Töchter zu arrangieren begann, und England
wühlte im schottischen Adel, der weitere Konfiskationen argwöhnte.
Jakob
I. wurde von seinem Onkel Walter von
Caithness, einem Sohn König Roberts
II. aus dessen zweiter Ehe, der sich an die Spitze des Adels
stellte und selbst nach der Krone strebte, ermordet.
2.2.1424
oo 1. Johanna von Beaufort, Tochter des Herzogs
Johann I. von Somerset
-15.7.1445
Kinder:
Jakob II.
16.10.1430-3.8.1460
Alexander Herzog von Rothesay
16.10.1430- als Kind
Margarete
1424-16.8.1445
24.6.1436
oo Ludwig XI. König von Frankreich
3.7.1423-30.7.1483
Isabellla
1426- um 1499
30.10.1442
oo Franz I. Herzog von der Bretagne
11.5.1414-17.7.1450
Johanna (taubstumm)
1428- um 1486
15.5.1459
oo Jakob I. Douglas Graf von Morton
- 1492
Marie Gräfin von Buchan
-
1465
1444
oo Wolfgang VI. Graf von Borsselen
- 1487
Annabella
-
14.12.1447
1. oo Ludwig von Savoyen Graf von Genf
- 1458 - 1482
10.3.1459
2. oo Georg I. Gordon Graf von Huntly
- 1471 - 1501
Eleonore
um 1431-20.11.1480
Dunferline Innsbruck
12.2.1449
oo Sigismund Herzog von Tirol
26.10.1427-4.3.1496
Literatur:
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Schreiber Hermann: Die Stuarts.
Genie und Unstern einer königlichen Familie. Bechtermünz Verlag
GmbH Eltville am Rhein 1995 Seite 14,39,79 -