Zur Debatte Artikel verschickenLeserbrief schreibenArtikel vorlesen lassenFTD-Newsletter bestellenArtikel druckenRSS-Feed abonnieren

Kartellamt durchsucht Bayer-Vertrieb

Der Bayer-Konzern ist wegen des Verdachts verbotener Preisabsprachen bei seinem Klassiker Aspirin ins Visier des Bundeskartellamts geraten. Die Behörde durchsuchte zwei Standorte des Pharma- und Chemiekonzerns.

Das Bundeskartellamt habe die Standorte Leverkusen und Köln der Vertriebsgesellschaft Bayer Vital unter die Lupe genommen, teilte die Behörde mit. Es bestehe der Verdacht, dass Bayer Vital in wettbewerbswidriger Weise Einfluss auf die Wiederverkaufspreise seiner Produkte in Apotheken genommen hat. Bayer habe seine Kooperationsbereitschaft erklärt.

Das Magazin "Stern" hatte am Mittwoch berichtet, dass Bayer mehr als 11.000 Apotheken mit Sonderrabatten dazu gebracht haben soll, die Preise für rezeptfreie Medikamente wie Aspirin hoch zu halten. Bayer hatte dies zurückgewiesen. "Es gibt keine rechtswidrigen Preisabsprachen zwischen Bayer Vital und den Apothekern", hatte ein Sprecher gesagt.

Das Magazin bezieht sich dabei auf Konzerndokumente, nach denen Bayer Apotheken in Deutschland einen Sonderrabatt in Höhe von bis zu drei Prozent einräumte, wenn diese sich sich dazu verpflichteten, die Preise für Aspirin und andere rezeptfreie Bayer-Medikamente maximal vier Wochen lang um maximal 20 Prozent zu senken.

Zitate aus vertraulichen Mails

In einer E-Mail eines Bayer-Managers an die Apotheken-Außendienstler vom 30. Dezember 2006 soll es laut "Stern" heißen: "Als nicht verantwortbar betrachten wir Preisaktionen mit Dauerniedrigpreisen oder mit Zeiträumen, die 4 Wochen überschreiten." Nur unter Einhaltung dieser Spielregeln könnten den Apothekern besondere Rabatte gewährt werden.

ZUM THEMA

Ein Sprecher sagte, der "Stern" habe lediglich einen Absatz aus einer längeren E-Mail zitiert. Nicht erwähnt habe das Magazin, dass im Text ausdrücklich darauf hingewiesen worden sei, dass die Entscheidung über den Endverkaufspreis beim Apotheker liege. Im Übrigen seien Rabatte im Verkaufsalltag nichts Ungewöhnliches.

Der "Stern" berichtete, die nun bekannt gewordene E-Mail könne erklären, warum bei einem von den Verbraucherzentralen im vergangenen Jahr durchgeführten "Apothekencheck" mehr als 90 Prozent aller Apotheken den gleichen Preis für Aspirin verlangten hätten. Im vergangenen Jahr erzielte Bayer mit Aspirin nach eigenen Angaben weltweit einen Umsatz von 465 Mio. Euro.

Kursinformationen + Charts

UnternehmenISIN
BayerDE0005752000.DE  Detailinformationen  Zum Portfolio hinzufügen  Zur Watchlist hinzufügen  Newsletter abonnieren
Google Tausendreporter Furl YiGG Mister Wong del.icio.us Webnews

Bookmarken bei ...

Zur Debatte Artikel verschickenLeserbrief schreibenArtikel vorlesen lassenFTD-Newsletter bestellenArtikel druckenRSS-Feed abonnieren
 

FTD.de, 11.10.2007
© 2007 Financial Times Deutschland

 

 FTD-Services 

 Firmen des Tages 

 Nachrichten 

Blackstone will Rio Tinto

Die Offerte der US-Beteiligungsgruppe könnte deutlich über den bisherigen Geboten liegen. mehr

Bayers Hoffnungsträger im Reifetest

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer präsentiert Studien zu einem Thrombosehemmer. mehr

Löscher boxt neue Kultur durch

Siemens-Chef fordert von der Führungsebene mehr Verantwortung ein. mehr

Conti will Asiengeschäft stärken

Der Autozulieferer will in der Region künftig bis zu einem Viertel seines Umsatzes machen. mehr

Renault schnappt GM russischen Lada-Hersteller weg

Der französische Autobauer übernimmt 25 Prozent am Lada-Hersteller Avto Vaz und steigt damit in großem Stil in den russischen Markt ein. mehr

Roboter erobern Japan

Niemand sollte zweifeln, dass die in Roboter vernarrten Japaner daraus schon bald ein Geschäft machen wollen. mehr

Neuer Chef bei Vattenfall Europe

Der 50-jährige Tuomo Hatakka löst Hans-Jürgen Cramer ab. mehr

Siemens ernennt neue Divisions-Chefs

Einige der bisherigen Leiter müssen gehen. mehr

ArcelorMittal übernimmt China Oriental komplett

Die beiden Unternehmen werden künftig auf technischer Ebene enger zusammenarbeiten. mehr

IG Metall will acht Prozent mehr Lohn für Stahl-Branche

Mitte Januar sind die ersten Verhandlungen mit den Arbeitgebern geplant. mehr

Boeing und Northrop Grumman konkurrieren um Rüstungsauftrag

Bei dem Geschäft geht es um eine Milliardensumme. mehr

VW lässt Tiguan auch sonntags bauen

Die Wolfsburger lassen den Geländewagen ab Januar auch an Sonntagen vom Band rollen. mehr

Mehr News aus Industrie

Industrie als
 


 

(€) Product Lifecycle Management

(€) Flottenmanagement

(€) medbiz