“Er hat schon damals gesagt: ich möchte der Größte sein. Ich möchte die ganze Nation einkleiden. Ich möchte ganz Europa einkleiden. Und für ihn - er war in gewissem Sinne so eine Art japanischer Samurai - für ihn war Wettbewerb Krieg. Und er wollte auch diesen Krieg gewinnen.” (Thomas Veszelits/ Biograph)
Die zweite Leidenschaft des Josef Neckermann sind die Pferde. Sein Traum ist einmal bei einer Olympiade dabei zu sein. Im Alter von 48 Jahren gelingt ihm nicht nur die Teilnahme, er holt auch eine Medaille. Mit eiserner Disziplin bringt er es auf insgesamt vier erfolgreiche Olympiastarts.
“Er hat viel von sich selbst gefordert. Und von den Menschen in seiner Umgebung. Er konnte es absolut nicht leiden, wenn man Schwäche gezeigt hat.“ (Marlene Neckermann/ Nichte)
Mitte der 70er Jahre macht Josef Neckermann einen Umsatz von mehr als drei Milliarden Mark. Doch das Unternehmen schreibt rote Zahlen. Die gnadenlose Preispolitik wird nun zum Verhängnis. Neckermann verliert einen Großteil seines Vermögens. Doch der alte Kämpfer gibt nicht auf. Er wechselt das Büro und stürzt sich in seine Arbeit als Chef der deutschen Sporthilfe. Unter seiner Leitung erbrachte die Sporthilfe erstaunliche Leistungen zur Förderung des deutschen Spitzensports.
Thomas Veszelits gut recherchierte Biografie erzählt die Geschichte eines Mannes, der beispielhaft für die Unternehmer der Nachkriegsgeneration steht: energisch, visionär, am Ende überfordert. Und dem man bei allen Widersprüchen eines nicht absprechen kann: Größe.
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