Neu: EUSina Tschacher, Ressortleitung Politik
Die Politik Frankreichs und Deutschlands ist heute unlöslich mit der EU und somit auch mit den anderen europäischen Ländern verbunden. Dies impliziert, dass das Verständnis vieler politischer Entwicklungen der beiden Länder ungenügend bleibt, solange man den europäischen Rahmen nicht in Betracht zieht, in dem diese Entwicklungen eingebettet sind.
rencontres.de sieht sich als Medium, dass dem Völkerverständnis dienen soll. Dazu gehört vor allem auch die Schaffung eines europäischen Bewusstseins. Unsere neue Unterrubrik Europäische Union möchte diesem Gesichtspunkt Rechnung tragen.
Durch fundierte Artikel möchte rencontres.de ab sofort einen Beitrag dazu leisten, das Europabewusstsein gerade junger Leute diesseits und jenseits des Rheins zu wecken und zu verstärken. Dabei soll das Augenmerk zum einen gezielt auf europapolitische Themen gerichtet werden: Welche Maßnahmen trifft die EU, um Europa den Bürgern näher zu bringen? Wie funktionieren die Entscheidungsprozesse innerhalb der europäischen Institutionen? Und inwieweit ist der deutsch-französische Anspruch, »Motor« sein zu wollen, in einem »Europa der 25« noch gerechtfertigt?
Zum anderen sollen in loser Folge unsere nun bereits nicht mehr so neuen osteuropäischen Nachbarländer vorgestellt werden. Wie sehen zum Beispiel die Beziehungen Frankreichs und Deutschlands zu Polen aus? Welche Entwicklungen zeichnen sich dort ab, was bewegt die jungen Menschen in diesem Land? Wie sieht dort der »europäische Alltag« aus und welche Wünsche und Hoffnungen haben die Menschen dort für die Zukunft ihres Landes in einem vereinten Europa?
Diesen und anderen Fragen werden wir in EU nachgehen. Begleitend zu den Artikeln werden wie gewohnt Informationskästen angeboten, die auch dem in europapolitischen Themen wenig bewanderten Leser die komplexen Sachverhalte und Prozesse verständlich machen sollen oder Hintergrundinformationen zu einem Land der EU bieten.
Umfragen zeigen, dass 51 Prozent der EU-Bürger angeben, wenig über die EU zu wissen. 19 Prozent behaupten sogar, sie wüssten gar nichts darüber. Diesem Phänomen möchte rencontres.de durch ein regelmäßig erscheinendes »Europa-Rätsel« begegnen, durch das die Leser ihre Kenntnisse zu Europa testen und vertiefen können.
Nach einer neuen Eurobarometer-Umfrage (www.ec.europa.eu, Veröffentlichung: Mai 2006) sind nur 38 Prozent der Deutschen und sogar nur 29 Prozent der Franzosen der Meinung, die EU entwickle sich in die richtige Richtung. 53 Prozent der Deutschen und 41 Prozent der Franzosen halten die EU für »ineffizient«. Frühere Umfragen zeigen zudem, dass das Vertrauen der Bürger in die EU-Institutionen sinkt. Diese Identitäts- und Legitimationskrise Europas erreichte ihren letzten Höhepunkt in der Ablehnung der EU-Verfassung durch die französische und niederländische Bevölkerung vom 29. Mai bzw. 1. Juni 2005.
Es ist also allerhöchste Zeit, aktiv zu werden.
Foto von Christian Lambiotte
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