Die tschechische Landbefestigung
Im Norden Tschechiens, in der Nähe
des Grenzüberganges Seifhennersdorf - Varnsdorf gibt es eine gestaffelte
Bunkerlinie, die Bestandteil einer großen Befestigungslinie ist, die aus
mehreren tausend kleinen Einzelbunkern besteht, die im wesentlichen gut erhalten
sind. Auch etliche Blockhouses sind vorhanden. Die Linie hat ihren Beginn ostwärts
des Riesengebirges und zieht sich durch ganz Tschechien und Teile der Slowakei.
Da mich immer wieder Anfragen erreichen, ob man eine solche, weithin unbekannte
Linie nicht einmal vorstellen kann, will ich das auf den Unterseiten in der
Übersicht und der Beschreibung der Bauwerke versuchen.
Der vorgestellte Bunker ist ein typisches Objekt. Er liegt bei 33 4 71 219 und 56 31 715 (WGS 84) nahe des Haltepunktes Jedlova am Südhang des Berges Jeleni Skala. Aktuelles Kartenblatt wäre L 5152 aus der Serie M 745.
Blick in den Eingangsbereich
Schießscharte zur Eingangsverteidigung, unten Lüftung. Der Eingang
wurde durch Gitter gesichert, das auf dem Bild nach links eingeklappt ist. Rechts
folgte eine einfache Tür. Der Rahmen ist noch zu erkennen. Die vergitterte
Lüftungsöffnung mit nachfolgendem ansteigenden Rohr verhindert den
Einwurf von Handgranaten in den eigentlichen Bunkerbereich
Die Schießscharte an der Ostseite des Bunkers von außen gesehen
Scharte von innen in einem anderen Bunker
Da es immer wieder Besucher gibt,
die es eilig haben und denen es zu mühselig ist, auf einen Berg zu krabbeln
hier ein Kompaktprogramm:
Man fährt die oben beschriebene Strecke ca. 1 km weiter südlich und
biegt nach links in Richtung Horni Svetla ab. Bei 50 49 40 N und 14 37 05 (Lot/
Lan) taucht rechts der Straße ein Bunker auf. Weitere vier Stück
befinden sich bei
50 49 47 N 14 37 15 E
50 49 40 N 14 37 07 E
50 49 44 N 14 36 59 E
50 49 49 N 14 36 53 E (alle Angaben Lot/ Lan!!)
im unmittelbaren Nahfeld links der Straße. Besonders der letztgenannte
Bunker liegt frei, an ihm kann sehr schön die Bauform studiert werden -
es gibt noch keine Zerschellerplatte. Das Areal ist auch deshalb interessant,
weil hier eine Tiefenstaffelung der Bunker auftritt, die sonst selten zu beobachten
ist. Alle Objekte sind gut erhalten.
Das in der Koordinatenaufzählung zuletzt genannte Objekt - sehr gut geeignet, um die Bauform zu studieren. Die Rückseite (besser: frontzugewandte Seite) ist sonst meist angeschüttet
Blick auf zwei der o.g. Kleinbunker
Alle auf den Unterseiten verwendeten
Angaben entstammen der Denkschrift über die tschecho- slowakische
Landesbefestigung, Oberkommando des Heeres, Berlin 1941 (NfD), für
deren Bereitstellung ich Peter W. ausdrücklich danke.
Alle Fotos sind © Team-Delta 85 - 99.