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Der Sound-Surfer erscheint jeden Samstag. Verantwortlicher Redakteur ist Christian Rösner.

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P. Stelar und der ewige Arbeitsfluss

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- Parov Stelar

Parov Stelar

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- Wolf (l.) unterstützt nun Parov Stelar. Foto: PR

Wolf (l.) unterstützt nun Parov Stelar. Foto: PR

Von Christian Rösner

Es ist die klassische österreichische Labelgeschichte: Musiker sucht Label, Label ist nicht interessiert, Musiker gründet sein eigenes Label, plündert sein Gespartes und investiert in eine CD-Produktion. Was vor 15 Jahren noch Garantie für eine Erfolgsgeschichte war, hat allerdings in den letzten Jahren nicht selten mit Privatkonkurs geendet. Nicht so beim Label „Etage Noir“ und seinem in kurzer Zeit berühmt gewordenen Hauptact Parov Stelar.

„Es ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, jeder kämpft ums Überleben und es wird immer härter, als neuer Act irgendwo unterzukommen. Und zwar weil alle nur mehr auf Zugpferde setzen wollen, beziehungsweise können. Also habe ich mir gedacht, wenn ich schon Geld in den Sand setze, soll es mein eigenes sein und so habe ich vor zwei Jahren Etage Noir gegründet“, erzählt Parov Stelar alias Marcus Füreder in einem Gespräch mit der „Wiener Zeitung“.
Alles was er hatte, war ein Rechner, der mit unzähligen selbst zusammengebastelten Tracks vollgestopft war. Nach vier Maxi-Tonträgern wurde das erste Album produziert und vor einem Jahr bei Soulseduction veröffentlicht. Dann ging alles Schlag auf Schlag. FM4 begann den Newcomer ins öffentliche Licht zu rücken, Remix- und Werbeaufträge begannen einzutrudeln, jetzt erscheint bereits das zweite Album und die Live-Band feiert Ende des Monats Premiere. Ein steiler Aufstieg. Und Füreder spielt eigentlich gar kein Instrument. Dafür hat er aber ein ausgeprägtes Gespür für Klangflächen und Arrangements. „Ja, ich kann nicht einmal Noten lesen, habe nie ein Instrument gespielt – Didgeridoo habe ich mal geblasen, aber sonst war da nichts.“

Für die Verbreitung seiner Musik war nicht einmal die sonst so als unabkömmlich geltende Promomaschinerie nötig. „Ich habe mir gedacht: Wenns nix is, dann is halt nix. Aber es hat dann total gut funktioniert. Ich habe einfach die CD an die Leute verteilt, die ich so vom Auflegen her kenne. Einen ganzen Haufen an CDs habe ich auch verschickt und ich muss sagen, dass der Vertrieb Soulseduction uns sehr unter die Arme gegriffen hat. Das war für uns ein ebenso wichtiger Faktor wie die FM4-Unterstützung. Die sind alle hundertprozentig hinter mir gestanden und deshalb hat das Ganze auch so gut funktioniert.“

So ist der ehemalige Grafiker zu einem neuen Job gekommen.
„Parov Stelar und das Label Etage Noir verschlingt mehr Zeit als ich alleine zur Verfügung hatte und darum sind wir jetzt bereits zu zweit – oder schon fast zu dritt. Das sind Wolf Mayer, Raul Irie und meine Wenigkeit. Da geht es aber nur um die Labelarbeit. Parov Stelar ist weiterhin mein Ding. Aber es werden bald andere Acts dazukommen – und das könnte ich alleine niemals schaffen. Denn die Künstler sollen sich schließlich betreut fühlen.“

Einen besonderen Unterschied sieht Füreder zwischen seinen beiden Alben nicht. „Der einzige Unterschied ist, dass ich das letzte Album komplett alleine gemacht habe. Beim zweiten habe ich Vokalisten und Musiker eingeladen. Aber für mich hat es nie eine Unterbrechung des Arbeitsflusses gegeben, also kann ich auch keinen Unterschied erkennen. Ich habe ohne Übertreibung mehr als 400 angefangene Songs auf meiner Festplatte herumliegen; einen picke ich mir immer heraus und bastle an ihm herum bis er fertig ist. Und so war das bei der ersten sowie auch bei der zweiten Platte. Ein bisschen poppiger ist das zweite Album vielleicht geworden.“

Am 26. November ist Live-Premiere für Parov Stelar und das Wolf Mayer Orchester im Zuge des Fischerstromballs in Weitersfelden in Oberösterreich.

Aktuelle CD

Sehr entspannt geht es Parov Stelar mit „Seven an storm“ (Etage Noir/Soulseduction) an. Würde man nicht wissen, dass Parov Stelar ein Elektronikmusiker ist, würde man eher eine akustische Jazzcombo mit Pop-Tendenzen als Urheber dieses Tonträgers vermuten. Gastvokalisten wie Phoebe Hall, Billy Kern, Anita Riegler und Leena Conquest runden dieses weiche, sehr ruhige, aber eingängige Album angenehm ab. Lediglich der Bonustrack „Spygame“ tanzt am Ende mit einem Augenzwinkern Richtung James Bond aus der Reihe.

Samstag, 05. November 2005

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