Aufstiegstrainer Eckhard Krautzun musste bereits nach sechs Spielen und 4:8 Punkten seine Koffer packen. Die Begründung von Präsident Erich Riedl: „Ihm mangelt es an der Qualifikation für die Bundesliga.“ Für Krautzun kam Carl-Heinz Rühl. Eine üble Szene aus dieser Saison haben bis heute viele Löwen-Fans nicht vergessen: Das brutale Foul des Duisburger Vorstoppers Paul Steiner. Er hatte den an ihm vorbeiziehenden Heinz Flohe mit einem rücksichtslosen Tritt ins rechte Bein niedergestreckt. Nach dem komplizierten Waden- und Schienbeinbruch musste Flohe mit 31 Jahren seine Karriere beenden. Torwart Thomas Zander, der sich in dieser Saison einen Ruf als „Elfmetertöter“ machte, blickt zurück.
Bereits nach sechs Spielen war für Trainer Eckhard Krautzun nach der Bundesliga-Rückkehr Schluss. Für ihn kam Carl-Heinz Rühl?
Thomas Zander: Das war schade. Krautzun war mein Trainer in Worms, nach seinem Wechsel zu den Löwen hat er Horst Raubold, Niels Poulsen und mich nachgeholt. Wir hatten damals bei Wormatia eine stärkere Mannschaft als die Löwen – ich hatte ja den direkten Vergleich.
Was ist Ihnen aus der Spielzeit 1979/80 besonders in Erinnerung geblieben?
Zander: Zum einen, dass 1860 zu dieser Zeit sehr amateurhaft geführt wurde, teilweise wie ein Taubenzüchterverein. Zum anderen das Spiel gegen den MSV Duisburg. Die Szene habe ich immer noch vor Augen, als Heinz Flohe so schwer verletzt wurde, dass er seine Karriere beenden musste. Das war fast eine Tätlichkeit von Paul Steiner.
Aber auch Sie mussten in diesem Spiel die Zähne aufeinander beißen…
Zander: Ja, ich stand mit einem Rippenbruch im Tor. Wer schon mal eine solche Verletzung hatte, weiß, wie schmerzhaft das ist. Nachts kann man nicht schlafen. Ich sollte nicht spielen, war bereits in meinem Ferienhaus an der Ostsee, als mich der Verein anrief. Ich solle sofort nach München kommen. Mein Ersatzmann Norbert Kleider hatte sich den Daumen gebrochen. Also ließ ich mich fit spritzen und stand zwischen den Pfosten.
Sie haben damals einen Bundesliga-Rekord für die Ewigkeit aufgestellt: Keiner der sieben Elfmeter gegen Sie in der Saison 1979/80 landete im Netz. Waren Sie ein Elfmetertöter?
Zander: Das kann man so sagen. Ich hatte einen speziellen Trick, bei dem ich mit dem Oberkörper das Gewicht verlagert habe. Wenn man ein paar Strafstöße gehalten hat, treten die Schützen schon mit Respekt und einer gewissen Angst an. Natürlich gehört auch eine Portion Glück dazu. Ein Sepp Maier hat nie einen Elfmeter gehalten!