Gesellschaft
für Boden, Technik, Qualität
Bundesverband für Ökologie in Land- und Gartenbau e.V. |
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BTQ -Gesellschaft
für Boden, Technik, Qualität Birkenstr. 10, D-74592 Kirchberg / Jagst Tel.: 07954-216, Fax: 07954-925995 E-mail: hartmut.heilmann@t-online.de, Internet: http://www.soel.de/btq Bankverbindung: Volksbank Mainz, Konto 338592017 (BLZ 55190000) |
Die Zitate und Zeichnungen sind, sofern nicht anders angegeben,
den Werken Francés entnommen.
"Lernet durch Schauen, durch Selbstbeobachtung und Selbstdenken."
(Mikrokosmos, 1907-1908, Bd. 1, S. 4.)
Wer war Raoul Heinrich Francé?
Raoul Heinrich Francé (1874-1943), der in einigen Erkenntnissen seiner Zeit weit voraus war, kann zu Recht als Universalgenie bezeichnet werden. Francé war Botaniker und Mikrobiologe. Die Biologie galt für ihn als die Grundlage der Wissenschaft. Nach zehnjähriger intensiver Beschäftigung mit der Pflanze sah er sie als vollendet harmonische Organisation. Francé erkannte, daß viele Prinzipien menschlicher Erfindungen im Tier- und Pflanzenreich schon vorhanden sind und daß daher technische Probleme durch Erforschung und Anwendung biologischer Vorbilder zu lösen sind. Damit gilt er als Begründer der Biotechnik. Für Francé ist alles Leben Gesetzen und Kreisläufen unterworfen, in die der Mensch sich einordnen muß. Schon 1924 schrieb er: "Die Menschen können Flüsse durch Abwässer vergiften, die Luft durch Rauch und Abgase unatembar machen, aber sie können die Naturgesetze nicht zerstören, ohne selbst zerstört zu werden." (Das Buch des Lebens)
Von großer Bedeutung war für ihn der Wald als Vorbild einer harmonischen Lebensgemeinschaft. Er warnte bereits vor mehr als 50 Jahren vor dessen Zerstörung. Wichtig war für Francé, die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse mit Fragen der Kultur und Philosophie zu verbinden. Er schuf die "biozentrische Lebenslehre", mit der er schon damals den Versuch machte, die Umweltzerstörung aufzuhalten, einen Ausgleich zwischen Industrialisierung und Naturschutz zu suchen und die Menschen in ihre Umwelt harmonisch einzuordnen. Francé erforschte auch die Kleinlebewelt im Wasser und im Boden und entdeckte als erster deren Bedeutung für die Humusbildung und die Bodenfruchtbarkeit. Seine Werke "Das Edaphon" und "Das Leben im Ackerboden" sind auch heute noch vor allem für den ökologischen Landbau von grundlegender Bedeutung.
Aufbauend auf dem Wissen über die Bodenorganismen entwickelte er ein patentiertes Verfahren zur geregelten Kompostierung von organischen Siedlungsabfällen. Francé war es ein Anliegen, seine Erkenntnisse allgemein verständlich zu verbreiten. "Das Wissen über die Einrichtungen der natürlichen und menschlichen Welt und ihre Gesetze muß der unentbehrliche Begleiter und Ratgeber bei jedem Lebensschritt sein, weil man sonst bei allem in die Irre geht und entweder zum Werkzeug und Geschobenen von Schlaueren wird, die besser um die Weltgesetze Bescheid wissen, oder an Leib und Seele irgendwie Schaden nimmt." (Der Weg zu mir, S. 149-150)
Im Laufe seines arbeitsreichen und von vielen Reisen und Ortswechseln geprägten Lebens schuf er an die 60 Bücher und eine Vielzahl von populärwissenschaftlichen Artikeln und Schriften. Darüber hinaus veröffentlichte er seine Ideen als Herausgeber oder Redakteur mehrerer Zeitschriften, z.B. "Mikrokosmos", "Zeitschrift für den Ausbau der Entwicklungslehre", "Die Kleinwelt", "Jahrbuch der Mikroskopiker", "Mikrobiologische Bibliothek", "Telos", "Bios-Bücherei". Am bekanntesten sind seine Kosmosbändchen, die zu Lebzeiten Francés zahlreiche Auflagen mit beachtlicher Stückzahl erreichten. Bedeutend sind auch seine Standardwerke "Die Alpen" und "Das Leben der Pflanze". 1907 gründete Francé die "Deutsche mikrologische Gesellschaft". Ziel war es, den Gebrauch des Mikroskopes volkstümlicher zu machen, um so ein lebendiges Verständnis für die Lehre der modernen Biologie zu schaffen. Francé gelang es dadurch, viele für die Naturwissenschaft zu begeistern und ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln.
Schließlich war Francé auch ein anerkannter graphischer Künstler. Er entwickelte die Technik des Federstiches, die im Kupferstich wurzelt. Francés Frau Annie Francé-Harrar arbeitete lange Jahre mit ihm zusammen. Nach seinem Tod 1943 setzte sie einen Teil des umfassenden Lebenswerkes Francés, die Erforschung des Humusproblems, unermüdlich fort. Sie selbst starb 1971.
Quellen:
Aescht, E. (1993): Biographie. In: R. H. Francé
- Leben und Werk. Tagungsband zum Francé-Symposium in der Universität
Salzburg am 22/23.10.1993.
Francé-Harrar, A. (1962): Lebenslehre für
Jedermann, Dr. Will Noebe Verlag, Berlin
Tenschert, G. (1983) Wer war Francé. Handzettel
der abq
Autorin: Barbara Kaiser-Heydenreich
"Ein einheitlicher großer Willensimpuls hat das
ganze Leben durchdrungen, unbewußt, oft gegen bessere Einsicht, hat
es mitgerissen und erst spät, ganz allmählich, haben sich die
Augen geöffnet und man hat selbst erst nachträglich gesehen,
was man gewollt und getan hat." (So mußt Du leben! Eine Anleitung
zum richtigen Leben, S. 158)
1874 | 20. Mai: Francé wurde als Sohn eines Bankbeamten deutsch-französicher Herkunft und einer böhmischen Mutter in Wien geboren und wuchs an verschiedenen Orten in Österreich auf. |
1883
|
Besuch der Handelsakademie in Budapest / Ungarn, Einführung
in das Studium der analytischen Chemie und
Mikrotechnik. |
1890
|
Aufnahme in die Königliche Ungarische Naturwissenschaftliche
Gesellschaft als jüngstes Mitglied (16 Jahre),
Studium der Biologie an der Technischen Hochschule Budapest als Schüler des Protozoologen Geza Entz und Assistent des Botanikers Gyula Klein. |
1892 | Erste wissenschaftliche Veröffentlichungen: Erforschung des Plattensee-Planktons, Erforschung der Craspedomonaden. |
1896 | Einjähriger Aufenthalt in Breslau bei dem Botaniker und Mikrobiologen Ferdinand Cohn. |
1898 | Berufung zum stellvertretenden Leiter des Institutes für Pflanzenschutz der landwirtschaftlichen Akademie in Ungarisch-Altenburg |
1900
|
Erscheinen des Buches "Der Wert der Wissenschaft", das
eine Wende in seinem Leben einleitete.
März: Berufung zum Leiter der Zuckerrüben-Zuchtanstalt in Aderstedt bei Braunschweig. |
Dez.
1902-19 |
Aufenthalt in München als freier Schriftsteller:
Gründung der "Kosmos Gesellschaft der Naturfreunde", der
"Deutschen Mikrologischen Gesellschaft" und dessen "Biologischen Institutes" |
1919-
1923 |
Aufenthalt in Dinkelsbühl: Erarbeitung seiner biozentrischen
Weltanschauung: "Objektive Philosophie",
Heirat seiner zweiten Frau Annie Francé-Harrar. |
1923 | Umzug nach Salzburg, Aufbruch zu einer zweijährigen Forschungsreise um die Welt. |
1931-
1940 |
Aufenthalt in Dubrovnik-Ragusa, schriftstellerische Tätigkeit,
weitere Forschungsreisen. |
1943 | Flucht nach Budapest. |
1943 | Am 3. Oktober stirbt Francé an Leukämie. |
Das gemeinsame Grab von R.H. Francé und Annie Francé-Harrar befindet sich in Oberalm, Österreich.
Quellen:
Aescht, E. (1993): Biographie. In: R. H. Francé
- Leben und Werk. Tagungsband zum Francé-Symposium in der Universität
Salzburg am 22/23.10.1993.
Francé-Harrar, A. (1962): Lebenslehre für
Jedermann, Dr. Will Noebe Verlag, Berlin
Tenschert, G. (1983) Wer war Francé. Handzettel
der abq
Autorin: Barbara Kaiser-Heydenreich
"Ich habe diesen Drang zur Naturbildung im Blute gehabt
und habe ihn gesteigert, bis sie und ihre Mitteilung an andere zum Beruf
wurde." (So mußt Du leben! Eine Anleitung zum richtigen Leben, S.
159)
1892 | Beiträge zur Morphologie des Scenedesmus. – Természetrajzi Füzetek 15, 144-165, Taf. III. |
1893 | Zur Systematik einiger Chlamydomonaden. – Természetrajzi Füzetek 1893. |
1893 | Az édesvizi tavak planktonja (Das Plankton der Süßwasserseen). – Természetrajzi Közl. 1893, 308. |
1893 | Neue Flagellaten aus dem Plattensee. – Természetrajzi Füzetek 16, 89-97, 159-168, Taf. 2. |
1893 | Studien zur Systematik der Chlamydomonadinen. – Bot. Cbl. 55, 392. |
1893 | Zur Morphologie und Physiologie der Stigmata der Mastigophoren. – Z. wiss. Zool. 56, 138-164, Taf. 8. |
1893 | Über einige Algenformen. – Öst. bot. Z. 43, 247-52, 282-86, 346-350. |
1893
|
A gánóczi mésztufában talát
confervitesek mikroszkopos vizsgálata (Die mikroskopische Untersuchung
der
"Conferviten" aus dem Kalktuffe von Gánocz). – Földtani Közlöny 23, 4-13. |
1893 | Über die Organisation der Choanoflagellaten. – Zool. Anz. 16, 44-46. |
1894 | Recherches sur le genre Phythelios FRENZ. – Notarisia 1894, 1-5, 1 Tab. |
1894 | Dr. ENTZ Géza a Balaton-bizottság állattani kutatsásainak eredményeiröl. – Földrajzi Közlemények 22. |
1894 | A choanoflagellàtàk szervezete. – Természetrajzi Füzetek Suppl. 29, 122-127. |
1894
|
Adatok Budapest Rotatoria-Faunájához (Beiträge
zur Kenntnis der Rotatorienfauna Budapest's). – Természetrajzi
Füzetek 17, 112-129, 166-184, Taf. 5, 6. |
1894 | Die Polytomeen, eine morphologisch-entwicklungsgeschichtliche Studie. – Jb. wiss. Bot. 26, 295-378, Taf. 15-18. |
1894 | Zur Biologie des Planktons. – Biol. Cbl. 14, 33-38. |
1894 | Über den Schlamm des Plattensees. – Földtani Közlöny 24, 142-147. |
1894 | Adalékok Buharmegye Flórájának
Ismeretéhez (Beiträge zur Floristik des Biharer Comitates).
– Természetrajzi
Füzetek 17, 162-164, 205-208. |
1895 | Die mikroskopische Pflanzen- und Tierwelt des Kolozsvàrer Lignites. – Földtani Közlöny 25, 150-151. |
1896 | Beiträge zur Kenntnis der Algengattung Carteria. – Természetrajzi Füzetek 19, 105-113, Tab. I. |
1897 | Der Organismus der Choanoflagellaten. – Budapest. |
1897 | Der Organismus der Craspedomonaden. – Königl. Ungar. Naturwiss. Ges., Budapest. |
1897 | Die Organisation von Collodictyon triciliatum. – Természetrajzi Füzetek 1897. |
1897 | Die Protozoen des Balatonsees. – Resultate wiss. Erforsch. Balatonsees 2/1, 1-64. |
1897 | Über die Organisation von Chlorogonium EHRB. – Természetrajzi Füzetek 20, 287-308, Taf. VI. |
1898 | Az emberszabàsu majmok lélektanábol. – Pesti Lloyd, 447-464. |
1899 | A Collodictyon triciliatum CART. szervezete (Über den Organismus von Collodictyon triciliatum CART.). – Természetrajzi Füzetek 22, 1-26, Taf. I. |
1900 | Der Wert der Wissenschaft Aphorismen zu einer Natur- und Lebensphilosophie. – Schröter Th. Verl., Zürich, Leipzig, 1-157. |
1901 | A répamag betegsegei es repabetegsegek. (mit LINHARDT G. & HEGYI D.) – Kiserletügyi Közlemenyek, Budapest. |
1904 | Az eleterö elmelete. – Pesti Lloyd 28. |
1904 | Der Blitz als Waldverderber. – Naturwiss. Wochenschrift N.F. 3. |
1904 | Die Weiterentwicklung des Darwinismus. Eine Wertung der neuen Tatsachen und Anschauungen. – Breitenbach W. Verl., Odenkirchen. |
1905 | Das Sinnesleben der Pflanzen. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart, 1-90. |
1905 | Die Fühlpapillen der Blütenpflanzen. – Natur & Schule 4, 367-371. |
1905 | Germs of mind in plants. – Kerr C.H. & Co., Chicago. |
1906 | Das Liebesleben der Pflanzen. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart. |
1906 | Fortpflanzung der Erinnerung. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart 3. |
1906 | I. Abteilung: Das Pflanzenleben Deutschlands und seiner Nachbarländer Band I. – In: Das Leben der Pflanze. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1, 1-564. |
1906 | Noch einmal über Darwinismus und Lamarckismus. – Allg. Zeitung Beilage 114, 1-2 (unpag.). |
1907 | Das Kausalitätsprinzip in der Biologie. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 1, 236-239. |
1907 | Der heutige Stand der Mutationslehre. I. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 1, 53-59. |
1907 | Der heutige Stand der Mutationslehre. II. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 1, 89-93. |
1907 | Der heutige Stand der Zellenpsychologie. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 1, 331-335. |
1907 | Die praktische Bedeutung der Entwicklungstheorien. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 1, 61-62. |
1907 | Ein neuer anatomischer Beweis für die tierische Natur des Menschen. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 1, 374-375. |
1907 | Grundriss einer Pflanzenpsychologie, als einer neuen Disziplin induktiv forschender Naturwissenschaft. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 1, 97-107. |
1907 | I. Abteilung: Das Pflanzenleben Deutschlands und seiner Nachbarländer Band II. – In: Das Leben der Pflanze. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 2, 1-596. |
1907 | Jesuitische Entwicklungslehre. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 1, 295-298. |
1907 | Streifzüge im Wassertropfen. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart, 1-96. |
1907 | Theistische Naturphilosophie. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 1, 376-377. |
1907 | Zum gegenwärtigen Stand der pflanzlichen Sinnesphysiologie. – Allg. Zeitung, München 26.6.1907 |
1907 | Zur Kritik der Pflanzenpsychologie. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 1, 262-264. |
1907 | Zur Reform wissenschaftlicher Bücherbesprechungen. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 1, 299-300. |
1907 | Über Lebensanalogien im Unbelebten. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 1, 240. |
1908 | Das neue Erklärungsprinzip in der Pflanzenbiologie. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 2, 386-387. |
1908 | Die Aufgaben der Deutschen mikrologischen Gesellschaft (D. m. G.). – Mikrokosmos (1907-1908) 1,I-IV. |
1908
|
Die Fortschritte der Pflanzenpsychologie im Jahre 1907.
I. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 2, 56-60.
1908 Die Fortschritte der Pflanzenpsychologie im Jahre 1907. II. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 2, 237-240. |
1908 | Die Lichtsinnesorgane der Algen. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart. |
1908 | Experimentelle Untersuchungen über Reizbewegungen und Lichtsinnesorgane der Algen. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 2, 29-43. |
1908 | Funktionelle Selbstgestaltung und Psychomorphologie. – Arch. Entw.-Mech. Org. 25, 715-719. |
1908 | Gegenseitige Hilfe in der Mikroskopie. – Mikrokosmos (1907-1908) 1, 23-26. |
1908 | Gemeinverständliche Fachausdrücke. – Mikrokosmos (1907-1908) 1, 57-60. |
1908 | Haberlandts Stellung zur Pflanzenpsychologie. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 2, 327-330. |
1908 | II. Abteilung: Floristische Lebensbilder. Band I. – In: Das Leben der Pflanze. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 3, 1-526. |
1908 | Mikrologische Zentralbibliothek. – Mikrokosmos (1907-1908) 1, 79-81. |
1908 | Schutz der Leuchtmoose. – Mikrokosmos (1907-1908) 1, 64-65. |
1908 | Neue Studien zur Frage des "tierischen Chlorophylls". – Mikrokosmos (1907-1908) 1. |
1908 | Neue psychobiologische Literatur. I. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 2, 306-308. |
1908 | Neue psychobiologische Literatur. II. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 2, 395-396. |
1908 | OSTWALDs Stellung zur Psychobiologie. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 2, 300. |
1908 | Praktische Mikroskopie. – Mikrokosmos (1907-1908) 1, 15-18, 38-43. |
1908 | Untersuchungen über die Sinnesorganfunktion der Augenflecke bei Algen. – Arch. Hydrobiol. 4, 37-48. |
1909 | Aus der Jugendzeit der Mikrologie. – Jb. Mikroskopiker (1910) 1, 1-14. |
1909 | Bilder aus dem Leben des Waldes. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart, 1-93. |
1909 | DARWIN als Forscher. – In: BÖLSCHE et al. (eds) Charles DARWIN, Gedenkschrift. Franckh'sche Verl., 5-7. |
1909 | Das Biologische Institut in München. – Mikrokosmos (1908-1909) 2, 106-107. |
1909 | Das Reaktionsvermögen der Pflanze. – Rivista di Scienzia 6. |
1909 | Das Zeichnen mikroskopischer Objekte. – Mikrol. Bibliothek 1, 60-61. |
1909 | Die Fortschritte der Mikrologie im Jahre 1909. – Jb. Mikroskopiker (1910) 1, 58-68. |
1909 | Die gamotropen Bewegungen von Parnassia palustris, L. – Z. Ausbau Entwicklungslehre 3, 23-29. |
1909 | Im Ursumpf. – Mikrokosmos (1908-1909) 2, 7-10. |
1909 | Katalog der mikrologischen Zentralbibliothek in München. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart. |
1909 | Kuvia metsän elämästä; etupäässa saksan metsia silmällä pitän. – Porvoossa, Söderström. |
1909 | Mikrologische Winke für die Schule IV. Das Schulaquarium. – Mikrokosmos (1908-1909) 2, 45-46. |
1909 | Mikrologische Winke für die Schule. 3. Demonstrationen des zelligen Aufbaues der Tiere. – Mikrokosmos (1908-1909) 2, 12-14. |
1909 | Pflanzenpsychologie als Arbeitshypothese der Pflanzenphysiologie. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart, 1-108. |
1909 | Praktische Mikroskopie. III. Das Mehl und seine Verfälschungen. – Mikrokosmos (1908-1909) 2, 100-102. |
1909 | Reizbarkeit und Sinnesleben der Pflanzen. – Umschau 13/10, 201-202. |
1909 | Fortschritte der Zellenlehre I., II. – Mikrokosmos (1908-1909) 2, 73-75, 120-123. |
1909 | Wege zur Natur Eine Einführung in mikroskopische Studien für Anfänger. – Mikrol. Bibliothek 4, 1-42. |
1910 | Bestimmungsschlüssel für die wichtigsten Formen der Studelwürmer des Süsswassers. – Die Kleinwelt (1909/1910) 1, 159-160. |
1910 | Das Stereoskop als Hilfsmittel der Mikrologie. – Die Kleinwelt (1909/1910) 1, 116-117. |
1910 | Die Fortpflanzungsverhältnisse unserer einheimischen Copepoden. – Die Kleinwelt (1909/1910) 1, 68-70. |
1910 | Die Unzulänglichkeit der Planktonnetze. – Die Kleinwelt (1909/1910) 1, 100-102. |
1910 | Die Verlandungspflanzen. – Die Kleinwelt (1909/1910) 1, 89-90, 1 Taf. |
1910 | Die Wasserlinsen. – Die Kleinwelt (1910) 1, 45-47. |
1910 | Praktische Mikrologie: Kaffeeverfälschungen. – Die Kleinwelt (1909/1910) 1, 199-201. |
1910 | Ackerbaukalender. – Leipzig. |
1910 | Aus dem Leben der Herzblume. – Natur 1, 258-259, 1 Taf. |
1910 | Bilder aus der Heimatkunde. I. Das Demeljoch. – Natur 1, 69-73. |
1910 | Denkmäler der Natur. – Thomas Th. Verl., Leipzig, 1-79. |
1910 | Die Kleinwelt des Süßwassers Ein Lehr- und Lesebuch. – Thomas Th. Verl., Leipzig, 1-160. |
1910 | Die Lüneburger Heide, ein deutscher Naturpark. – Natur 1, 205-206. |
1910 | Die Natur der Alpen. – Thomas Th. Verl., Leipzig, 1-84. |
1910 | Die Schönheit der Mittelgebirge. – Natur 1, 417-418. |
1910 | Ein neuentdecktes Naturdenkmal in Deutschland. – Natur 1, 91-93. |
1910 | Kunstformen der Kammerlinge. – Natur 1, 229-230, 1 Taf. |
1910 | Psychologie der Naturfreunde. – Natur 1, 2-5. |
1910 | Unsere Feldfrüchte. Eine Einführung in das Leben der Pflanze. – Grunow F.W. Verl., Leipzig. |
1911 | Die Mikrofauna des tertiären Meeressandes in Nieder-Bayern. – Die Kleinwelt (1910/1911) 2, 60-62. |
1911 | Die Wahl der mikroskopischen Objekte im Biologieunterricht. – Die Kleinwelt (1910/1911) 2, 7-10, 28-31. |
1911 | Schimmel- und Hefepilze. – Die Kleinwelt (1910/1911) 2, 141-143,156-157174-75. |
1911 | Studien über edaphische Organismen. – Zbl. Bakteriol. II. Abt. (1912) 32. |
1911 | Untersuchungen über die Gelenke der Pflanzen. – Die Kleinwelt (1910/1911) 2, 172-173. |
1911 | Aus der Formenwelt der einheimischen Schnecken. – Natur 2, 131-133. |
1911 | Aus der mikroskopischen Käferwelt. – Natur Beilage Heft 5 2, 37-38. |
1911 | Bilder aus der Heimatkunde II. Das Vamperloch. – Natur 2, 5-9. |
1911 | Das Blut der Pflanzen. – Natur 2, 49-50. |
1911 | Das Gesetz der funktionellen Anpassung. – Natur 2, 33-34. |
1911 | Das Kapruntal. – Natur 2, 68-69. |
1911 | Die Entstehung des Rheines. – Natur 2, 124-126. |
1911 | Die Palmen. – Natur 2, 278-282, 296-299. |
1911 | Dr. M. Wilhelm MEYER † (1853-1910). – Natur 2, 97-98. |
1911 | Giftplanzen Deutschlands. – Natur Beilage Heft 10 2, 84. |
1911 | Großstadtnebel. – Natur 2, 83-84. |
1911 | II. Abteilung: Floristische Lebensbilder. Band II. – In: Das Leben der Pflanze. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart 4, 1-544. |
1911 | Neue Reisewerke. – Natur Beilage Heft 11 2, 91. |
1911 | Sprechende Tiere. – Natur 2, 135-136. |
1912 | Das Edaphon - eine neue Lebensgemeinschaft. – Die Kleinwelt (1911/1912) 3, 147-153. |
1912 | Das Wiedererwachen der Naturfreunde. – Die Kleinwelt (1911/1912) 3, 27-29. |
1912 | Die Streifenkrankheit der Gerste und ihre Bekämpfung. – Die Kleinwelt (1911/1912) 3, 66-68. |
1912 | Vom Leben der Obstblüte. – Die Kleinwelt (1911/1912) 3, 1-3, 1 Taf. |
1912 | Anpassungskünstler im Pflanzenreich. – Natur 3, 457-463. |
1912 | Antarktika. – Der Naturforscher 1, 25-27. |
1912 | Der Bau der Biene. – Natur 3, 340-341. |
1912 | Die Alpen gemeinverständlich dargestellt. – Thomas Th. Verl., Leipzig, 1-964. |
1912 | Die Geobionten des Waldbodens und der Ackerkrume. – Natur 3, 141-144. |
1912 | Die Magnolien als Zeugen der Erdgeschichte. – Der Naturforscher 1, 6-7. |
1912 | Die neue Mechanik. – Der Naturforscher 1, 17-20. |
1912 | Die silbernen Berge. – Herold Verl., Stuttgart. |
1912 | Die Welt der Pflanze. – Ullstein Verl., Berlin. |
1912 | Ein neues Ziel der Naturliebe. – Der Naturforscher 1. |
1912 | Neue Untersuchungen auf dem Gebiete der Bodenkunde. – Monatshefte Landwirtsch. 5, 304-307. |
1912 | Weltentod und Weltenwerden. – Der Naturforscher 1, 9-12. |
1913 | Der "Queckett Microscopical-Club". – Die Kleinwelt (1912/1913) 4, 97-99. |
1913 | A darwinizmus mai allasa. – Athenaeum, Budapest. |
1913 | A növenyek erzeki es szerelmi elete. – Athenaeum, Budapest. |
1913 | Das Edaphon Untersuchungen zur Oekologie der bodenbewohnenden Mikroorganismen. – Arb. Biol. Inst. München 2, 1-99. |
1913 | Der Geist der Zeit und die Naturwissenschaften. – Natur 4, 97-100. |
1913 | Neue Untersuchungen auf dem Gebiet der biologischen Bodenkunde. – Pedologie, Petersburg. |
1913 | Die Gewalten der Erde. – Ullstein Verl., Berlin. |
1914 | Das Edaphon als Lebensgemeinschaft bodenbewohnender Mikroorganismen. – Naturwissenschaften 2/5. |
1914 | Spaziergänge im Hausgarten. – Thomas Th. Verl., Leipzig. |
1914 | Untersuchungen über tropisches Edaphon. (mit KÜSTNER C.) – Z. dtsch. mikrol. Ges. |
1916 | Die Transpirationsorgane der Pflanzen. – Mikrokosmos (1915-1916) 9, 296-303. |
1916 | Edaphon. – Öst. Rundschau 47, 10. |
1917 | Neue technische Möglichkeiten der Biologie. – Öst. Rundschau 51, 168-173. |
1918 | Die Aufhebung der Chemie. – Öst. Rundschau 52, 126-129. |
1919 | Die technischen Leistungen der Pflanze (Grundl. einer obj. Philosophie II). – Veit & Comp. Verl., Leipzig, 1-296. |
1919 | Eine noch ungeklärte Erfindung der Pflanze. – Natur 10, 169-172. |
1919 | Rückläufige Entwicklung. – Öst. Rundschau 53/3, 73-76. |
1919 | Hundert Jahre SCHOPENHAUER. – Öst. Rundschau 59, 69-73. |
1920 | Einführung in die wissenschaftliche Photographie. (mit GAMBERA) – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart. |
1920 | Das Gesetz des Lebens. – Thomas Th. Verl., Leipzig. |
1920 | Der Weg der Kultur. – Dürr & Weber Verl., Leipzig. |
1920 | Die Pflanze als Erfinder. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart. |
1920 | München Die Lebensgesetze einer Stadt (Grundlagen einer objektiven Philosophie III. Teil). – Bruckmann Verl., Mü., 1-346. |
1920 | Wanderungen in der Umgebung von München. – Bruckmann H. Verl., München. |
1920 | Zoesis Eine Einführung in die Gesetze der Welt. – Hanfstaengl F. Verl., München. |
1921 | Bios Die Gesetze der Welt (Grundlagen einer objektiven Philosophie IV-V. Teil). – Seifert W. Verl., St.-Hlb. I-II, 1-288, 1-309. |
1921 | Das Leben der Pflanze. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart. |
1922 | Das Leben im Ackerboden. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart 2, 1-77. |
1922 | Die Kultur von morgen Ein Buch der Erkenntnis und der Gesundung. – Reissner C. Verl., Dresden, 1-173. |
1922 | Ewiger Wald Ein Buch für Wanderer. – Eckstein R. Verl., Leipzig 17, 1-202. |
1922 | Süd-Bayern. – Junk W. Verl., Berlin (Junk's Naturführer), 1-423. |
1923 | Das wirkliche Naturbild. – Huhle A. Verl., Dresden. |
1923 | Der unbekannte Mensch. – Seifert W. Verl., Stuttgart-Heilbronn. |
1923 | Die Entdeckung der Heimat. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart, 1-77. |
1923 | Die Welt als Erleben Grundriß einer objektiven Philosophie (Grundl. einer obj. Philosophie VI). – Huhle A. Verl.,Dresd. |
1923 | Plasmatik Die Wissenschaft der Zukunft. – Seifert W. Verl., Stuttgart-Heilbronn, 1-203. |
1924 | Das Buch des Lebens Ein Weltbild der Gegenwart. – Ullstein Verl., Berlin, 1-553. |
1924 | Die Seele der Pflanze. – Ullstein Verl., Berlin, 1-135. |
1924 | Grundriß einer vergleichenden Biologie (Grundl. einer objektiven Philosophie I). – Thomas Th. Verl., Leipzig. |
1924 | Richtiges Leben. Ein Buch für jedermann. – Voigtländer R. Verl., Leipzig, Bios-Bücherei Nr. 1. |
1924 | Telos, die Gesetze des Schaffens. – Reissner C. Verl., Dresden. |
1925 | A föld elete. – Pantheon, Budapest. |
1925 | A növenyek elete. – Dante, Budapest. |
1925 | Das Land der Sehnsucht. – Dietz J.H.W. Verl., Berlin. |
1925 | Der Dauerwald. – Telos 3. |
1926 | Neue Wege des Naturschutzes. – Der Pflug 1, 83-89. |
1926 | Az elet könyve. – Dante, Budapest. |
1926 | Az örök erdö. – Dante, Budapest. |
1926 | Das Gesetz des Kalkes. – Kalk-Verl., Berlin. |
1926 | Der Ursprung des Menschen. – Seifert W. Verl., Stuttgart-Heilbronn. |
1926 | Der funktionelle Bau des Plasmas. – Mikrokosmos (1925/26) 19, 161-165. |
1926 | Harmonie in der Natur. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart, 1-77. |
1926 | Összehasonlito biologia. – Athenaeum, Budapest. |
1927 | Der Weg zu mir Der Lebenserinnerungen erster Teil. – Kröner A. Verl., Leipzig, 1-236. |
1927 | Elet a termöföldben. – Athanaeum, Budapest. |
1927 | Kerti setak. – Athanaeum, Budapest. |
1927 | Phoebus. – Drei Masken Verl., München. |
1927 | Vom deutschen Walde. – Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin, 1-290. |
1928 | Der Organismus. – Drei Masken Verl., München. |
1928 | Der erste Wald auf Erden. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart 25, 203-206. |
1928 | Die Chromatophoren der Pflanzen. – Mikrokosmos (1927/28) 21, 89-91. |
1928 | Ein deutsches Naturkundemuseum. – Das Ziel 4, 779-780. |
1928 | Emberevök között a Fekete-szigeteken. – Egyetemi nyomda, Budapest. |
1928 | Lebensrätsel und Sagentiere. – Das Ziel 4, 776-778. |
1928 | Naturgesetze der Heimat. – Öst. Bundesverl., Wien, Leipzig, 1-100. |
1928 | Urwald. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart, 1-77. |
1928 | Welt, Erde und Menschheit. – Ullstein Verl., Berlin, 1-268. |
1929 | A tengeri plankton mint östaplalek. – Egyetemi nyomda, Budapest. |
1929 | Az ember es a mindenseg. – Dante, Budapest. |
1929 | Itel az elet. – Dante, Budapest. |
1929 | Die Waage des Lebens Eine Bilanz der Kultur. – Kröner A. Verl., Leipzig, 1-247. |
1929 | So musst du Leben! Eine Anleitung zum richtigen Leben. – Reissner C. Verl., Dresden, 1-184. |
1930 | A let forrasa. – Dante, Budapest. |
1930 | Das Leben vor der Sintflut. – Oestergaard P.J. Verl., Berlin. |
1930 | Elet a nagy tengermelysegekben. – Egyetemi nyomda, Budapest. |
1930 | Korallenwelt Der siebente Erdteil. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart, 1-79. |
1931 | A talak apro fergei. – Egyetemi nyomda, Budapest. |
1932 | Lebender Braunkohlenwald Eine Reise durch die heutige Urwelt. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart, 1-79. |
1932 | Naturbilder. – Öst. Bundesverl., Wien. |
1934 | Braunkohle - Sonnenkraft. – Hillger H. Verl., Berlin. |
1934 | Von der Arbeit zum Erfolg Ein Schlüssel zum besseren leben. – Reissner C. Verl., Dresden, 1-240. |
1935 | Das kleine Buch der Alpenpflanzen. – Styria Verl., Graz. |
1938 | Höhlen - älter als ihr Berg. – Volk & Welt 3, 95-104. |
1938 | Sehnsucht nach dem Süden. (mit FRANCÉ-HARRAR A.) – Kittls J. Nachfolger, Leipzig, M.-Ostrau, 1-278. |
1939 | Die Pflanzenwelt der Subtropen. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart, 1-79. |
1939 | Luft als Rohstoff. – Die Propyläen 36, 387. |
1940 | Az allatok csodalatos vilaga. – Franklin tarsulat, Budapest. |
1940 | Lebenswunder der Tierwelt Eine Tierkunde für Jedermann. – Deutscher Verl., Berlin, 1-308. |
1941 | Der interstellare Weltenraum. – Die Propyläen 38, 83. |
1941 | Földünk kincsei. – Franklin tarsulat, Budapest. |
1941 | Künstliche Lebewesen. – Deutsche Allg. Z., Beibl. Nr. 586/7 26.11. |
1942 | Az élet titka. – Beta irodalmi kiadása, Budapest. |
1943 | A kek tenger csodai. – Franklin tarsulat, Budapest. |
1943 | Az állatok a törtenelemben. – Dante, Budapest. |
1943 | Leben und Wunder des deutschen Waldes. – Arnold O. Verl., Berlin. |
Neuauflagen:
1907 | Der heutige Stand der Darwin'schen Fragen. Eine Wertung der neuen Tatsachen und Anschauungen. [2. verbesserte Aufl. von Die Weiterentwicklung des Darwinismus (1904)]. – Thomas Th. Verl., Leipzig, 1-168. |
1907 | Der Bildungswert der Kleinwelt Gedanken über mikroskopische Studien [Sonderabdruck aus "Das Leben der Pflanzen", Band III, Beilage zu Mikrokosmos Bd. 1]. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart, 1-45. |
1913 | Wert und Unwert der Wissenschaft. – Sachs H. Verl., München. |
1920 | München Die Lebensgesetze einer Stadt (Grundlagen einer objektiven Philosophie III. Teil). – Kröner A. Verl.,Leipzig (Lizenzausgabe?), 1-346. |
1921 | Bios Die Gesetze der Welt. – Hanfstaengl F. Verl., München, 1-131. |
1921 | Das Edaphon Untersuchungen zur Oekologie der bodenbewohnenden Mikroorganismen. 2. Aufl. – Arb. Biol. Inst. München 2, 1-99. |
1921 | Pflanzenkunde für jedermann. (2. umgearbeitete Aufl. von "Die Welt der Pflanzen") – Ullstein Verl., Berlin. |
1922 | Die Waage des Lebens. 3. Aufl. – Anthropos Verl., Prien. |
1923 | Bios Die Gesetze der Welt. 2. Aufl. (Grundlagen einer objektiven Philosophie IV-V. Teil). – Seifert W. Verl., Stuttgart-Heilbronn I-II, 1-288, 1-309. |
1924 | Die Gewalten der Erde Eine Geschichte der Entfaltung des Lebens. ?. Aufl. – Ullstein Verl., Berlin, 1-282. |
1924 | Die Pflanze als Erfinder. 18. Aufl. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart. |
1924 | Vergleichende Biologie. 2. Aufl. – Thomas Th. Verl., Leipzig. |
1924 | Wege zur Natur Eine Einführung in die Untersuchung der Kleinwelt des Wassers und des Bodens. 2. Aufl. – Handbücher für die praktische naturwissenschaftliche Arbeit 4, 1-47. |
1926 | Bios Die Gesetze der Welt. – Kröner A. Verl. (Taschenausgabe), München, 1-131. |
1942 | Lebenswunder der Pflanzenwelt Eine Pflanzenkunde für Jedermann (3. umgearbeitete und neubebilderte Ausgabe von "Die Welt der Pflanzen"). – Deutscher Verl., Berlin, 1-334. |
Posthum:
1959 | Das Edaphon. – Franckh'sche Verlagshandl., Stuttgart. |
1968 | Die Welt der Tiere Ein Buch vom Lebenswunder der Tierwelt. – Südwest Verl., München, 1-320. |
1969 | Die Welt der Pflanzen Ein "Pflanzen-Brehm". – Südwest Verl., München, 1-320. |
1982 | Das Leben im Boden Das Edaphon. – Edition Siebeneicher, Volkswirtsch. Verl., München. |
1994 | Das Leben im Boden Das Edaphon. – Edition Siebeneicher, Deukalion Verl., Holm |
Zur Person:
Die Literaturzitate wurden von Prof. René ROTH,
Prof. Franz PICHLER (v.a. Bücher) und Dr. Erna AESCHT (Peridodika)
zusammengetragen. Die zahlreichen Buchbesprechungen FRANCÉs wurden
nicht aufgenommen. Einige Werke sind sehr schwer zu bekommen und oft unzureichend
zitiert. Über fehlende Seitenangaben, ungenaue Jahreszahlen bzw. unvollständige
Neuauflagen und wahrscheinlich noch fehlende Titel möge deshalb hinweggesehen
werden.
Autoren: Dr. Erna Aecht, Prof. Franz Pichler, Prof. René
Roth
Sie war eine vielseitig begabte schöpferische Frau: Bestsellerautorin, Essayistin, Verfasserin kultur- und naturwissenschaftlicher Werke, sowie mehrerer Reisemonographien und science-fiction ähnlicher Romane. Vor allem als Bodenbiologin ist sie Bahnbrecherin für die heutige Humuswirtschaft.
Am 2. Dezember 1886 in München geboren und aufgewachsen, bewies sie recht früh ihre schriftstellerische Begabung. Neben dem Studium der Medizin und Biologie begeisterte sie sich für Kulturgeschichte und Literatur. Ihre eigentliche Lebensaufgabe fand sie in ihrer Ehe mit Raoul H. Francé. Ab 1916 war sie seine engste Mitarbeiterin, sei es im Münchner "Biologischen Institut", sei es während der gemeinsamen Schaffensjahre in Dinkelsbühl, Salzburg und Dubrovnik oder auf den gemeinsamen Studienreisen rund um die Welt. Viele der heutigen Probleme, die die Menschheit aufgrund ihrer zerstörerischen Eingriffe in die Natur zu verantworten hat, sah Annie Francé-Harrar - ebenso wie ihr Mann - frühzeitig voraus.
Nach dem Tod von Raoul H. Francé im Jahre 1943 setzte sie das gemeinsame Lebenswerk fort. Sie konzentrierte sich vor allem auf die Bodenbiologie und Humusforschung. Das bedeutende Werk "Die letzte Chance - für eine Zukunft ohne Not" (1950) ist das Ergebnis ihrer 40-jährigen Forscherarbeit. Albert Einstein bewunderte dieses Werk und sprach ihm eine dauernden Platz in der Weltliteratur zu. In diesem Buch zeigt sie Mittel und Wege auf, der fortschreitenden Zerstörung des fruchtbaren Bodens Einhalt zu gebieten. Als Folge dieses Buches wurde sie 1952 an die Universität von Mexico-City berufen und leitete dort als Staatsbeauftragte im Ministerrang das Institut für Bodenverbesserung und Fruchtbarkeitssteigerung. Ihre Mexico-Erfahrung mit völlig neuen Ansätzen für erfolgreiche Bodenverbesserung faßt sie in "Humus, Bodenleben und Fruchtbarkeit" (1957) zusammen. Nach ihrer Rückkehr aus Mexico (1960) zog sie wieder nach Salzburg. Dort war sie bis zu ihrem Tod am 26. Januar 1971 wissenschaftlich und literarisch tätig.
Im Hinblick auf ihr Werk "Die letzte Chance ...", das zwar auf Interesse, nicht aber auf tätige Nachfolge gestoßen war, äußerte sie: "Ja es sind noch viele Breschen in Herzen und Köpfe zu schlagen und vieles kann vielleicht überhaupt nur von Frauen eingesehen und gebessert werden!". (Brief A. Francé-Harrar an Ilse Bock)
Quellen:
Tenschert, G. (1986): Eine unermüdliche Kämpferin-
Zum 100. Geburtstag von Annie Francé-Harrar. Vortragsmanuskript
Bock, I. (1986?): Annie Francé-Harrar - Für
eine lebensrettende Humuswirtschaft. Auszug aus einem Vortrag im Archiv
der deutschen Frauenbewegung, Kassel.
Autorin: Barbara Kaiser-Heydenreich
Raoul H. Francé war der Begründer der Bodenökologie, also der Wissenschaft, die nicht nur die Lebewesen selbst, sondern auch die unzähligen Zusammenhänge des Lebens im Boden erforscht. Seine Frau beschrieb seine Beschäftigung mit dem Boden so: “Sechs Jahre lang vergrub sich Francé in das Problem des Bodenlebens und sein Studium. Seit seiner Jugend war er ein ausgezeichneter Kenner der Kleinwelt und vor allem des Planktons. Sein Erstaunen war groß, als er in der Erde eine geschlossene Hierarchie von Kleinwesen entdeckte, die mit der Besiedelung des Wassers und dessen Sedimentgrund große Ähnlichkeiten aufwies. Niemand hatte eine Ahnung davon gehabt, daß es dergleichen gab. Nach dem griechischen Wort “edaphos” (das im Boden Lebende) |
R.H. Francé setzte seine Erkenntnisse auch in praktische Maßnahmen zur Verbesserung der Landwirtschaft um und entwickelte ein Verfahren zur Herstellung von belebter Impf-Erde (ein mit bestimmten Bodenorganismen besonders belebter Kompost), das auch patentiert und mit Erfolg eingesetzt wurde.
Quellen:
Francé, R.H. (1913): Das Edaphon Untersuchungen
zur Ökologie d. bodenbewohnenden Mikroorganismen.- Arb. Biol. Inst.München
2
Francé, R.H. (1922): Das Leben im Ackerboden.-
Franckh´sche Verlagshandlung Stuttgart 2
Francé-Harrar, A. (1962) So war´s um Neunzehnhundert
mein Fin de Siécle. -Langen A. & Müller G. Verlag, München,
Wien.
Autor: Ulrich Hampl
"Die Mikroskopie muß zu einem Bildungsmittel ersten
Ranges werden!" (Jhb.f.Mikroskopiker, 1 Jg., S. 68)
"Lernet durch Schauen, durch Selbstbeobachten und Selbstdenken!"
(Mikrokosmos, 1907-1908, Bd. 1, S. 4.)
Kluge Worte waren für Francé in der Regel nur die Begleiter seiner Taten. Wenn er etwas als richtig erkannt hatte handelte er auch so. 1907 gründete Francé die Deutsche Mikrologische Gesellschaft, die innerhalb von 2 Jahren auf 4.000 Mitglieder anwuchs.
Ihre Ziele:
Raoul Heinrich Francé zitiert:
"Die Gewässer unserer Heimat sind erfüllt von Wesen, die man leicht beobachten kann, und deren Liebreiz, Abenteuerlichkeit, künstlerische Durchbildung und fesselndes Spiel auf Erden nicht mehr seinesgleichen hat. Ich bitte, mir die einfachen Beobachtungen nachzumachen und die notwendigen Schlüsse zu ziehen." (Streifzüge im Wassertropfen, 1. Aufl. Jan. 1907, 12. Aufl. Juli 1907.S. 93)
"Ein mäßig gutes Mikroskop, eine kleine Batterie Chemikalien, einige Bestimmungswerke und die allgemeinen biologischen Kenntnisse genügen schon zum dauernden Genuß an einer Welt, die an Merkwürdigkeit und Schönheit den Wäldern und Fluren in nichts nachsteht." (Das Leben der Pflanze, Bd. 3, S. 12)
"Ein Tümpel ist voll der schönsten und anmutigsten Urwesen. Überall sind die einfachsten Tiere und Pflanzen vorhanden, im Staub leben welche, die Regentropfen schwemmen sie aus der Luft herab. Im reinsten und appetitlichsten Waldboden fehlen sie nicht ... darin hunderte der sonderbarsten Urtiere hausen, langsam durcheinander kriechen und ein ganz eigenartiges Leben führen. Die kristallklaren Wasser sind in jedem See belebt von unzählbaren Kieselalgen und Infusorien, die man ohne Mikroskop niemals sehen könnte, von denen sich aber die Fische ernähren." (Die Kleinwelt des Süßwassers. S. 14)
"Von der Kleinwelt des Süßwassers aus eröffnet sich das beste Verständnis für alle großen Fragen der Biologie." (Die Kleinwelt des Süßwassers. S. 14)
"Das Mikroskop enthüllt uns in der Kleinwelt des Wassers, wie Leben entsteht, den Zusammenhang aller lebenden Wesen, die Gesetzmäßigkeiten des Lebens und der Natur. Man erwirbt dabei aber nicht bloße “Naturerkenntnisse”, Geist, Gemüt, Schönheitssinn und künstlerischer Genuß kommen dabei nicht zu kurz." (Das Leben der Pflanze. Bd. 3, S. 3)
"Die großen Geheimnisse der Natur verbergen sich im Unscheinbaren, Unästhetischen, im Schlamm, in der faulenden Infusion, im Mist. Es ist wie eine Mahnung, daran zu denken, was wir eigentlich sind." (Das Leben der Pflanze. Bd. 3, S. 12)
"Merkwürdige Dinge im Lichtbündel des Mikroskops! Es erzieht uns zum Denken, führt uns durch Naturgenuß und Schönheit zur Kenntnis der Natur, ihrer Geschöpfe, Gesetze und zur Klarheit über unser Wesen." (Das Leben der Pflanze. Bd. 3, S. 36)
Autor: Klaus Henkel
Regenwürmer, den Waldboden durchpflügend |
Es gibt kaum ein Buch, kaum einen Artikel von Raoul H. Francé, in dem er nicht über den Wald spricht. Die Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren im Wald war für ihn ein Beispiel für die Vollendung der “Lebensharmonie” und der Gradmesser für den Umgang des Menschen mit der Natur. “Ein untrennbares Ganzes ist der Wald in seinem Tier- und Pflanzenleben, vom Kleinsten bis ins Größte. Die Natur ist reicher und vor allem viel tiefer, als wir denken. Das entfernteste ist so tausendfach verknotet und heimlich verknüpft mit dem Nächsten, das All ist mit dem All verwoben, daß man von jedem Punkte, wenn man nur beharrlich den Fäden folgt, bis zu den letzten Fragen gelangen kann. Darum gibt es nichts Kleines und nichts Großes. Nichts ist unwesentlich - und nichts ist wichtiger als das andere.” (Ewiger Wald, S. 25) |
Schon am Anfang dieses Jahrhunderts kämpfte Francé
gegen das “Waldsterben”, gegen das Abholzen der Naturwälder und die
Einseitigkeit von Monokultur-Forsten. So wurde er auch ein Pionier des
ökologischen Waldbaus. “Nach einem Jahrhundert einseitiger Forstkultur,
die auf dem besten Weg war, den deutschen Wald endgültig zugunsten
tödlich verarmter Kiefern- und Fichtenforste zu beseitigen, ist man
wieder allmählich zu der Pflege von Mischwäldern zurückgekehrt.
Man wird, wenn man nur erst das Lebensgesetz des Waldes wieder im Herzen
aufgenommen hat, sehr bald einsehen, daß es das beste auch für
den Säckel des Waldbesitzers ist, mit der Natur nicht zu kämpfen,
sondern sich ihr anzupassen, indem man auch die Forste in allem möglichst
“mischt”. Also zum Beispiel auch das Tier- und Kleinpflanzenleben, kurz
die Harmonie im Walde schützt.”
(Ewiger Wald, S. 75) Jahrzehntelang durchwanderte Francé
vor allem die deutschen, aber auch viele ausländische, auch tropische
Wälder und zeichnete und schrieb über die Harmonie der unzähligen
Lebewesen in der Gemeinschaft des Waldes. Es war ihm ein großes Anliegen,
das Wissen und Empfinden über die Wichtigkeit der Erhaltung der Wälder
vielen Menschen zu vermitteln. Sein Werk “Ewiger Wald” hat auch deshalb
den Untertitel “Ein Buch für Wanderer” und auch sein Buch “Vom deutschen
Walde” ist ein lebendiges Lesebuch mit vielen Bildern und Kapitelüberschriften
wie: "Der Wald und wir”, “Das Leben im Waldboden”, “Baumbegleiter”, “Das
Leben der Pilze”, “Aus der Schönheit der Mooswälder”, “Die Rolle
der Vögel im Walde”, “Wie lebt das Wild?”, “Die heiligen Bäume”,
“Deutscher Urwald”, “Geschichten von Waldblumen”.
Vor allem als natürlichen Landschaftsausgleich für die Ausdehnung großer Städte propagierte Francé den Erhalt großer Wälder: “Eine Stadt, vor der an der Wetterseite große Wälder liegen, hat weniger von Wolkenbrüchen und Hagelschlag zu leiden; wenn ihr Fluß meilenbreit durch natürliche Auen strömt, wenn sein Quellgebiet aus schwerem Walde die Feuchtigkeit sammelt, sinkt die Gefahr der Hochwässer bis zur Bedeutungslosigkeit herab.” (Telos, 2. Jg., H. 18, Ein neues Ziel der Naturliebe, S.2)
Quellen:
Francé, R.H. (1922) Ewiger Wald ein Buch für
Wanderer.- Eckstein R. Verlag , Leipzig
Francé, R.H. (1927) Vom Deutschen Walde.- Deutsche
Buchgemeinschaft, Berlin Verl., Berlin.
Francé, R.H. (1925) Ein neues Ziel der Naturliebe,
Telos, 2Jg. H.18, S. 2
Autorin: Barbara Kaiser-Heydenreich
Mit 42 Jahren faßte Francé den Entschluß,
mit einem weitgespannten Zyklus von Büchern eine Lebenslehre zu schaffen.
Sein philosophisches Anliegen war es, dem einzelnen Menschen
eine Lebenshilfe an die Hand zu geben, die ihn anleitet, Harmonie und "irdisches
Glück" zu finden. Er entwickelte diese Lebenslehre in einer Zeit,
in der sich der aufstrebende Materialismus weltweit durchgesetzt hat und
in der das Welt- und Wissensbild zunehmend von Naturwissenschaft und Fortschrittsglaube
dominiert wird.
Francé beschränkte seine Aussagen auf das - mit den Sinnen erfahrbare und der Vernunft einsichtige - Wissen. Zunächst nannte Francé seine biozentrische Weltanschauung "Objektive Philosophie", später hieß sie "Lebenslehre". Zentraler Punkt seiner Lehre ist die göttliche Harmonie. Für Francé ist sie nicht nur das Ziel aller irdisch-kosmischen Abläufe, sondern auch aller menschlichen Ordnungen. Um sie zu erreichen, sind ständige Ausgleiche im Leben notwendig. Francé zeigte einen Weg dazu auf, den auch der Mensch der Gegenwart gehen kann. In der dazu ins Leben gerufenen Zeitschrift "Telos" wurden praktische Hinweise zu Themen wie Lebensführung, Arbeitstechnik, Ernährung, Ehe, Erholung und zu aktuellen Fragen aus Politik und Kultur gegeben.
Francés Lebenslehre basiert auf seinen jahrelangen
Naturstudien. Ausgehend von der Tatsache, daß pflanzliche und tierische
Organismen den einzig lebenserhaltenden Ausgleich gefunden haben, wurde
die Natur als soziologisches, biologisches, technisches, architektonisches
und organisatorisches Gesamtbeispiel herangezogen. "Erkannt war, daß
eine bestimmte Weltstruktur für unser Erkennen gegeben sei. Für
diese bestimmte Weltstruktur wurde versucht, die einheitliche Formel zu
finden und sie wurde in dem Satz gefunden: Die Welt als Ganzes ist ein
Gleichgewichtssystem, das durch Kreisläufe in zahllosen Prozessen
seinen Ausgleich und damit seine Dauer findet." (So mußt Du leben!
Eine Anleitung zum richtigen Leben, S. 166)
Francé fand 7 Weltgesetze. Ihre Allgemeingültigkeit
ist im Hauptwerk "Bios - Die Gesetze der Welt" (1921) anhand zahlreicher
Beispiele erläutert und bewiesen. Die einzelnen Gedanken wurden in
weiteren Werken ausgeführt, zum Beispiel in "Die technischen Leistungen
der Pflanzen", "Buch des Lebens", "Das wirkliche Naturbild", "Richtiges
Leben", "Kultur von morgen", "So mußt du leben!", "Die Welt als Erleben",
"Das Leben im Ackerboden". "Am Ende diese langen Weges steht ein versöhnender
und erhebender Gedanke. Die Menschheit als Ganzes ist durchaus im Begriffe,
das Richtige, nämlich das Lebensfördernde zu tun. Ihre grundlegende
Einsicht ist gut beraten, denn es gibt kein Volk der Erde, das nicht erkannt
hätte, daß es eine Weltordnung gibt." "Andere mögen nun
die Lehre weiterbilden, denn alles Getane ist auch hier nur ein unvollkommener
Anfang und gleichsam nur der Sonnenaufgang für einen langen, strahlenden
und erfolgreichen Tag."
(So mußt Du leben! Eine Anleitung zum richtigen
Leben, S. 172/173)
Quellen:
Francé, R.H. (1929) So mußt Du leben! Eine
Anleitg. z. richtigen Leben, Reissner C. Verl.,
Francé-Harrar, A. (1962) Raoul Henry Francé,
Lebenslehre für Jedermann Ein Brevier zu harmonischer Lebensgestaltung.
– Telos Verl., Berlin.
Autorin: Barbara Kaiser-Heydenreich
Ein Vorbild der praktischen Biotechnik. Flugfrucht von Zanonia macrocarpa mit "Tragflächen", die dem Flugzeugbau als Vorbild gedient haben. Originalaufnahme des Verf. |
Die Biotechnik, heute Bionik, bezeichnet eine Wissenschaft, die Analogien zwischen natürlichen und technischen Systemen erforscht. Mit ihrer Hilfe können technische Probleme durch Vorbilder in der Natur gelöst werden. Die Bionik ist ein interdisziplinärer Bereich, in dem Ingenieur- und Naturwissenschaften kombiniert werden. Obwohl die Bionik offiziell Anfang der 60er Jahre in den USA entstanden ist, gilt R.H. Francé als ihr wahrer Begründer. Schon vor Francé wurden vereinzelt technische Probleme durch Nachahmung der Natur gelöst (z.B. der Flugapparat von Otto Lilienthal 1891), aber es ist sein Verdienst, diese Erkenntnisse zu einem Konzept weiterzuentwickeln, den Begriff Biotechnik zu prägen und dazu eine neue Wissenschaft zu fordern. R.H. Francé studierte jahrzehntelang die Natur - vor allem die |
Erstmals erwähnt hat R.H. Francé die Biotechnik 1917, ausführlich dargestellt sind seine Erkenntnisse in den Werken "Die technischen Leistungen derPflanze" (1919) und in "Die Pflanze als Erfinder" (1920). Seine Theorie wurde auch durch eigene praktische Erfolge gerechtfertigt. Er erfand einen Streuer mit gleichmäßigem Streubild nach dem Vorbild der Mohnkapsel und erhielt dafür ein Patent.
Trotz Francés Begeisterung für die Biotechnik und die unendlichen Möglichkeiten, die darin liegen, fanden seine Ideen nicht die erhoffte breite öffentliche Zustimmung - bis Jahre später, unabhängig von Francés Ideen, die Bionik in den USA begründet wurde. "Gewiß wird die Biotechnik den Unterricht der Technischen Hochschulen beeinflussen, vielleicht sogar reformieren, zweifelsohne vermag sie auch eine neue Blüte der Industrie nach sich ziehen, und zahllose große und weittragende Erfindungen liegen milliardenschwer im Schoß" (Die Pflanze als Erfinder. S. 69)
Quellen:
Francé, R.H. (1920): Die Pflanze als Erfinder.
Frank´sche Verlagshandl., Stuttgart
Francé, R.H. (1928): Was ist heute Biotechnik.
Unveröffentlichtes Manuskript
Heywang, H. (1993): Biotechnik. Vortrag anläßl.
d. Francé-Symposiums in d. Univ. Salzburg, 22./23.10.1993
Roth, R. (1983): The Foundation Of Bionics. Perspectives
in Biology and Medicine, 26,2, S.229
Autorin: Barbara Kaiser-Heydenreich
"...Wer aber beides, Präparate und Zeichnungen, sauber gemacht, geordnet und durchgearbeitet sein Eigen nennt, der ist beneidenswert: hat er doch dann Naturbildung erworben und einen Hort an Naturgenuß, der unversiegbar ist." (Elementarkurs der Mikrologie, Mikrologische Bibliothek, Bd. 1, S. 60)
R.H. Francé war auch künstlerisch begabt. Schon in seiner Jugend entdeckte er die Schönheiten der Kunst und der Natur und begann zu zeichnen und zu malen. Vom 14. Lebensjahr bis zu seinem Lebensende schuf er über 3000 Studienblätter. Er illustrierte nicht nur seine zahlreichen literarischen Werke, sondern schuf auch eigenständige Kunstwerke. Inspiriert durch den Kupferstich entwickelte Francé eine eigene Art der grafischen Darstellung. Die von ihm "Federstich" genannten Grafiken bestehen aus waagrechten, senkrechten und diagonalen Linien und einem Punktesystem. Bedeutend war Francés Darstellungsweise auch deshalb, weil er als erster versuchte, die Kleinlebewelt mit ihren typischen Lebensgemeinschaften in graphische Bilder umzusetzen. Von einem Zeitgenossen wurde er deshalb 1924 als "Meister der Kleinweltschilderung" bezeichnet.
Quellen:
Roth R. (1982) Einführung in die Neuauflage von Francés
"Das Leben im Boden; Das Edaphon", Volkswirschaft. Verl. München
Engel-Hardt, R. (1924): Francé als Grafiker, in
Festschrift anläßlich seines 50. Geburtstages
Autorin: Barbara Kaiser-Heydenreich
Die mittelalterliche Stadt Dinkelsbühl ist für das Werk Raoul Francés weit mehr als der materielle Rahmen seines Schaffens, sie wird selber zum Objekt seiner Forschung. "Wir blicken bei der Geschichte tief hinein in alle treibenden Kräfte, die uns im Tier- oder Pflanzenkörper oft noch verborgen, immer aber schwer zugänglich sind."
Über ihren Rat übt die Stadt die niedere und hohe Gerichtsbarkeit aus. Innerhalb der durch Treue-Bindungen gekennzeichneten Welt des Feudalismus begründet das Stadtrecht eine durch Rechtsgleichheit ausgezeichnete Genossenschaft. Der Rat spricht in eigener Regie Recht, er setzt durch und vollzieht die Strafen. Die Ursprünge der Stadt leiten sich von ihrer Lage am Kreuzungspunkt wichtiger Fernhandelsstraßen und an einem Fluß (Wasserversorgung, Furt) her. Der Mensch macht sich landschaftliche Gegebenheiten (Fluß, Hang) sinnvoll für strategische Zwecke nutzbar. So entsteht eine organisch in die natürliche Umgebung eingebettete Großsiedlung. "Das Werden der Stadt läßt sich aus den Gesetzen ihrer Umwelt verstehen. Eine Seite schützt der Fluß, am lustigsten Punkt sind die Sinnesorgane angebracht, die höchsten Türme." Mauer, Türme und Tore verleihen der Stadt Festungscharakter. Die Bürgerschaft verteidigt ihre Stadt selbst, jeder Zunft war ein festgelegter Abschnitt der Mauer zur Verteidigung anvertraut. Die Stadt stellt dem Kaiser für dessen Heerzüge Truppenkontingente zur Verfügung. "Diese Verteidigungsanlage ist eine kondensierte Zweckmäßigkeit. Jeder Torturm beherrscht eine der Hauptstraßen, jeder Nebenturm eine Gasse." Der Fernhandel ist der einträglichste Wirtschaftszweig der Stadt. Das Zollrecht sichert der Stadt Einnahmen aus Wege- Pflaster- und Brückenzoll. Das Marktrecht erlaubt es der Stadt, einen Markt einzurichten, auf dem das örtliche Gewerbe und die Bauern ihre Waren verkaufen. Die Handwerker, organisiert in Zünften, produzieren für den örtlichen Markt und den Export.
Die Städtische Gesellschaft
Die soziale Stellung der Bürger ist gekennzeichnet
durch Freiheit, Freizügigkeit und berufliche Spezialisierung. Die
Fernhandelskaufleute stellen in der Regel (früher mit den Ministerialen
des Kaisers) das Stadtpatriziat. Seit den Zunftkämpfen haben die Handwerksmeister
Anteil am Stadtregiment. Die Zunftordnung bestimmt auch das gesellschaftliche
Leben der Handwerker (Ehe, Geselligkeit, Pflege von Sitten und Brauchtum,
Bildung). "Sie dachten und empfanden zusammen und fühlten sich alle
ruhiger und glücklicher" Der Rat der Reichsstadt ordnet in eigener
Verantwortung das Zusammenleben der Bürger. Er sorgt für die
innere (Polizeigewalt, Gerichtbarkeit, Strafvollzug) und äußere
Sicherheit (Befestigung, Bewaffnung und Aufgebot) und den Brandschutz.
Der Rat schafft Versorgungseinrichtungen (Brunnen, Märkte, Speicher)
und gewährt ein Mindestmaß an sozialer Sicherheit. Das Stadtalmosenamt
unterstützt Bedürftige. Die Getreidespeicher dienen zur Bevorratung
für Zeiten der Not. Chronisch Kranke und Schwerkranke werden im Siechkobel
versorgt. Weitere Kranke erhalten medizinische Hilfe im Spital. Die Alten
verbringen ihren Lebensabend im Spital. "Sie errichten in Eintracht die
Einrichtungen, die allen zugute kamen:
Vorratscheunen für Hungersnöte, Schule, Spital."
Die Religion vermittelt den Bürgern ihren Lebenssinn. Sie prägt
den Tagesablauf, begleitet den Bürger durch den Jahreskreis und gibt
Hilfestellung in allen Lebenslagen. Ausdruck des Bürgerstolzes ist
der Bau einer mächtigen Kirche. "...inmitten ein Dom für Giganten,
maßlos, nach aufwärts zeigend..." Die Kirche ist Kunstmäzen,
Priester und Ordensleute sind die Intellektuellen ihrer Zeit. Die Zünfte
gestalten das kulturelle Leben durch Pflege von Brauchtum und Geselligkeit
und durch Stiftungen z.B. Brezenfenster im Münster St. Georg. Die
Lateinschule vermittelt der bürgerlichen Gesellschaft Bildung.
(Die Zitate sind dem Buch Francés "Streifzüge im Wassertropfen" entnommen.)
Autor: Hubert Schmidt
Aktuell: Auslobung für die Verleihung der Raoul-Francé-Medaille 2007
Raoul Heinrich Francé (1874-1943) der "Weise von Dinkelsbühl", wie man ihn in den zwanziger Jahren nannte, war einer der universellsten Köpfe seiner Zeit. Als ganzheitlich orientierter Naturforscher war es ihm ein Anliegen, seine Erkenntnisse allgemeinverständlich zu verbreiten. So schuf er an die 60 Bücher, eine Vielzahl von populärwissenschaftlichen Schriften und war Herausgeber und Redakteur mehrerer Zeitschriften.
Seine Arbeiten zur Erforschung des Bodenlebens, das er als erster in ökosystemarem Verständnis als "Edaphon" bezeichnete, gelten nach wie vor als bahnbrechend und stellen ein wichtiges natur-wissenschaftliches Fundament für die modernen Wissenschaften dar. Sie veranlassten die Gesellschaft für Boden, Technik, Qualität (BTQ), die auch eigene Forschungen in diesem Sinne betreibt, Francé-Verdienstmedaillen an Persönlichkeiten oder Gruppen zu verleihen, die sich im Sinne von Raoul H. Francé verdient gemacht haben. Dabei standen allgemein ganzheitliche Naturforschung oder eine nachhaltige Förderung ökologischer Landbewirtschaftungsformen im Vordergrund.
Bei der Verleihung 2007 sollen Leistungen für forstwirtschaftliche Modelle gewürdigt werden, welche hinsichtlich Regionalität, Nachhaltigkeit und Energiebilanz zukunftsweisende Eigenschaften aufweisen.
Begründung: Die Forstwirtschaft zeigt insofern ähnliche Entwicklungen wie die Landwirtschaft, als Handel sowie Be- und Verarbeitung sich immer mehr konzentrieren, die Transportwege immer größer werden und der Wertschöpfungsanteil der Erzeugung sinkt. Nachdem gesamtwirtschaftlich der notwendigerweise haushaltliche Umgang mit den endlichen Rohstoffen immer noch nicht Fuß gefasst hat, ist anzunehmen, dass sich nun der Raubbau an den organisch-regenerativen Rohstoffen fortsetzt, was die Zukunftsfähigkeit unseres Gemeinwesens schon in seinen Grundlagen in Frage stellt. Eine andere Lebensgrundlage für seine körperliche Existenz als die organische Welt gibt es für den Menschen nicht. Deshalb ist es ganz im Sinne von Raoul Heinrich Francé, Naturgesetze nicht nur zu beschreiben, zu erkennen und zu verstehen, sondern sie in ihrer Eigengesetzlichkeit auch zu achten und zu befolgen.
Die Medaillenübergabe wird in feierlichem Rahmen am 03.11.2007 bei der Fischerntewoche in Dinkelsbühl stattfinden, wo Francé einige seiner wichtigsten Werke schrieb.
Vorschläge können schriftlich bis zum 25.06.2007 eingebracht werden bei der
Gesellschaft für
Boden, Technik, Qualität e.V. (BTQ)
Birkenstr. 10, D-74592 Kirchberg/Jagst, Tel. 07954-216, Fax - 925995
E-Mail: hartmut.heilmann@t-online.de
Richtlinien
zur Verleihung der Francé-Verdienstmedaille
1. Aufgabenstellung
Durch die Verleihung der Francé-Verdienstmedaille sollen Persönlichkeiten und Gruppen geehrt werden, die sich im Sinne von Raoul Francé besondere Verdienste erworben haben.
Bei der Verleihung 2007
sollen Leistungen für forstwirtschaftliche Modelle gewürdigt werden,
welche hinsichtlich Regionalität, Nachhaltigkeit und Energiebilanz zukunftsweisende
Eigenschaften aufweisen.
2. Personenkreis
Für die Verleihung kommen Einzelpersonen (auch post
mortem) oder Gruppen, aber möglichst keine Institutionen oder Körperschaften
in Frage, damit die Auszeichnung persönlichkeitsbezogen erfolgen kann.
Die Verdienstmedaille kann für eine Aktivität jeweils nur einmal
an den gleichen Empfänger verliehen werden
3. Die Verleihung
Die Verdienstmedaille wird öffentlich durch je einen
Vertreter der Stadt Dinkelsbühl, der BTQ (Gesellschaft für Boden,
Technik, Qualität, Bundesverband für Ökologie in Land- und
Gartenbau e.V.) mit Urkunde unter Würdigung der besonderen Verdienste
verliehen.
Die Verdienstmedaille wird in der Regel alle zwei Jahre
verliehen.
4. Verleihungsgremium
Die Verleihung der Verdienstmedaille erfolgt nach Beschluß eines Gremiums, welches sich aus
5. Auslobung und Verleihung
Das Verleihungsgremium lobt die Verdienstmedaille in der Regel
alle zwei Jahre in geeigneter Weise öffentlich aus.
Ein Vorschlag zur Verleihung der Verdienstmedaille kann von jedermann
gegenüber einem Vertreter des Verleihungsgremiums schriftlich oder zu Protokoll
eingebracht werden. Mitglieder des Verleihungsgremiums sind ebenfalls vorschlagsberechtigt.
Jeder Vorschlag ist durch das Verleihungsgremium in sachlicher
und persönlicher Hinsicht zu würdigen. Entscheidungen des Verleihungsgremiums
werden mehrheitlich getroffen, können schriftlich oder mündlich herbeigeführt
werden und sind nicht anfechtbar. Über die Finanzierung der Medaillen-
und Urkundenherstellung sowie der Verleihungsveranstaltung entscheiden die Stadt
Dinkelsbühl und BTQ gemeinsam.
Raoul-Fancé-Medaillenempfänger 1999
Diese Ehrung wurde an Pioniere
verliehen, die sich um die praktische Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und um
die Erwachsenenbildung zur Verbreitung des ökologischen Land- und Gartenbaus
verdient gemacht hatten.
Verleihung der BTQ-Ehrenmitgliedschaft
an Prof. Dr. Manfred Hoffmann, Triesdorf und Walter
Burckhardt, Spardorf
Verleihung der Francé-Verdienstmedaille
an
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J. Braun, Freising
-
Die ÖKOmenichen Gartenbauberater Bayern:
A. Fritsche-Martin, Freising
H. Mattmüller, Moosburg
R. Regnat, Neuburg/Donau
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R. Einsiedel, SIGÖL e.V., Mockrehna, Sachsen