Blick auf das Podium der Pressekonferenz am 4. Dezember 2008 im Presse- und Besucherzentrum des Bundespresseamtes: v.l.n.r Mathias Schindler (Wikimedia Foundation), Sebastian Moleski (Geschäftsführer Wikimedia Deutschland e. V.), Prof. Dr. Angelika Menne-Haritz (Vizepräsidentin des Bundesarchivs), Dr. Oliver Sander (Leiter des Bildarchivs im Bundesarchiv)
© Bundesarchiv, Foto: Schlegel
Das ungewöhnliche Projekt der Zusammenarbeit einer oberen Bundesbehörde mit Wikipedia war Gegenstand der stark besuchten Pressekonferenz, die am 4. Dezember 2008 in Berlin stattfand. "In Kooperation mit Wikimedia Deutschland sind wir dem Ziel, die im Bundesarchiv verwahrten ca. 11 Millionen Bilder nutzbar zu machen und einen freien Zugang zu ermöglichen, einen großen Schritt nähergekommen", erklärte die Vizepräsidentin des Bundesarchivs Prof. Dr. Angelika Menne-Haritz.
Sebastian Moleski und Prof. Dr. Angelika Menne-Haritz
© Bundesarchiv, Foto: Schlegel
Im September 2007 hatte das Bundesarchiv unter der Adresse www.bild.bundesarchiv.de bereits sein Digitales Bildarchiv online gestellt. Es präsentiert Bilddokumente zu Ereignissen und Personen der deutschen Kolonialgeschichte, der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus - hier insbesondere die Bilder der Propagandakompanien der Wehrmacht -, der DDR in Form von Bildern des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes ADN-Zentralbild und der Bundesrepublik Deutschland, vorwiegend in Gestalt von Bildern des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung. Derzeit befindet sich ein repräsentativer Querschnitt von 170 000 Bildern des Bundesarchivs und der Bundesbildstelle im Digitalen Bildarchiv. Kontinuierlich werden neue Bilder in diese von Wissenschaftlern, Journalisten, Behörden, Verlagen und Privatleuten intensiv genutzte Datenbank eingestellt. Gegenwärtig sind mehr als 1 000 Benutzer im Digitalen Bildarchiv registriert.
Weltweit ist Wikipedia eine der 10 beliebtesten Websites. In Deutschland belegt die freie Enzyklopädie den 1. Platz in der Kategorie Wissen, News und Informationen. „Die Zusammenarbeit mit einer Bundesbehörde ist für Wikipedia ein außerordentlicher Erfolg und bestätigt die rasant wachsende Bedeutung der Online-Enzyklopädie", freute sich Mathias Schindler, Communication Committee der Wikimedia Foundation.
Wikimedia ist eine internationale Bewegung, die freies Wissen fördert und verschiedene Projekte unterstützt. Das größte ist die Wikipedia. Seit der Gründung 2001 sind in der deutschsprachigen Online-Enzyklopädie über 800 000 Artikel entstanden und abrufbar. Die Wikimedia Commons bezeichnet sich als Schwesterprojekt der Wikipedia und wurde 2004 als kostenfreie Mediensammlung gegründet. Aktuell enthält Wikimedia Commons rund 3 500 000 Dateien und etwa 84 500 Sammlungen.