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Eine bestechende Sammlung von Aufnahmen begnadeter Fotografen. Städtische und ländliche Szenen, einige auf Luftvideo. Texte in englischer Sprache.

  Haupseite: Natur und Umwelt: Die Natur und Landschaft Finnlands   

Die Natur und Landschaft Finnlands

Eeva Liisa Hallanaro
M.Sc., Expertin für Umweltschutz

Spektrum der Flora und Fauna

Foto: Nature Photo Agency/Jouko Kuosmanen
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Die im weit verzweigten Saimaasee lebende Ringelrobbe ist das Symboltier des finnischen Naturschutzes. Mit intensiven Schutzmaßnahmen ist es gelungen, diesen raren Robbenbestand vor dem Aussterben zu bewahren.

Der gesamte Bestand von Tieren, Pflanzen und Pilzen umfasst in Finnland rund 42 000 Arten. Insekten bilden mit schätzungsweise knapp 20 000 Arten die mit Abstand größte Gruppe.

Die Artenvielfalt an Insekten und generell der Fauna und Flora ist eindeutig kleiner als in südlicheren Gefilden mit einem milderen Klima. Von einem dramatischen Unterschied kann allerdings nicht die Rede sein.

Die finnische Pflanzen- und Tierwelt ist recht jung, denn die letzte Eiszeit hatte alles Leben in Fennoskandinavien ausgelöscht. Die Rückkehr der Arten ging frappierend zügig vonstatten. Sie wurde durch eine Warmwetterperiode nach der Eiszeit begünstigt, die viertausend Jahre andauerte.

Obgleich das Klima danach wieder abkühlte und viele Arten erneut aus Finnland flüchteten, lassen sich in der Natur noch Spuren von ihnen nachweisen: kleine isolierte Biotope von Pflanzen, die ihre Hauptverbreitungsgebiete viel südlicher oder inmitten des eurasischen Kontinents haben.

Die im Meer lebenden Pflanzen und Tiere standen nach der Eiszeit vor der problematischen Situation, dass die Landbebung die Verbindung von der Ostsee zum Bottnischen Meerbusen sowohl verriegelte als auch wieder öffnete, was starke Schwankungen des Salzgehalts des Wassers mit sich brachte. Nur ein kleiner Teil der Meerlebewesen konnte sich an das schwach salzhaltige Wasser anpassen. Diese Organismen sind in der Artengemeinschaft der Ostsee bis auf den heutigen Tag erhalten.

Foto: Nature Photo Agency/
Eero Murtomäki
Click to enlarge the picture Der Vielfraß ist das seltenste unter den europäischen Raubtieren. Er hat sich an die nördliche Lebensumwelt angepasst und kann sich auch in tiefem Schnee mühelos fortbewegen.
Foto: Nature Photo Agency/
Nils Sundberg
Click to enlarge the picture Das Verbreitungsgebiet des Braunbärs erstreckt sich heute über ganz Finnland.
Foto: Nature Photo Agency/
Veli-Risto Cajander
Click to enlarge the picture Der Wolf wurde im 19. Jahrhundert hier zu Lande - wie auch in vielen anderen europäischen Ländern - fast ausgerottet. Heute lebt in Ostfinnland wieder eine stabile Wolfspopulation.

Das verzweigte Seensystem des Saimaa war ursprünglich ebenfalls ein Teil der Ostsee. Im Saimaasee leben noch immer etliche typische Meeresarten wie der Seelachs und die Saimaa-Ringelrobbe. Die Robben im Saimaasee, im Ladogasee und im Baikalsee sind die einzigen in Binnenseen lebenden Robbenarten der Welt. Der Bestand der Saimaa-Ringelrobbe umfasst gut 250 Exemplare, sie zählen zu den gefährdetsten Arten Europas.

Alles in allem kommen in Finnland 65 Säugetierarten vor. Aus europäischer Perspektive sind die bedeutsamsten von ihnen das Flughörnchen, das in keinem anderen EU-Land anzutreffen ist, sowie die Raubtiere Braunbär, Wolf, Vielfraß und Luchs.

Tabelle Raubtiermengen
Braunbären 850
Wölfe 130
Luchse 855
Vielfraße 115
Die Raubtierbestände haben in letzter Zeit zugenommen. Die Tabelle zeigt die Mindestbestände in Finnland um die Jahrtausendwende.

Raubtiere finden in Finnland eine ersprießliche Lebensumwelt vor, hier gibt es genügend weite Wildmarken und Beutetiere für sie. Raubtiere wurden freilich, insbesondere in 19. Jahrhundert, in Finnland wie auch anderorts verfolgt. In den letzten Jahrzehnten wurden Raubtierbestände zielstrebig revitalisiert, und sie haben sich stabilisiert.

Auch den größten Greifvögeln des Landes, Steinadler und Seeadler, wurde früher gnadenlos nachgestellt. Der Seeadler wurde fast ausgerottet. Heute nisten in Finnland wieder an die 150 Seeadler- und gut 250 Steinadlerpaare.

Die finnische Vogelwelt umfasst über 430 Arten, von denen rund 240 in Finnland nisten. Besonders Vögel, die an vegetationsreichen Ufern und in Gebüschen leben, haben sich stark vermehrt. Die Zahl einiger Greifvögel und in alten Wäldern lebende Arten ist hingegen zurückgegangen.

Es wurden in Finnland rund 3 000 Gefäßpflanzen gezählt, mitgerechnet auch die Arten, die hier zu Lande nur sporadisch vorkommen. Bodenständige Gefäßpflanzen wurden ca. 1 300 aufgelistet, von denen knapp ein Drittel von Menschen eingeschleppt wurden. Ein Teil der Zuzügler hat sich schon früh, vor der Geschichtsschreibung, in Finnland akklimatisiert, und noch immer wandern neue Pflanzen zu.

Publiziert November 2002

 

Inhalt

Land der Wälder und Gewässer

Nördliche Natur

Landschaften mit vielen Gesichtern

An der Ostseeküste

Spektrum der Flora und Fauna

Der sagenumwobene Lemming

Dialog des Menschen mit der Natur

Naturschutz – ein weites Arbeitsfeld