Für eine neue soziale Idee.

DSL

Millionen Menschen in Deutschland wird ein schneller Internetanschluss (Breitbandanschluss) verwehrt. Insbesondere Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Räumen sind betroffen. Weil sich dort nicht genug Gewinn erwirtschaften lässt, bauen die großen Telekommunikations-Unternehmen die notwendige DSL oder andere Netzinfrastruktur nicht aus. Während in Ballungszentren bereits das VDSL-Hochgeschwindigkeits-Netz installiert wird, können Menschen auf dem Land zum Teil nur mit veralteten Modems surfen – je schneller die Anschlüsse in Großstädten, desto größer die Kluft zwischen Stadt und Land. Das widerspricht dem grundgesetzlichen Auftrag, gleichwertige Lebensbedingungen zu schaffen.

Der Zugang zum schnellen Internet kann gerade in ländlichen Gegenden die Teilnahme am kulturellen oder auch politischen Leben erleichtern. Für Unternehmen abseits der Ballungszentren ist ein moderner Internetanschluss notwendig, um wirtschaftlich tätig zu sein. Nur wenn Kommunen eine zeitgemäße Telekommunikations-Infrastruktur anbieten, können sie den Wegzug von qualifizierten, jungen Menschen verhindern und haben die Chance auf Ansiedlung neuer Unternehmen. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit muss die Jobsuche im Internet oder die Online-Bewerbung möglich sein.

Die Bundesregierung kennt das Problem seit Jahren. Lange Zeit hat sie es heruntergespielt und unverbindliche Gesprächsrunden mit der Industrie organisiert. Unter dem Druck von Kommunen und Bürgerinitiativen hat sie nun Förderprogramme ermöglicht. Ausreichend ist das bislang alles nicht. DIE LINKE will die Telekommunikations-Unternehmen in die Pflicht nehmen. Sie fordert Breitband-Anschlüsse als Universaldienstleistung gesetzlich festzuschreiben - also als Mindeststandard, der jedem zusteht. So hätte jeder Haushalt Anrecht auf einen bezahlbaren, schnellen Breitband-Internetanschluss. Bereits heute ist ein Telefonanschluss im Telekommunikationsgesetz als Universaldienst definiert und steht jedem Menschen in Stadt und Land zu. So wird verhindert, dass private Telekommunikationskonzerne sich auf die profitablen Ballungszentren konzentrieren und Telefonanschlüsse auf dem Land vernachlässigen. Was für normale Telefonanschlüsse gilt, muss heute auch für schnelle Internetanschlüsse gelten! Der nötige Netzausbau könnte dabei über einen Fonds finanziert werden, in den private Breitbandbetreiber nach bestimmten Regeln einzahlen. So kommt es nicht zu einer „Privatisierung der Gewinne und Sozialisierung der Verluste“, bei der Private hohe Gewinne in Ballungszentren machen, der teure Netzausbau auf dem Land aber dem Steuerzahler aufgebürdet wird.

Mehr zu diesem Thema:

26.02.2008 – Kleine Anfrage – Drucksache 16/8247

Breitbandlücken schließen - Universaldienst einführen

Millionen Menschen in Deutschland wird ein schneller Internetanschluss (Breitbandanschluss) und damit gleichwertige Lebensbedingungen verwehrt. Insbesondere Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Räumen sind betroffen. Weil sich dort nicht genug Gewinn erwirtschaften lässt, bauen die großen Telekommunikations-Unternehmen die notwendige DSL oder andere Netzinfrastruktur nicht aus. Dabei könnte die Bundesregierung Unternehmen dazu gesetzlich verpflichten. Wir fragen nach. Mehr (PDF)   /// Für diese Anfrage liegt eine Antwort der Bundesregierung als Drucksache 16/8517 vor. Antwort lesen (PDF)

 border=
26.02.2008 – Artikel und PDF

Breitband für alle

Millionen Menschen in Deutschland haben immer noch keine Chance auf einen schnellen Internetanschluss. Der Breitbandatlas der Bundesregierung spricht von rund 900.000 Haushalten, die keine Möglichkeit haben, einen bezahlbaren Breitband-Internetanschluss zu bekommen. In gut 800 Gemeinden ist demnach nur eine sehr teure Breitbandverbindung über Satellit möglich. Neben der Frage von arm und reich, von jung und alt verläuft darüber die digitale Spaltung in Deutschland. Artikel lesen Download als PDF

 border=
21.02.2008 – Antrag – Drucksache 16/8195

Schnelles Internet für alle - Unternehmen zum Breitbandanschluss gesetzlich verpflichten

Millionen Menschen im ländlichen Raum haben keinen schnellen Internetzugang. Damit sind keine gleichwertigen Lebensbedingungen gewährleistet. Um diese Unterversorgung zu beseitigen, ist ein sogenannter Breitbandanschluss in die Grundversorgung (Universaldienst) im Telekommunikationsgesetz aufzunehmen. Damit würden Unternehmen gesetzlich verpflichtet auch im ländlichen Raum schnelle Internetanschlüsse anzubieten, egal ob sie dadurch eine hohe Rendite erzielen oder nicht. Mehr (PDF)

 border=
19.04.2007 – Kleine Anfrage – Drucksache 16/5070

Ausweitung des Universaldienstes im Bereich der Telekommunikation

Mehr als eine Million deutscher Haushalte keinen Zugang zu Breitband-Internetverbindungen. Betroffen sind vor allem ländliche Räume. Dass weder der Ausbau mit DSL, noch der mit anderen Technologien befriedigend ist, liegt an den geringen Gewinn-Möglichkeiten für Telekom-Unternehmen bei einer Versorgung in ländlichen Räumen. In anderern Bereichen (Analog-Telefonie…) garantiert der gesetzliche Universaldienst die Versorgung. DIE LINKE. fragt nach einer Ausweitung des Universaldienstes auf DSL. Mehr (PDF)   /// Für diese Anfrage liegt eine Antwort der Bundesregierung als Drucksache 16/5302 vor. Antwort lesen (PDF)

 border=