Rainulf I. Drengot                              Graf von Aversa
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    - Juni 1045
 

Sohn des N.N.
 

Lexikon des Mittelalters: Band VII Seite 422
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Rainulf I. Drengot, Graf von Aversa
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     + Juni 1045

Stammte aus Les Carreuaux (Dep. Seine Maritime) und kam spätestens 1017 mit mehreren Brüdern nach Unteritalien; 1017-1019 nahm er am erfolglosen Aufstand der Langobarden gegen die byzantinische Herrschaft in Unteritalien teil. Rainulf I. Drengot war zunächst 1024 Anführer der normannischen Söldner in der Grafschaft Comino, dann Parteigänger von Waimar IV. von Salerno und wenig später von Pandulf IV. von Capua. Der häufige Parteiwechsel zeigt deutlich das normannische Selbstverständnis als eine kampfkräftige Söldnertruppen. Rainulfs Wechsel auf die Seite von Herzog Sergius IV. von Neapel, der ihm um 1029/30 die im Grenzraum gegen Capua gelegene Grafschaft Aversa übertrug, bedeutete den endgültigen Aufstieg. Das Bündnis wurde durch die Heirat mit der Schwester Sergius' bestärkt. Damit begann eine eigene normannische Herrschaftsbildung. Die Grafschaft Aversa war in der Folgezeit Anlaufstation für die verstärkt nach Unteritalien einwandernden Normannen. Nach dem Tod seiner Frau wechselte Rainulf auf die Seite Pandulfs IV. von Capua und heiratete dessen Nichte. Nach einem neuerlichen Frontwechsel auf die Seite von Waimar V. von Salerno wurde er im Mai 1038 in Capua von Kaiser KONRAD II. mit der Grafschaft Aversa belehnt. Das bedeutete die Anerkennung der normannischen Herrschaft in Unteritalien. Um 1041 erhielt Rainulf I. Drengot von Waimar für seine Unterstützung das Herzogtum Gaeta. Ab 1040 war Rainulf I. entscheidend an der Eroberung der byzantinischen Gebiete in Apulien und Kalabrien durch die Normannen beteiligt. 1042 wurden ihm bei der Verteilung der eroberten bzw. noch zu erobernden Gebiete in Unteritalien Siponto und der Gargano zugesprochen, der Kern der späteren Grafschaft Monte Sant'Angelo.