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  • Bettina Seidl

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08.07.2008 08:30 
Was bringt die US-Quartalssaison?
Das Warten hat ein Ende. Ab Dienstag lassen die Unternehmen wieder Zahlen sprechen. Traditionell läutet Alcoa die US-Berichtssaison ein. Die Erwartungen sind niedrig, entscheidend dürfte aber der Ausblick aufs kommende Quartal sein.
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Die meisten Analysten sind bescheiden geworden. Nachdem sie sich zuletzt verschätzt hatten, rechnen sie mit deutlich geringeren Gewinnen. Nach Angaben von Thomson Reuters prognostizieren die Experten für die S&P500-Firmen einen Rückgang der operativen Gewinne um rund 11 Prozent. Anfang April waren die Analysten noch deutlich optimistischer gewesen. Damals hatten sie ein Minus von zwei Prozent vorhergesagt.

Banken bleiben die Problem-Branche
Als größte Wachstumsbremse dürften sich erneut die Finanzdienstleister erweisen. Wegen der anhaltenden Hypothekenkreditkrise werden sie im zweiten Quartal Schätzungen zufolge fast 60 Prozent weniger Gewinn erwirtschaftet haben als im Vorjahreszeitraum. Auch bei zyklischen Konsumwerten haben die lahmende Konjunktur und der hohe Ölpreis Bremsspuren hinterlassen.

Jüngstes Opfer der Konjunktur-Abkühlung und des Ölpreis-Höhenflugs war die Logistik-Branche. Mitte Juni schockte Fedex die Märkte mit einem düsteren Ausblick für das kommende Geschäftsjahr. Wenige Tage später senkte der Deutsche-Post-Konkurrent UPS seine Prognose für das zweite Quartal.

Bremsspuren auch in anderen Branchen?
Andere Sektoren wie zum Beispiel die Industriegüter- oder die Telekom-Branche verzeichnen zwar noch - Analysten zufolge - steigende Gewinne, doch auch hier drohen schlechtere Zeiten. "Bis jetzt wurden die negativen Belastungen durch Banken und zyklische Konsumwerte verursacht", erklärt Commerzbank-Aktienstratege Markus Wallner gegenüber boerse.ARD.de. "Bei allen anderen Sektoren sind mögliche Bremsspuren durch die lahmende Konjunktur noch gar nicht berücksichtigt. Da könnte noch so manch negative Überraschung drohen."

Nur zwei Branchen erweisen sich derzeit noch als Gewinntreiber: die Energie- und die High-Tech-Branche. Für das zweite Quartal werden ihnen Zuwächse von 23 bzw. 17 Prozent zugetraut. Aktienstratege Wallner bezweifelt, dass der High-Tech-Boom noch lange anhält. "Wenn wegen der schwächeren Konjunktur die Investitionen zurückgehen, wird dies auch IT-Unternehmen treffen", prophezeit er.

Das größte Enttäuschungspotenzial stecke in der Investitionsgüterindustrie sowie im Technologiesektor, meint auch Aktienstratege Tobias Levkovich von der Citigroup. Die Gewinnerwartungen in diesen Bereichen seien angesichts der sich ausbreitenden Rezession in den USA "exzessiv".


Auf den Ausblick kommt es an
Gespannt blicken die Börsianer denn auch auf den Ausblick für das dritte Quartal. Denn hier versprechen sich viele Analysten positive Lichtblicke. Für den Zeitraum von Anfang Juni bis Ende August erwarten sie durchschnittlich ein Gewinnwachstum von 13 Prozent. Aktienstratege Wallner schüttelt den Kopf. "Die meisten Analysten sind hier aber viel zu optimistisch", glaubt er. Für eine Gewinn-Wende sei es noch viel zu früh.

Die nächsten Wochen werden Klarheit bringen. Den Reigen der Quartalszahlen eröffnet am Dienstag nach Börsenschluss der Aluminiumhersteller Alcoa. Der Rekord-Ölpreis dürfte in der Bilanz zu spüren sein.

Bangen um GE-Punktlandung
Am Freitag steht dann General Electric (GE) im Blickpunkt der Anleger. Der Mischkonzern ist dafür bekannt, die Prognosen der Experten punktgenau zu treffen. Sollte er dies nicht schaffen, droht der Aktie ein ähnlicher Einbruch wie vor drei Monaten. Damals verfehlte GE mit den Zahlen zum ersten Quartal leicht die Erwartungen, und prompt brach der Aktienkurs um 13 Prozent ein. "Wenn GE den Gewinn je Aktie nur um einen Nickel verfehlt, ist es, als läge er tausend Meilen daneben", erklärt Fred Dickson, Marktstratege bei D.A. Davidson & Co. GE gilt als Gradmesser der US-Konjunktur, weil sich die Geschäftssparten des Konzerns über zahlreiche Branchen erstrecken.

Die High-Tech-Woche
In der kommenden Woche melden sich die High-Tech-Werte wie Intel (15. Juli), Ebay (16. Juli) und Google (17. Juli) zu Wort. Dann dürften die Anleger Aufschluss darüber bekommen, ob die Konjunkturabkühlung auch die Technologiewerte beeinträchtigt.

Unter den Finanzdienstleister-Werten wird mit Spannung die Bilanz der Citigroup erwartet. Am 18. Juli gibt der weltgrößte Finanzkonzern bekannt, wie groß die Abschreibungen im zweiten Quartal waren. Nach Einschätzung von Analysten von Goldman Sachs wird Citigroup im zweiten Quartal weitere neun Milliarden Dollar abschreiben und sich zusätzliches Kapital besorgen müssen.

nb

 


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