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07:00
Fr, 25.05.2007
Energieversorgung
OMV und Gazprom - ein Gas-Deal mit Zukunft
Audio
Länge: 2:12 min
Ö1 Morgenjournal - Christian Williwald
Gazprom kauft sich in den wichtigsten Gas-Umschlagplatz der OMV in Baumgarten in Niederösterreich ein. Der Deal wurde im Zuge der Putin-Visite in Wien mit Gazprom-Chef Alexej Millier fixiert. Damit kommt Gazprom seinem Ziel ein großes Stück näher, nicht nur Gas zu liefern, sondern auch im Handel mit den Endkunden in Europa mitzumischen.

Gemeinsame Firma von OMV und Gazprom
Derzeit gehört der Gas-Umschlagplatz in Baumgarten in Niederösterreich einer Tochtergesellschaft der OMV. In Zukunft wird eine gemeinsame Firma von OMV und Gazprom den drittgrößten Gas-Umschlagplatz Europas kontrollieren. Diese Zusammenarbeit geht weit über das hinaus, was die OMV und Gazprom schon bisher verbindet.

Vorteile für beide Seiten
Die OMV hat zwar schon jetzt Lieferverträge mit Gazprom für die nächsten 20 Jahre. Wenn aber Gazprom auch am Handel beteiligt ist, soll das die Liefersicherheit noch einmal erhöhen, sagt OMV-Sprecher Thomas Huemer: "Der Vorteil für die OMV, Österreich und die Versorgungssicherheit ist, dass die OMV einen Partner hat, der die größten Erdgasreserven der Welt hat und damit substanzielll Sicherheit, was diese Erdgasmengen betrifft." Denn Gazprom wäre ja dumm, wenn sie den eigenen Handelsplatz nicht mit Gas versorgen würde, so die Überlegung der OMV.

Gazprom gewinnt mit OMV wichtigen Verteiler
"Gazprom könne natürlich auch als Händler auftreten. aber das sei wiederum sicher, weil ein Händler, der substanzielle Mengen im Hintergrund hat, könne sicherstellen, dass auch die Mengen da sind, sagt Huemer. So gesehen hat Gazprom mit seinen gigantischen Gasreserven in Russland jetzt auch einen wichtigen Verteiler unter Kontrolle und kann damit leichter ins Geschäft mit den Endverbrauchern einsteigen.

Baumgarten soll größter Umschlagplatz werden
So ist auch das gemeinsame Ziel von OMV und Gazprom, den Umschlagplatz in Baumgarten zum größten in Europa auszubauen: "Händler aus ganz Europa oder auch weltweit können sich hier Mengen kaufen und sie wieder verkaufen. Das heißt, ich habe zu den langfristigen Gaslieferverträgen, die quasi eine konstante Lieferung bringen, für den zusätzlichen Bedarf noch schnell verfügbare Mengen, die schnell auf den Markt geworfen werden. Dadurch wird auch die Versorgungssicherheit erhöht", erklärt der OMV-Sprecher.

Nabucco keine Konkurrenz
Ob Gazprom mit dieser Zusammenarbeit der OMV das Nabucco-Pipeline-Projekt ausreden will, darauf will man in der OMV nicht eingehen. Gazprom sieht es ja gar nicht gern, dass die OMV eine Pipeline von der Türkei bis nach Baumgarten bauen will, über die dann Gas aus dem Iran, Turkmenistan oder Kasachstan nach Europa fließen soll. OMV-Sprecher Thomas Huemer meint dazu, die geplante Pipeline wäre keine Konkurrenz für das Projekt mit Russland. Baumgarten würde dann zusätzliches Gas geliefert bekommen und könnte den Handel weiter verstärken.

Das OMV-Standard-Argument in Richtung Gazprom
In Europa wird der Gas-Verbrauch in den kommenden Jahren stark steigen. Jede Quelle wird wichtig sein, und niemand müsse sich um sein Geschäft Sorgen machen.
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