Ohrenstände
Die Ohrenstände wurden ab 1936
errichtet. Es handelt sich um mittlere MG- Stände. Sie sind heute in den
ehemaligen Hauptabschnitten der tschechischen Landbefestigung fast überall
zu finden. Besonders die Schöberlinie (siehe Eingangsseite) bietet sehr
schöne Anschauungsobjekte. Aber selbst der Riesengebirgsbesucher findet
Ohrenstände. Ein sehr schön gelegener ist auf dem Weg zwischen Goldhöhe
und Elbfällen rechtsseitig am Abgrund zu bewundern.
Ohrenstände wurden in bis zu
4 Linien hintereinander angelegt. Die Zwischenräume zwischen den Ständen
betragen je nach Gelände 150 bis 400 m, die Linienabstände 150 bis
250 m. Gestaffelte Bauweise ist selten. Die Feuerwirkung der Stände war
selten frontal (nur Hinterhang), sondern flankierend. Es gab unterschiedliche
Bauweisen für sMG und lMG sowie verschiedene Standorte.
Den Namen haben die Stände von
der seitwärts verlängerten Frontwand, die einen Schutzflügel
gegen feindliches Flachfeuer bietet. Der rüchwärtige Eingang ist mit
einem Stahlgitter verschlossen und kann vom Innenraum mit Gewehrfeuer bestrichen
werden. Es schließt sich eine Stahltür, 10 mm stark und mit einer
Schießscharte für Pistole, an. Innen gab es einen Handlüfter
(800 qm/ h), die entsprechenden Gestelle für die Waffen, Öffnungen
für die Periskop(e). Das war es auch schon. Elektrische Nachrichtenmittel
gab es meist nicht, im Notfall sollte mit Signalraketen gearbeitet werden. Die
Beleuchtung erfolgte durch Petroleumlampen. Eine Wasserversorgung im eigentlichen
Sinn gab es nicht. Die Besatzung bestand aus 7 Mann, also einer Gruppe. Die
Kosten betrugen umgerechnet 6000 Reichsmark.
Bauformübersicht:
Die Varianten der A- Ausführung der Ohrenstände (nach tschechischer Zeichnung)