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Mittwoch, 24. September 2008

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zurück zur Auswahl Adam und Evelyn

von Ingo Schulze

Die Frauen lieben Adam, weil er ihnen Kleider schneidert, die sie schön und begehrenswert machen. Adam liebt schöne Frauen. Wenn sie erst seine Kleider tragen, begehrt er sie alle, und abgesehen davon liebt er Evelyn. Die findet ihn eines heißen Augusttages 1989 in einer delikaten Situation mit einem seiner Geschöpfe. Statt mit Adam fährt Evelyn daraufhin gemeinsam mit einer Freundin und deren Westcousin nach Ungarn an den Balaton. Adam setzt sich mit seinem alten Wartburg dem roten Passat auf die Spur. Für Evelyn würde er bis ans Ende der Welt fahren — und vielleicht muss er das auch, denn Ungarn will die Grenze gen Westen öffnen. Plötzlich ist die verbotene Frucht greifbar, und alle müssen sich entscheiden.

In der historischen Ausnahmesituation jenes Spätsommers 1989, dem Schwebezustand plötzlicher Wahlfreiheit, entdeckt Ingo Schulze die menschliche Urgeschichte von Verbot und Verlockung, Liebe und Erkenntnis und nicht zuletzt der Sehnsucht nach dem Paradies. Doch wo ist das zu finden? In der Verheißung des Westens, der Ungebundenheit eines endlosen Feriensommers am Plattensee oder doch im vertrauten Amtsstubenduft einer frisch geöffneten Brotkapsel und dem eigenen Garten?

Im Spiel mit dem biblischen Mythos von Adam und Eva hat Ingo Schulze eine Tragikomödie entdeckt. Mit seinem ironisch gebrochenen Begriff vom Sündenfall findet er eine Chiffre für den Eintritt in unsere heutige Welt.

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Ingo Schulze

Ingo Schulze wurde 1962 in Dresden geboren, studierte klassische Philologie in Jena und arbeitete in Altenburg als Schauspieldramaturg und Zeitungsredakteur. Seit 1993 lebt er in Berlin. Mit seiner Lebensgefährtin Natalia Bensch hat er zwei Töchter, Clara und Franziska. Für sein erstes Buch, "33 Augenblicke des Glücks" (1995), erhielt er unter anderem den Aspekte-Preis. Mit "Simple Storys" wurde er 1998 auf einen Schlag so bekannt, dass der New Yorker ihn noch im gleichen Jahr zu den "Six Best European Young Novelists" zählte. 2000 erschien "Von Nasen, Faxen und Ariadnefäden" (zusammen mit Helmar Penndorf). 2001 erhielt er den Joseph-Breitbach-Preis. Der Roman "Neue Leben" stand 2005 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis; 2007 bekam er für seinen zweiten Erzählungsband "Handy" den Preis der Leipziger Buchmesse. Ingo Schulze ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtkunst. Seine Bücher sind in 27 Sprachen übersetzt.

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Herausgegeben von Werner D'Inka, Berthold Kohler, Günther Nonnenmacher, Frank Schirrmacher, Holger Steltzner

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