Emmerich
Kálmán
Emmerich Kálmán
wollte in seiner Kindheit Schneider sein, später hat er Rechtsanwalt gelernt,
hat sich auch in der klassischen Musik ausprobiert, berühmt aber nur als
Operettenkomponist wurde.
Am 24-sten Oktober
1982, als im Urlaubsgebiet Siófok am Plattensee beim Kálmáns der kleine Emmerich
geboren ist, haben schon zwei Kinder (Béla und Vilma) gelebt. Später sind noch
drei Geschwister von ihm geboren. In den ersten Jahren im Leben von Emmerich
haben seine Eltern keine finanzielle Problemen gehabt. Sein Vater, Károly
Koppstein, war Getreidehändler und Unternehmer, ein gutmüter, wohlhabender Mann.
Seine Mutter, Paula Singer war eine mildherzige Frau, eine künliche Seele, die
den Weltruf ihres Sohnes noch erlebt hat.
Zwar nicht
luxuriös, aber angenehm haben sie gelebt; sie haben Diener und Köchin gehabt.
Emmerich Koppstein hat später seinen Familienname während der Gymnasialjahren
auf Kálmán geändert. In seiner Kindheit hat seine besondere musikalische
Begabung unter unfehlbaren Beweis gestellt hat. Das Klavierspiel von seiner
Mutter und seiner Schwester Vilma hat er mit aktiven Teilnehmen zugehört. Er hat
sich in der Ecke des Liegesofas niedergekauernt und hat mit sein Alter Lügen
trafend Ernst und mit den Einfühlen verratenden Augen beachtet. Sein Gesicht
wurde mal blass vom Ergriffensein, mal rötete sich von der Erregung. Ihm hat im
Geburtshaus nicht nur das Klavier zur Verfügung gestanden, sondern auch die
Begabung hat er sich mitgebracht. Mütterlicher Seite gab es erstklassige
Musiker, väterlicher Seite ausgezeichnete Rabbi und Lehrer.
Im Sommer 1888 ist
in Siófok unter mehreren berühmten Besuchern auch Franz Liede (1856-1900)
Violinkünstler da gewesen. Er ha beim Kálmán ein Zimmer gemietet, um ungestört
üben zu können. Das Kind Emmerich Kálmán hat zuerst von ihm Musikstunde
genommen. Der kleine Emmerich hat sich mit ganzer Seele den Künsten
verpflichtet. Man hat ihn im Allgemeinen im Musikzimmer finden können,
ausgenommen, wenn er ins Theater gegangen ist. Er ist in der Nachbarnschaft von
Kálmáns umhergestrichen liegenden von Lipót Karpelesz gründete Sommertheater.
Emmerich Kálmán hat sich an allen Proben ungeladen erschienen, er hat sogar dazu
Mut gehabt, hinter den Kulissen zu gehen. Der Welt des Theaters hat ihn
überwältigt und verhext. Zugleich hat der junge Anhänger der Rapsodien über
musikalische Karrier gar nicht geträumt, er hat Schneider sein wollen. Mit 6
Jahren hat Emmerich seine Pläne geändert, er hat seine Landsleute nicht mehr mit
neuen Kleidern, sondern mit der Unterstützung des Rechtes erfreuen wollen. Der
kleine Kálmán hat vorgehabt, Rechtsanwalt zu werden. Seine elementarischen
Studien hat er
in der
einlehrkräftigen israelitischen Volkschule absolviert.
Die Siófoker Jundenschule hat einen sehr guten Ruf gehabt, christliche Eltern
haben auch gern ihre Kinder hierher zur Schule geschickt. Nicht nur wegen des in
der ganzen Stadt anerkannte Pädagoge, Adolf Rónai, sondern auch
deswegen, weil es hier auch Deutsch gelernt wurde. In der Schule war der
Mitschüler von Emmerich Kálmán Géza Révész, der später
weltbekannte Psyhologe wurde.
Seine erste
Klavierstunden hat er von Frau Remcsák, von der Siófoker Künsler-Lehrerin
genommen, als er noch die Grundschule besuchte. Er hat seine Gymnasialstudien in
Budapest in dem Evangelischen Hauptgymnasium am Deák-Platz beendet. Obwohl
Emmerich auch in zwei Schulen gelernt hat, im Gymnasium und in der Musikschule –
sobald er eine Stunde frei hatte, hat er gleich zum Klavier gesessen und die
Werke von Schuber und Chopain gelernt. Die Musik hat ihn bezaubert und
berauscht. In den Sommerferien hat man ihn fast mit Gewalt von Klavier entfernen
und zum Mittagessen sessen müssen. Bis Ende der Ferien hat Emmerich seine Hände
im solchen Masse durchgearbeitet, dass sogar der leichtesten Niederschlag der
Tasten ungeheuere Qualen verursacht hat. Emmerich hat schon sein 15. Lebensjahr
vollendet, als er zum ersten Mal 1898 mit der Fantasie von Mozart vor das
Publikum getreten hat. Im Konzertsaal haben Kritiker und Journalisten mit
Argusaugen die Fähigkeiten des jungen Musikers gelauscht. Emmerich schien so
klein und zart zu sein, dass die Zeitungen begeistert die Begabung des
zwölfjährigen Musikers bescheinigt haben. Im letzten Jahr seines Studiums,
entsprechend dem Wille seiner Eltern hat er gleich das Abitur gemacht, seine
Prüfungen mit ausgezeichneten Noten geleistet. Damit hat sein Doppelleben auch
begonnen, da nach der Wunsch seiner Eltern Aufnahmeprüfung an die Budapester
Universität, Lehrstuhl für Jura gemacht hat, wo er acht Semester lang studiert
hat und alle nötige Prüfungen mit Erfolg bestanden hat.
Dies alles kann
man als bedeutendes Ergebnis verzeichnen, wenn man es berücksichtigt, dass er
inzwischen noch mit Volldampf an der Musikakademie studiert hat. Die
musikalische Inanspruchnahme hat so viel Zeit und Energie verlangt, dass er an
das Schreiben seiner Dissertation nicht mehr hat denken können. Seine Familie
hat die anwaltliche Aufgaben mit Taschengeld finanziert, aber Emmerich hat die
Deckung des Musiklernens selbst auftreiben müssen. Er war unfähig zu klavieren,
seine Finger haben völlig versagt, so hat er in einer Tageszeitung Musikkritiken
geschrieben. Dann hat er im Jahre 1902 sein erstes musikalisches Werk auf die
Verse von Viktor Jacobi geschrieben. Den ersten folgten die anderen, unter denen
auf das bedeutendesten das „Szaturnalia” gehalten hat, und alle grosse
Hoffnungen darauf gesetzt hat.
Am 24. Februar
1904 wurde das Konzert der Abgehenden in Komponistenfach der Musikakademie in
dem Budapester Königlichen Opernhaus, wo zum ersten und zum letzten Mal die
Symphonie von Emmerich Kálmán erklungen ist. Kálmán selbst hat sich aber diesen
Tag immer als Anfang seiner Musikkarrier gehalten. Von hier angefangen hat er
heilig geglaubt daran, dass die Schaltjahre ihm Erfolg bringen, und ist der 29.
Februar ein besonderes wohltuender Tag. Die anwaltiche Karriere von ihm war
nicht erfolgreich. Er hat schon wieder doppelte Leben gelebt, nur jetzt mit dem
Unterschied, dass morgens nicht ins Rechtsanwaltsbüro, wie es zu Hause gedacht
wurde, sondern in den Redaktion.
Man muss erwähnen,
dass er dort mit offenen Ärme und mit einem Stellungsangebot als Musikkritiker
erwartet wurde, wozu 70 Krone Lohn gehört.
Im nächsten Jahr
elhaltete er den von der Budapester Musikakademie angebietete Robert Folkmann
Preis, wodurch er sechs Wochen in Berlin verbringen konnte, als Nutzung der
gegebenen Möglichkeit folgte die Anbietung von seinen Werke „Szaturnália”,
folgend „Endre és Johanna” simpfonische Poema an verschiedene deutsche Verläge.
Fand aber nicht in
Berlin, nicht in Leipzig, sogar auch nich in München – wo e ram Heimweg
einkehrtz – einen Verlager für seine Werke. Kálmán dachte: „ Die Welt benötigt
meine Symphonie nicht. Ich muss entschliessen auf den traurigen Weg zu treten
und Operettez u schreiben.” So scherzte Emmerich mit Schadenfreude und lachte
selber am lautesten. Sich so erniedrigen bis zum Operett! Als Inhaber von
Folkmann-Preis, hervorregender Anhänger Prof. Koeslers der die einfache Genres
so gering schätzt. Die Lage gestaltete aber dass Kálmán bald auf Operette seinen
Schritt wechselte. Es musste so geschehen, die Idee lang in der Luft. Johann
Strauss und Millöcker – die ehemalige ammen dieses Gens – ruhten schon nahe 10
Jahre im Grab. Und Operett ist schnell neugeboren. Emmerich mietete in der Nähe
von Graz in Kroisbach eine kleine billige Dachstube, damit er in Ruhe arbeiten
kann. Seine erste Operette von hier war „Tatárjárás”, wurde am 22.02.1908 in
Budapest im Vígszínház vorgeführt und brachte durchschlagenden Erfolg.
Das Publikum
klatschte unmüdig, die Schauspieler mussten immerwieder auf die Bühne komme, Das
ähnliche brachte die Vorführung in Wien am 21.01.1909. Noch in diesem Saison
folgten die Vorführungen in Hamburg, einige Wochen später in Berlin und in Prag.
Nach einem Jahr und einem Tag konnte man in eleganten „Johann Strauss Theater”
die Operette sehen. Der Text stammte von zwei bekannten Librettisten, die
Geschichte spielt man an der ungarischen Ebene, die von der Kinderzeit von
Emmerich sehr bekannt war. Es gab Szenen vom Zigeunerleben und Zigeunerlieder.
Emmerich – entsprechend seinem Charakter war Pessimist. Bei diesem Fall ist es
einem der Librettisten Fritz Grünbaum auch nicht gelungen, sein eigenes
schlechtes Vorgefühl zu erdrücken.
„Das ganze
gefällt mir sehr – versuchte er sich selber und seinen Dichterpartner Julius
Vilhelm beruhigen - vielleicht nur dieser Walzer…” Grünbaumm war nicht
beruhigt.
Erste Vorführung
vom neuer Operette war am 11.10.1912. Den schon erwähnten Walzer liessen sie
neben grösster Angst darinnen. Am folgenden Tag wurde die Melodie schon an der
Strasse gesungen, es war ein durchschlagender Erfolg. Grünbaumm konnte es schwer
verstehen, zug nur die Schulter und sagte: „Das ist dann eine Bombe, wo man nie
weiss, ob sie exploniert, oder nicht.” Vor Anfang des ersten Weltkrieges
komponierte Emmerich noch eine Operette mit Name „Kiskirály” (Kleinkönig)
Empfang erreichte bald nichtmal das Niveau für höfliches Klatschen. Kálmán
arbeitete mit verschiedenen Librettisten zusammen. Guten Kontakt gab es mit zwei
Zweier: Leo Stein und Béla Jenbach, sowie Julius Brammer und Alfréd Grünwald.
Ihre Gemeinschaft brachte für Emmerich die meisten Erfolge.
Anfang des Krieges
arbeitete Emmerich an zwei Werke: am fröchlichen, leichten „Zsuzsa asszony” und
an einem Operett, dem die Librettisten vorläufig den Namen „Éljen a szerelem”
(später „Csárdáskirálynõ”) gegeben haben. Vorführung des Operetten „Zsuzsa
asszony” (später „Cirkuszhercegnõ”) war am 23.02.1915 in Budapest. Der Empfang
war frostig. Es wurde ungetauft, bekam den Titel „Miss Tavasz” und eroberte bald
das Herz der Amerikaner. Wie der Liebe widmete Operette „Csárdáskirálynõ” bekam
den Text von Stein Leo und Jenbach Béla. Stein war ein anerkannter Librettist
und mit so einem Ruf und Erfahrungreichen Meister zu arbeiten erlahmte Kálmán.
Als er zugabend den Termin von der Vorführung bekam wurde, seine Seele zerteilt.
„Mein Gott, nur nicht am 13-sten!” Theater Johann Strauss war aber nicht geneigt
den Einspruch beachten. Zur Premiere wurden alle Karten verkauft.
Die Vorführung ist
doch nicht gelungen, weil Komiker Joseph König seine Stimme verlierte und man
musste in der letzten Minute verschieben die Zeit. Der neue Zeitpunkt
wurde 17.11, es beruhigte Emmerich aber nicht, er war überzeugt, dass nach einer
Verschiebung Sturz kommt, es bedeutet Unglück. Die Folge widerlegt aber alle
pessimistische Vorahnungen, Wien wurde überströmt von Melodie des neuen
Operettes. Mitte des Krieges kam „Csárdáskirálynõ” zur Premiere, aber nicht
Frontgraben, wie Schall der Waffen konnte verhindern den Weg nach Russland und
Amerika.
Natürlich sind
Schöpfer, Komponist und Librettisten nicht reich geworden. Russland stand schon
im Krieg mit Österreich, und USA kam auch bald soweit.
Die amerikanische
Schwärmer versuchten Imre aus der Kampzone zu bringen.
Regierung von
Washington äusserte seine Bereitschaft Emmerich Kálmán zu flüchten. Emmerich
wurde aber durch den Tod seines Bruders und die aussichtslose Zuckerkrankheit
seines Vaters erschüttert aufsetzlich kam seine Freundin – die 10 Jahre älter
war als er – Paula Dvorzsak in Fahrstuhl. Wie es bekannt ist bei solchen
Begebnisse ist das Beste in die Arbeit zu flüchten. Emmerich schrieb die beste
Lieder und von der ganzen Welt die schönsten Melodien. Eine ist von diesen die
Neuarbeitung von „Zsuzsa asszony” danach „Cirkuszhercegnõ”.
Premiere im
Theater Johann Strauss am 21.09.1917. Im Zuschauerraum war schneidende Kälte, es
gab nicht genügende Kohlen und doch ging die Vorgabe bei vollem Rahm.
In dieser Zeit
tretete die in Perm geborene junge russische Schauspielerin
Vera
Makinskaya in das Leben von Emmerich Kálmán. Sie emigrierte mit ihrer
Mutter im Jahre 1917 und eroberte das Herz des bekannten Komponistens. Dieses
Gefühl beendete sich bald mit Eheschluss. 30 Jahre Altersunterschied wurde
unberücksichtigt. In dieser Zeit fang an Emmerich an „Montmartre-i ibolya” zu
arbeiten und widmete dieses Werk seiner jungen Frau. Bald kam das erste Kind
(Charly) dann noch mit zwei Mädchen, Lili und Yvone wurde Emmerich beschenkt.
Die Operette bekam nit Willen den Namn von diesem bescheidenen Blümchen, aber
nur die richtige Schwärmer von Kálmán konnten diese französisch-lautende Musik
geniessen, an gewöhnlichen Zuhörer huschte dieses Gefühl vorbei.
Ende der 30-er
Jahren lebte das früher so berühmte Theater Johann Strauss seine letzte Zeit,
noch hier kam die Operette auf Bühne. Nach Premiere im Theater an der Wein
gewann die Operette aber die Herzen auch in anderen europäischen Theatern.
Nach kurzer Zeit
wendeten Aufmerksamkeit Rudolf Saucher und Ernest Wellich zwei Literaturen auf
ein Buch, in dem vom Leben ungarischen Husaren Minuten herausgegriffen sind. Das
Theater an der Wein, wo es mit Kálmán schon nahe Verbindung gab, stellte
Operette „Az ördöglovas” am 10.03.1932 vor.
Haupsrolle spielte
Hubert Mariska, Sängerin und Direktorin vom Theater.
Es war ein
durchschlagender Erfolg. Noch in diesem Jahr ist die Familie Kálmán is ein
Wiener Viertel gezogen, wo Elit von der Stadt wohnte. Wer Komponist war von
Erfolg begleitet. Seine Frau Vera organisierte Parties, wo an diesem Abende alle
Berühmtlichkeiten und beeinflüssige Persönlichkeiten erschienen sind. Emmerich
im gegenteil seiner Frau war aber ein sehr bescheidener Charakter. Glanz, Ball,
Partie stand immer weit von ihm. Zwischen folgendem Kindersegen, verschiedenen
Familien-geschehnisse und Gastempfänge Stillstand arbeitete er an neunem Operett.
„Josephine császárnõ” war der Name und das Recht zur Vorführung bekamm das
Stadttheater in Zürich. Premiere am 18.01.1936.
Die letzte
Kálmán-Premiere in Ungarn war im Jahre 1937 im Stadttheater (Városi Színház).
Die Titelrolle spielte der europäischen Opern Németh Mária. Dazwischen änderte
sich ständig das Gesicht von Europa und entsprechend die Laune des Publikums. In
Wien senkte auch Interesse gegen Operette. Es gab dicke Luftals im Jahre 1938
die deutsche Soldaten die österreichische Grenze überschritteten. Nach Anschluss
folgten die Verfolgungen der Juden, so konnte Kálmán weiterhin auch nicht im
Land bleiben. Zuerst reiste er nach Zürich, dann Paris, zuletzt in die USA.
Hier, in der Heimat von Filmherstellung in Hollywood fand er sich zuletzt. Die
im gewöhnten Leben eintretende Änderungen, vom Regel abweichender Lebenstyl, die
Sitten andere Kultur – alle liessen tiefe Spuren im Lebensgefühl. In den letzten
zwanzig Jahre seines Lebens schrieb er nur zwei Operette „Marica grófnõ” im
Jahre 1945 und vor seinem Tod „Arizona Lady”. Premiere konnte er nicht mehr
erleben. Diese haben kleineren Erfolg erreicht, blieben auch nicht lange im
Reperatoar der Theatern.
Kröhnung seiner
musikalischen Tätigkeit war de ram 11. 04.1953 in Paris von Joseph Paul-Bencour
überreichte französische Preis „Becsületrend – tisztikeresztje” (Ehreordnungs
Offizierskreuz).
1949 erhebte sich
plötzliche Paralyse. Halbes Gesicht und ein Bein wurde lahm, konnte nicht reden.
Für kurze Zeit kam gelinde Besserung, aber am 30.10.1953 ist er in Paris
gestorben.
Am 40-ten
Jahresfeier seines Todes wählte ihn seine Geburtsstadt posthumus als
Ehrenbürger. Im Millenium-Park im Musikpavilon ist seine Statue, in seiner
ehemaligen Wohnung wurde ein Museum eingerichtet.
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