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15. Oktober 2007
 

heute-Nachrichten

 
Passagierflugzeug mit mehr als 100 Insassen vermisst. Quelle: ap
Passagierflugzeug der Adam Air

Indonesisches Militär: Vermisstes Flugzeug noch nicht gefunden

Wieder unklar, ob es Überlebende gibt

Das indonesische Militär hat eigene Berichte über den Fund eines vermissten Verkehrsflugzeuges zurückgezogen. "Die Unglücksstelle ist noch nicht gefunden worden. Wir bitten um Entschuldigung, dass die übermittelten Nachrichten nicht stimmten", sagte der Befehlshaber des Luftwaffenstützpunkts Hasanuddin, Eddy Suyanto, einer Nachrichtenagentur am Dienstag. Zuvor war gemeldet worden, zwölf der 102 Menschen an Bord der Maschine hätten das Unglück überlebt.

 
 
 
 

Suyanto hatte ähnlich wie ein Sprecher der Fluggesellschaft Adam Air zuvor erklärt, in der Nacht zum Dienstag sei in einer entlegenen Bergregion der Insel Sulawesi das Wrack gefunden worden.

 
 

Der Kontakt zu der Boeing 737-400 der privaten indonesischen Fluggesellschaft Adam Air war am Vortag bei schlechtem Wetter auf dem Flug von der Insel Java nach Sulawesi abgebrochen. An Bord der Maschine mit der Flugnummer KI-574 befanden sich 96 Passagiere, darunter sieben Kinder und vier Babys, sowie sechs Crew-Mitglieder.

 

Auf das Schlimmste gefasst

"Wir haben uns darauf gefasst gemacht, das Schlimmste zu hören", sagte Wibowo Laksono, ein Bruder des Co-Piloten, am Dienstag laut japanischen Medien der nationalen indonesischen Nachrichtenagentur Antara. Die US-Botschaft in Jakarta bestätigte unterdessen, dass sich auch drei ihrer Landsleute an Bord der Unglücksmaschine befanden.

 

Es deutete nichts darauf, dass deutsche Staatsangehörige an Bord waren. Im Kontakt mit den örtlichen Behörden werde dies aber noch weiter geklärt, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin.

 

Treibstoff ausgegangen?

Laut örtlichen Medien ging dem Flugzeug vermutlich der Treibstoff aus. Die Maschine war in Surabaya, der Regionalhauptstadt von Ost-Java, um 13.00 Uhr Ortszeit (07.00 Uhr MEZ) gestartet und sollte drei Stunden später in Manado landen, der Provinzhauptstadt von Nord-Sulawesi.

 

Nach vorläufiger Auswertung von Satellitendaten und Berichten anderer Flugzeuge in der Region hatte die Unglücksmaschine noch ein Notsignal gesendet, wie Ichsan Tatang, für Luftverkehr-Kommunikation zuständiger Generaldirektor beim Transportministerium, Reportern mitteilte. "Wir haben Berichte, dass der Kontakt zur Maschine gegen 15.00 Uhr abbrach, eine Stunde später sollte sie am Sam Ratulangi Flughafen in Manado landen", hatte der Sprecher des indonesischen Such- und Rettungsdienstes, Dodi, am Vortag berichtet. Zu dem Zeitpunkt habe in der Region heftiger Regen und starker Wind geherrscht.

 

Billigfluglinie Adam Air

Adam Air ist eine der führenden Billigfluglinien Indonesiens. Erst im November hatte das Unternehmen erklärt, ihre Kapazitäten im neuen Jahr auf elf Millionen Passagiere zu erweitern, nach etwa sieben Millionen Passagieren im Jahr 2006.

 

Flugzeugunglücke passieren in dem sich über 5000 Kilometer erstreckenden Archipel Indonesien relativ häufig. Sowohl die öffentlichen als auch die privaten Fluggesellschaften stehen immer wieder wegen mangelnder Sicherheit in der Kritik. Zuletzt waren bei einem Absturz im Herbst 2005 in Nord-Sumatra fast 140 Menschen ums Leben gekommen.