Richard-Kuhn-Medaille (bis 2002)
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Richard-Kuhn-Medaille
Zur Erinnerung an Richard Kuhn (1900 - 1967), dem bedeutenden Naturstoffchemiker, dem 1938 für seine Arbeiten über die Carotinoide, das Vitamin A und das Vitamin B2 der Nobelpreis für Chemie verliehen wurde, stiftete die BASF AG, Ludwigshafen, 1968 bei der GDCh die Richard-Kuhn-Medaille. Die Goldmedaille und ein Geldbetrag werden seit 1996 aus den Erträgen eines Sondervermögens für Auszeichnungen bei der GDCh finanziert. Der Preis wird höchstens alle zwei Jahre verliehen, und zwar an in- und ausländische Wissenschaftler/innen, die sich besondere Verdienste auf dem Gebiet der Biochemie erworben haben. Der/die Preisträger/in soll über seine/ihre Arbeit auf einer GDCh-Veranstaltung in einem Richard-Kuhn-Gedächtnisvortrag berichten und einen entsprechenden Beitrag in der GDCh-Zeitschrift "Angewandte Chemie" veröffentlichen.
Der GDCh-Vorstand hat im Jahr 2005 beschlossen, die Richard-Kuhn-Medaille nicht mehr zu verleihen. Der Vorstand zieht damit die Konsequenz aus Recherchen über Richard Kuhns Verhalten während der Zeit des Nationalsozialismus. Auch wenn die Frage, ob Kuhn ein überzeugter Nationalsozialist oder nur ein karriereorientierter Mitläufer war, nicht abschließend geklärt werden kann, ist unumstritten, daß er das Nazi-Regime administrativ, organisatorisch und insbesondere durch seine wissenschaftliche Arbeit unterstützt hat. Ungeachtet der fachlichen Leistungen hat sich Kuhn vor allem durch die unreflektierte Giftgasforschung, aber auch durch sein Verhalten gegenüber jüdischen Kollegen als Vorbild und damit als Namensgeber einer wichtigen Auszeichnung der GDCh disqualifiziert.
Inhaber der Richard-Kuhn-Medaille
1968 |
Hans-Georg Zachau, München |
1970 |
Kurt Wallenfels, Freiburg |
1974 |
Hermann Schildknecht, Heidelberg |
1978 |
Helmut Zahn, Aachen |
1980 |
Burchard Franck, Münster |
1984 |
Lothar Jaenicke, Köln |
1987 |
Robert Huber, Martinsried |
1990 |
Ernst Bayer, Tübingen |
1992 |
Konrad Sandhoff, Bonn |
1995 |
Ekkehard Winterfeldt, Hannover |
1998 |
Wolfgang Steglich, München |
2000 |
Fritz Eckstein, Göttingen |
2002 |
Alfred Wittinghofer, Dortmund |
Letzte Änderung: GCKOE, 07.11.2007
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