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Das Kraftwerk Riedersbach |
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Rund 30 Kilometer von der Stadt Salzburg entfernt liegt die
Ortschaft Riedersbach. |
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Die OKA betreibt an diesem Standort zwei
Dampfkraftwerksanlagen, die elektrische Energie in das Netz der OBERÖSTERREICHISCHEN
KRAFTWERKE AG einspeisen. Für die umliegenden Orte besteht ein Fernwärmenetz, das mehr
als 1 000 Haushalte, eine Glashausanlage und das Freibad in Ostermiething versorgt. Die
Orte Riedersbach, Ostermiething und Trimmelkam werden mit Fernwärme versorgt. |
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Für die Wahl des Standortes sprach sowohl die Nähe des Reviers
der Salzach - Kohlen - Bergbau GmbH als auch die Möglichkeit die Kraftwerksanlage mit
Kühlwasser aus der Salzach zu versorgen. |
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Aufgrund der Konkurrenz billiger Importkohle und Erdöl
mußte der Abbau von Braunkohle 1993 eingestellt werden, wodurch der Anlage die
Brennstoffversorgung vorort entzogen war. Aus diesem Grund wurden1994 durch aufwendige
Umbauarbeiten die Feuerungseinrichtungen von Braunkohle auf Steinkohle umgerüstet und
modernisiert. |
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Der Betrieb der beiden Kraftwerksanlagen in Riedersbach
erfolgt vorwiegend während der kalten Jahreszeit wenn die Wasserführung der Flüsse
zurückgeht. Die gesamte Anlage liefert im Jahresdurchschnitt rund 1 Milliarde
Kilowattstunden Strom. |
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Hauptgebäude und REA |
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Turbine |
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In der zweigehäusigen
Kondensationsturbine mit einfacher Zwischenüberhitzung expandiert der Frischdampf im
Hochdruckteil der Turbine auf einen Zwischendruck, der nochmals dem Kessel zugeführt wird
um neuerlich erwärmt zu werden. |
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Die weitere Expansion erfolgt in der Mitteldruckturbine.
Über zwei Überströmleitungen gelangt der Dampf in die zweiflutige Niederdruckturbine.
An deren Austritt befindet sich der Kondensator, in dem der Abdampf niedergeschlagen wird.
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Zur Steigerung des Wirkungsgrades verfügt die Turbine
über 7 Anzapfungen zur regenerativen Speisewasservorwärmung und eine
Fernwärmeauskopplung. |
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Der in die Turbine eintretende Frischdampf strömt aus
Düsen gegen die Turbinenschaufeln. Die Druck- und Wärmeenergie des Frischdampfes wird
dabei zunächst in Strömungsenergie und anschließend in mechanische Energie umgesetzt
und dadurch der Turbinenläufer in Drehung versetzt. |
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Die Turbine arbeitet dabei nach dem sogenannten
Überdruckverfahren. Über eine starre Kupplung wird der Generator angetrieben und die
mechanische Energie in elektrische Energie umgewandelt. |
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Turbinenregelung |
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Der
zugeführte Frischdampf muß der jeweiligen Belastung des Generators angepaßt werden. Ein
Unterschied zwischen Antriebs- und Lastmoment wirkt sich sofort in einer Änderung der
Drehzahl aus. |
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Aufgabe der Turbinenregelung ist es im wesentlichen,
dieses Energiegleichgewicht verzögerungsfrei herzustellen. Deshalb ist die Turbine mit
einem elektrischen Turbinenregler ausgerüstet, der einen weitgehend vollautomatischen
Betrieb sichert. |
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Generator |
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Im Generator wird die mechanische Energie aus der Turbine im
Zusammenwirken mit dem Magnetfeld in elektrische Energie umgewandelt. |
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Die Energie für den Aufbau des Magnetfeldes wird von
einer statischen Erregungseinrichtung geliefert und über Schleifringe dem
Generatorläufer zugeführt. |
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Der Generator ist über ein Hochstrom - Schienensystem
mit dem Blocktransformator und dem Eigenbedarfstransformator verbunden. Mit einem
speziellen Kühlsystem wird die bei dieser Umwandlung im Generator entstehende Wärme in
ein eigenes Kühlkreissystem eingebracht und im Kraftwerksprozeß zur Aufwärmung des
Kondensates genützt. |
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Kondensator und Kühlwasser |
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Der
Kondensator ist ein Oberflächenwärmetauscher, der mit Kühlwasser aus der Salzach
versorgt wird und die Aufgabe hat, den aus der Niederdruck- Turbine austretenden Abdampf
niederzuschlagen. |
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Aufgrund der Turbinengröße und dem sich daraus
ergebenden Abdampfmassenstrom erfolgte die Ausführung als zweiflutiger Kastenkondensator
mit zweiwegiger Wasserseite. |
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Das Kühlwasser strömt durch die Rohre und nimmt die im
Turbinenabdampf enthaltene Wärmeenergie auf. Um Verschmutzungen zu vermeiden, ist eine
Rohrreinigungsanlage vorhanden. |
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Blocktransformator und Umspannwerk |
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Der sogenannte Blocktransformator setzt die im Generator erzeugte
elektrische Energie von 15,756 kV auf 110 kV um. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe
des Maschinenhauses um die Generatorableitung so kurz als möglich zu halten. |
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Über einen Stufensteller wird das
Übersetzungsverhältnis des Transformators laufend an die jeweils herrschenden
Netzverhältnisse angepaßt. Die Weiterleitung der elektrischen Energie in das Umspannwerk
Riedersbach erfolgt über eine 110-kV-Kabelverbindung. |
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Der Kessel |
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Die Kesselanlage ist ein Einzug-Zwangsdurchlaufkessel
mit Leerzug und rauchgasdicht geschweißter Flossenwandkonstrukion. Als Hauptbrennstoff
war ursprünglich 100 % Braunkohle und als Zusatzbrennstoff bis zu 60 % Steinkohle
vorgesehen. |
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Für die Zünd- und Stützfeuerung wurde 40 % Heizöl
schwer verwendet. 1994 wurde die Kesselanlage für den Betrieb mit 100 % Steinkohle und 30
% Braunkohle umgebaut. Die Zünd- und Stützfunktionen wurden beibehalten. |
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Brennstoffzufuhr |
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Die Brennstoffzufuhr erfolgt über Kohlezuteiler, welche
die Kohle aus den sechs Kohlebunkern abziehen und in die Kohlemühlen befördern. In den
Kohlemühlen wird die Kohle staubfein vermahlen und über ein umfangreiches
Staubleitungssystem in den Feuerraum eingeblasen. |
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Feuerraum |
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Der Kohlestaub im Feuerraum verbrennt im Flug. Die dabei
freigesetzte Strahlungswärme wird in die Heizflächen den Überhitzer und
Zwischenüberhitzer übertragen. In dem geschlossenen Rohrsystem entsteht Dampf. Dieser
Dampf wird in der Hochdruckstufe der Turbine zum Teil abgearbeitet und anschließend
nochmals zum Kessel mit einer einfachen Zwischenüberhitzung geleitet. Nach der
Zwischenüberhitzung gelangt der Dampf mit 40 bar und 540 °C wieder zur Turbine in den
Mittel- und Niederdruckteil. |
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Brennkammer |
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In die Brennkammer wird der fein gemahlene Kohlestaub von
4 Brennerecken eingeblasen. Dort verbrennt er bei einer Temperatur von etwa 1 600 °C.
Durch eine Videokamera kann der Verbrennungsvorgang am Monitor überwacht werden. |
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Kaltgasreduzierung |
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Die Entstickung der Rauchgase erfolgt mit einer Kombination von
feuerungstechnischen Maßnahmen in Form einer zweifachen Luftstufung und
Kaltgasreduzierung. |
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Dieses Verfahren reduziert die Emission um ca. 30-50 %.
Weiters wird durch die indirekte Eindüsung von fein zerstäubter Harnstofflösung eine
weitere Reduzierung von 30 - 50 % erreicht. Diese Anlage nennt man SNCR - Anlage. SNCR
bedeutet Selektive Nicht-Katalytische Reduktion. |
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Elektrofilter |
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Unmittelbar
nach der Kesselanlage sind zwei Elektrofilter installiert, die das Rauchgas von Flugasche
mit einem Abscheidegrad von mindestens 99,85 % reinigen. |
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Die dabei anfallende Flugasche wird über ein
pneumatisches Fördersystem unterhalb des Elektrofilters abgezogen und der
Wiederverwertung zugeführt. |
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In diesem Bereich befindet sich die
Rauchgasentschwefelungsanlage, die nach dem Chemico - Zweikreisverfahren ausgeführt
wurde. Die Besonderheit dieses Kalkwaschverfahrens ist, daß es hochwertigen Gips als
Endprodukt liefert, der zu 100% an die Baustoffindustrie abgegeben werden kann. Eine
Deponie für das Entschwefelungsprodukt ist somit nicht erforderlich. |
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Rauchgasentschwefelungsanlage |
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Die REA ist als zweistufiges Waschsystem ausgeführt und
gliedert sich in einen Vor- und einen Hauptwäscher. Der Vorwäscher dient zur Abkühlung
und Feuchtigkeitssättigung des Rohgases sowie zur Abscheidung der restlichen Flugasche
und der Halogene. Vom Vorwäscher gelangt ein Teil der Waschflüssigkeit in eine
nachgeschaltete Abwasseraufbereitungsanlage, von wo aus das Abwasser dem
Kühlwasserauslauf zugeleitet wird. |
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Im Hauptwäscher findet die eigentliche
Rauchgasentschwefelung und die Gipsbildung statt. Das von S02 und anderen Inhaltsstoffen
gereinigte Rauchgas gelangt nach einer gründlichen Tropfenabscheidung in den
Gasvorwärmer und von dort mit mindestens 85 °C in den Kamin. |
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Das bei der Rauchgasentschwefelung in geringen Mengen
anfallende Abwasser wird nach dem Verlassen der mehrstufigen Abwasseraufbereitungsanlage
durch kontinuierliche Messungen, Laboranalysen und externe Untersuchungen durch beeidete
Sachverständige überprüft. Das gereinigte Abwasser wird in die Salzach rückgeleitet. |
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Kamin |
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Der konische Schaft aus Stahlbeton wurde in Gleitbauweise auf
Pfahlfundament errichtet und hat ein keramisches Rauchgasrohr mit Isolierung. Die
Mündungshöhe beträgt +180,0 m über Gelände und der Basisdurchmesser des Schaftes
beträgt 20,5 m. |
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Blockwarte |
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Von der
Blockwarte aus wird die gesamte Anlage gesteuert. Die einzelnen Anlagekomponenten werden
über Funktionsgruppensteuerungen teilweise über Bildschirmsteuerung und über
Kompaktwartenbediengeräte angesprochen. |
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Die Bedienung und Überwachung der
Bekohlungseinrichtungen und die Einrichtungen für die Ver- und Entsorgungseinrichtungen
erfolgt auch über örtliche Leitstände, die jedoch nicht kontinuierlich besetzt sind. |
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Brennstoffversorgung |
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Bereits beim Bau des Kraftwerkes Riedersbach II, das bis zum Winter
1993/94 mit heimischer Braunkohle befeuert wurde, wurde die Versorgung mit Fremdkohle
berücksichtigt und an der bestehenden Bahnlinie ein Entladebahnhof errichtet. |
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Der
Antransport der importierten Steinkohle erfolgt somit umweltfreundlich per Bahn nach
Trimmelkam, wo die Entladung in die Bunker dieses Bauwerkes erfolgt. |
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Über eine unterirdische 1,2 km lange Förderbandstrecke
gelangt die Kohle entweder direkt in die Kohlebunker der beiden Kraftwerksblöcke, oder
über sogenannte Absetzer auf den Kohlelagerplatz im Kraftwerksgelände. Mittels Radlader
wird die Kohle auf diesem 300 000 Tonnen fassenden Lagerplatz manipuliert und bei Bedarf
über Kratzkettenförderer und Förderbänder in die Kraftwerksblöcke gefördert. |
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Wasserversorgung |
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Für den Betrieb eines
Kondensationskraftwerkes ist eine ausreichende Kühlwasserversorgung erforderlich. Die
Entnahme des Kühlwassers erfolgt aus der Salzach, die sich aufgrund der niederen
Temperaturen hervorragend dafür eignet. |
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Zu diesem Zweck ist direkt an deren Ufer ein
Entnahmebauwerk errichtet, in dem die mechanischen Kühlwasserreinigungseinrichtungen, wie
Feinrechen und Siebbandmaschinen, sowie die Kühlwasserpumpen untergebracht sind. Über
eine ca. 450 m lange Leitung erfolgt der Transport ins Kraftwerk zur Versorgung des
Kondensators und diverser Nebenkühleinrichtungen. Das dort erwärmte Wasser gelangt über
die Rücklaufleitung wieder in die Salzach. |
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Die
vorwiegend für den Betrieb der Kraftwerksanlage benötigte Wassermenge wird aus zwei
Brunnen im Überschwemmungsgebiet der Salzach übernommen. |
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Es handelt sich dabei um sogenanntes Uferfiltrat, das in
ein Nutzwassersystem eingespeist wird und beide Kraftwerke versorgt. |
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Für den Wasser-Dampfkreislauf der Kessel ist speziell
aufbereitetes Wasser erforderlich. Dieses wird in einer eigenen Vollentsalzungsanlage, die
nach dem Ionentauscherverfahren arbeitet hergestellt. |
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Ver- und Entsorgung |
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Die
anfallende Flugasche wird mittels Elektrofilter abgeschieden und mit einer pneumatischen
Fördereinrichtung zu einem Flugaschezwischenbehälter gefördert. |
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Aus diesem wird die Asche entweder trocken zu einem
LKW-Verladesilo gefördert oder sie wird angefeuchtet und kommt mittels Gurtförderbänder
auf die Flugaschelagerstätte. Beide Aschequalitäten, ob trocken oder feucht, werden in
der Zementindustrie zur Verwertung gebracht. |
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Kalkstein und Gipszwischenlagerung: |
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Die Kalkstein- und Gipszwischenlagerhalle mit einem
Fassungsvermögen von ca. 5 000 t ist auf der bestehenden Aschelagerstätte errichtet. |
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Die Anlieferung des Kalksteinschotters erfolgt per LKW,
der im Gegenfuhrprinzip den brikettierten Gips aus der Rauchgasreinigung abtransportiert. |
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Rohr-Kugelmühle |
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Zur
Herstellung der Kalksteinsuspension für die REA wird der angelieferte Kalkschotter,
dessen Korngröße 0-90 mm beträgt, vorerst in einer Brecheranlage auf unter 10 mm
zerkleinert. |
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In der nachgeschalteten Kalkstein- Naßmahlanlage erfolgt
dann die Feinstmahlung auf eine Körnung von 80 % kleiner 20 µm unter Zugabe von Wasser
in einer gummigepanzerten Rohr-Kugelmühle. Die fertige Kalksteinsuspension wird über
Hydrozyklone aus dem Kreislauf abgeschieden und in zwei mit Rührwerken ausgestatteten
Behältern zwischengelagert. |
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In diesen Behältern erfolgt auch die Einstellung des
für die REA erforderlichen 20 %-igen Feststoffgehaltes der Suspension. Diese wird
anschließend über eine rund 400 m lange Rohrleitung zur REA gepumpt. |
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Gipsaufbereitung |
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Die Gipsaufbereitungsanlage ist
baulich komplett in die REA integriert. Die aus dem Hauptwäscher ständig abgezogene
Gipssuspensionsmenge wird mittels Pumpen zu Hydrozyklonen gefördert, in welchen durch
Schwerkraftabscheidung ein erster Eindickungsprozeß auf 45-55 % Feststoffgehalt
stattfindet. |
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Die so eingedickte Suspension wird auf ein
Vakuumbandfilter aufgebracht, wodurch der Gips bis auf eine Restfeuchte von weniger als 10
% entwässert wird. Der feuchte Rohgips gelangt dann über Fördereinrichtungen und einen
Silo in den Gipstrockner. |
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Dort wird der Gips mittels Dampf aus einer
Turbinenentnahme auf seine endgültige Restfeuchte von weniger als 0,1 % getrocknet. Das
trockene Gipsmehl wird in einem großen Silo gesammelt und der Gipsbrikettierpresse
zugeführt. Das so entstandene Gipsbrikett ist im Freien lagerfähig und chemisch reiner
als Naturgips. Er wird in dieser Form an die Gipsindustrie abgegeben. |
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Kontrolle der Rauchgase (Emissionskontrolle) |
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Unmittelbar
vor der Abgabe aus dem Kraftwerk wird das Rauchgas im Kamin mit Hilfe modernster
Meßeinrichtungen genauestens analysiert. |
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Diese Meßdaten werden an eine übergeordnete
Umweltschutzrechneranlage weitergeleitet und von dieser zusammen mit wichtigen
Anlagenzustandsmeldungen in übersichtlicher Form auf einem Bildschirm in der Leitzentrale
des Kraftwerkes abgebildet. Selbstverständlich werden alle Meßdaten entsprechend
abgespeichert und stehen daher den Behörden jederzeit für Kontrollen zur Verfügung. |
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Beobachtung der Rauchgasausbreitung |
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Nach der Rauchgasabgabe über den Schornstein sind die
Ausbreitungsverhältnisse die bestimmenden Faktoren für die tatsächliche
Beeinträchtigung der Luft mit Schadstoffen. Aufgrund der Nähe des Kraftwerkes zur
Wetterwarte Salzburg werden über eigene Funkverbindungen laufend eine Reihe
meteorologischer Daten vom Kraftwerk in die Wetterwarte übertragen und von dieser
kurzfristig aktuelle Ausbreitungsprognosen erstellt. |
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Die gute Kenntnis der Rauchgasausbreitung bietet zusammen
mit den Emissionsdaten eine sehr wertvolle Unterstützung für die aktuelle Abschätzung
der Immissionseinwirkungen und ist insbesondere für die Störfallvorsorge von Bedeutung. |
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Luftüberwachung |
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Für die laufende Kontrolle der Luftqualität überwachen an drei
ausgewählten Standorten in den umliegenden Gemeinden vollautomatische Meßstationen rund
um die Uhr den Gehalt an Schwebstaub, Schwefeldioxid und Stickoxiden in der Luft. |
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Die gesamten Meßdaten werden über eine eigene
Datenleitung in die zentrale Umweltrechneranlage übertragen. |
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Grundsätze für eine moderne umfassende Umweltkontrolle |
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Landwirtschaft: |
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Damit der Nachweis erbracht werden kann, daß durch das
Kraftwerk keine Schädigung landwirtschaftlicher Nutz- und Kulturpflanzen eintritt, wurden
in der Kraftwerksumgebung biologische Beweissicherungsstationen aufgebaut. Dabei wurden
nach einem auf den örtlichen Bewuchs und eine empfindliche Schadstoffanreicherung
abgestimmten System Bioindikatoren (Gras, Gerste, Mais) ausgewählt. |
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Neben den standardisierten Kulturen werden zur Kontrolle
auch landwirtschaftliche Pflanzen von den umliegenden Wiesen und Feldern untersucht.
Darüberhinaus werden zum Schutz gegen eine Schadstoffanreicherung der Böden im
Jahresabstand Bodenproben analysiert. |
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Forstwirtschaft: |
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Für die Kontrolle der Forstwirtschaft wurde gemeinsam
mit Forstfachleuten ein Raster von Probebäumen (Fichten) in das staatliche
Bioindikatornetz eingebunden. Dabei werden jedes Jahr Nadelproben nach einem normierten
Verfahren beprobt und auf eine eventuelle Schadstoffanreicherung überprüft. Diese
Untersuchungen geben gemeinsam mit dem staatlichen österreichischen Bioindikatornetz eine
zuverlässige Aussage über die großflächigen Immissionsverhältnisse. |
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Biomonitoring |
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Die Kontrolle der Pflanzenkulturen und der damit
verbundenen Nahrungsmittelkette mit biologischen Überwachungsmethoden wird in der
Literatur als Biomonitoring bezeichnet. Bei diesem Verfahren werden Pflanzen, die auf
Schadstoffanreicherungen feinfühlig reagieren, im Freien ausgesetzt. |
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Zur Ausschaltung von Einflüssen durch unterschiedliche
Düngung und Bodenbeschaffenheit werden nach international erprobten Richtlinien
standardisierte Topfkulturen angelegt, in denen die Pflanzen von der Aussaat bis zur Ernte
vollständig gleich behandelt werden. |
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Führungen
Kraftwerk Simmering |
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