Sühneopfer für die Zeit der großen Bekehrung
Gebetsaufruf für den Hl. Vater
Marie des Vallées – Sühneopfer für die Zeit der großen Bekehrung
(nach: Hausmann, Irmgard, Marie des Vallées, Sühnopfer für die Zeit der großen Bekehrung, Verlag Siegfried Hacker, 31974)

Das Sensationelle hieran ist Folgendes: Sühneopfer und Leidensbereitschaft Gott und den Menschen gegenüber hat es immer schon gegeben. Was aber völlig aus dem Rahmen fällt, ist die Intensität der Leiden von Marie des Vallées und ihre Aufopferung für die Zukunft. Die Zeit der großen Bekehrung steht noch aus. Sie setzt die große Drangsal voraus, wie sie in der Bibel beschrieben wird. Bekämpfung und Verfolgung der Kirche hat es immer gegeben und wird es immer geben, nicht jedoch so, wie es Jesus in den Evangelien und Johannes in der Geheimen Offenbarung voraussagen. Glaubt man prophetischen Aussagen, so steht diese Zeit unmittelbar bevor. Zeichen am Himmel und auf der Erde deuten darauf hin. Es bedarf nur noch eines Auslösers, um die Maschinerie der Apokalypse in Gang zu setzen. Wer die Zeichen der Zeit mit denen des Evangeliums vergleicht, findet eindeutige Parallelen. Es darf jedoch nicht vergessen werden, daß die Zeit der Drangsal auch eine Zeit der Bekehrung ist. Bei vielen werden die Ereignisse eine radikale Umkehr hervorrufen. Dies wird jedoch nicht ohne Blutvergießen und große seelische Schmerzen vor sich gehen. Im 17. Jahrhundert lebte im Norden Frankreichs eine Frau, der diese Zeit zugedacht war. Vergleicht man die Leiden vieler Heiliger mit den ihren, fällt es schwer jemanden zu finden, der annähernd gelitten und sich in diesem Maße für die Bekehrung der Sünder aufgeopfert hat. Es ist auch nicht die Aufgabe der Biografen, wissenschaftliche Vergleiche anzustellen oder gar den Einen gegen den Anderen auszuspielen. Das wahre Innenleben eines Menschen kennt nur Gott allein. Im Folgenden läßt er uns nur kurze Einblicke nehmen. Aufopferungsvolle Menschen haben sich bemüht, ihr fast vergessenes Andenken zu bewahren. Welche Aktualität dieses heute besitzt, sei nun erwähnt.

 Marie hatte schon in ihrer Kindheit viel zu erdulden. Mit zwölf Jahren schon waren sie und ihre Mutter den Misshandlungen durch den Vater ausgesetzt. Neben diesen Leiden mußte sie fast täglich erfahren, was Hunger bedeutet. Im jugendlichen Alter sollte Marie mit einem Mann vermählt werden, dessen Offerte sie jedoch abschlug. Die Folge davon war eine teuflische Besessenheit. Genauer gesagt wurde sie Opfer einer Verfluchung durch diese Person, in deren Gefolge eine Besessenheit zustande kam. 1)  Diese Besessenheit währte fast bis an ihr Lebensende, insgesamt 46 Jahre. Marie war sich dieser Inbesitznahme durch höllische Geister bewußt und opferte diese wiederum als Sühne für die Sünden Anderer auf. Für sie entsprach dies dem heiligsten Willen Gottes. „Deshalb nehme ich die Besessenheit von ganzem Herzen an; und aus Liebe zu ihm, der sie mir gegeben hat, will ich mit ihr leben und sterben, wenn es ihm so wohlgefällt!“ 2)  Dazu sagt Jesus: „Ich habe meine Schätze, d.h. mein Gold, meine Krone und meine Juwelen in einem Kästchen an einen Ort gelegt, an dem man sie nicht suchen wird, nämlich in einen Schweinestall. Der Stall das ist Schwester Marie; die Schweine sind die Dämonen; das Kästchen ist mein Herz; mein Gold sind die Geschenke, die ich denen mache, die mich lieben; meine Krone ist mein Leiden, meine Juwelen sind die Worte und Wahrheiten, die ich meiner Braut sage.“ 3)  Wie im Falle des Klingenberger Exorzismus kam eine endgültige Austreibung nicht zustande, da Gott es den Dämonen nicht erlaubte, auszufahren. Grund war das selbst gewählte Sühneleiden Maries. Marie wurde als Hexe angeklagt, gefoltert und ins Gefängnis geworfen. Was ihre Leidensfähigkeit betrifft, so bat sie im Rahmen der Inquisition darum, noch mehr leiden zu dürfen. „Ich fürchte nichts. Im Gegenteil, ich glaube, daß es auf der ganzen Welt nicht genug Foltern gibt, die mir genügen, daß kein Mensch fähig ist, mich soviel leiden zu lassen, als ich leiden möchte, um der Liebe Gottes willen …“ 4)  Diese kaum nachzuvollziehende Leidensbereitschaft steigert sie noch, indem sie nach den Höllenqualen verlangt. „Du weißt nicht, was du verlangst“, entgegnet ihr Jesus. Darauf erwidert Marie: „Verzeihe, ich verlange meine Brüder, die verloren gehen. Ich bin sicher, ja ich sehe, daß die göttliche Liebe Tag für Tag jemanden sucht, der die Höllenqualen und den Zorn Gottes in der Zeit erleiden möchte, um sie dadurch ewig zu befreien. Hier bin ich, nimm mich hin … Ich fürchte, daß du mir nicht genug Qualen geben kannst …“ 5)  Gegenüber den Dämonen fordert sie: „Tu das Schlimmste, das du vermagst! … Hüte dich, mir den geringsten Schmerz zu ersparen, den er dir erlaubt, mir zuzufügen, denn ich bitte ihn von ganzem Herzen, daß sein Zorn auf dich falle und deine Qualen verdopple, wenn du auch nur den kleinsten Teil dessen wegläßt, was du mir zufügen darfst.“ 6)
Was ihre Sündlosigkeit betrifft, so erklärt sie, die niemals freiwillig eine Sünde begehen würde: „Wenn ich wüßte, daß ich eine Sünde begangen hätte, würde ich sie unter Trommelschlag öffentlich auf den Straßen bekennen, damit meine Beschämung größer wäre und ich so die schuldige Buße und Genugtuung leistete.“ 7)  Marie des Vallées betrieb die totale Vernichtung ihres eigenen Willens, um jegliche Sünde zu vermeiden. In diesem andauernden Prozeß bot ihr Jesus den Austausch beider Willen, des göttlichen und des ihrigen, an. Marie nahm dieses Angebot gerne an, indem sie ihrem eigenen Wollen mit allen denkbaren Konsequenzen widersagte. Es sollte nur noch der göttliche Wille in ihr vorherrschen und regieren. Später sollte sie dieses Ziel, das denen unserer Zeit völlig entgegengesetzt ist, in seiner Vollendung erreichen. Wie andere Heilige und Mystiker, z.B. Katharina von Siena und Katharina von Genua, forderte sie von sich und Jesus nahezu Unmögliches, um dem göttlichen Willen und damit der Rettung der Sünder gerecht zu werden. Ihr Drang, Unerhörtes zu leiden, war nahezu unendlich.
Wie von Jesus vorausgesagt, mußte sie Jahre lang des Empfangs des Allerheiligsten Altarsakramentes entbehren. Nach zahlreichen Gewissensqualen akzeptierte sie dies schließlich. Wurde ihr Zustand der Besessenheit schon bald eindeutig diagnostiziert, so erfolgten parallel dazu die Exorzismen, im Laufe derer sich die Dämonen auch zu diesem Problem äußerten. Wie im Falle Anneliese Michel waren die Dämonen gezwungen, in dem Körper des Mädchens zu bleiben, da Gott das Verlassen der menschlichen Hülle nicht wollte. Was die Unmöglichkeit des Empfangs der Heiligen Kommunion betrifft, so begründete dies Jesus folgendermaßen: „Es ist deshalb, weil dir mein Leiden statt des hl. Sakramentes geschenkt wurde, und weil dich der göttliche Wille im Tode leben läßt.“ 8)  Ihr „Vernichtungsopfer“, welches mit den schlimmsten Höllenqualen einherging, opferte sie für die Sünden auf, die durch den auch damals schon weit verbreiteten Gebrauch der Schwarzen Magie begangen wurden. Zu den erlittenen Höllenqualen und ihren Erfahrungen damit sagt sie Folgendes: „Der Zorn Gottes belebt die Verdammten: einen gegen den andern, mit unversöhnlichem Haß, der die einen zu Henkern der anderen macht und sie anstachelt, sich gegenseitig zu verwünschen und zu zerreißen. Dieser gleiche Zorn belebt sie gegen sich selbst, belebt die Sinne gegen den Geist. Gottes Zorn ist die Seele der Verdammten und belebt sie so sehr, daß, wenn sie zerstückelt würden, jeder Teil so lebendig wäre wie das Ganze.“ 9)
Im Vergleich zwischen der göttlichen Liebe und der göttlichen Gerechtigkeit stellt Marie klar: „Die göttliche Liebe ist schrecklich und versteht es, uns mehr leiden zu lassen als die göttliche Gerechtigkeit. Alles, was ich in der Hölle durch die Gerechtigkeit litt, ist nichts im Vergleich zu dem, was mich die göttliche Liebe erdulden ließ … Ich liebe die göttliche Gerechtigkeit und finde sie schön, sanft und angenehm, aber die Liebe ist streng und schrecklich. Sie lacht stets, doch sie schlägt hart zu. Ich zittere, wenn ich sie sehe. Wenn man sich bei ihr beklagt, lacht sie nur. Man weiß nicht, wohin sie geht, noch wohin sie führt und sie läßt einen blindlings folgen.“ 10)

 War Marie des Vallées über Jahrhunderte gleichsam vergessen, so wird ihr Sühneleiden in der heutigen Zeit wieder aktuell. Nicht allein die Schwere ihres Leidens bewirkt diese Aktualität, sondern der zeitliche Bezug. Wie anfangs angedeutet, litt sie in erster Linie für die Sünden und Sünder der letzten Zeiten, von denen sie wußte, daß darin der Haß und die Gottesferne ihren Höhepunkt erreichen werden. Es bedarf keiner Spekulation um festzustellen, daß sich die Haß- und Gewaltspirale unaufhörlich höher schraubt. Den genauen Zeitpunkt des Endes kennt allerdings nur Gott allein. Jesus hat in der Hl. Schrift eindeutige Zeichen, die dieser Epoche vorausgehen werden, kundgetan. Wird das Erbarmen Gottes von den Menschen nicht angenommen, bleibt nur noch seine Gerechtigkeit den Bekehrungsunwilligen gegenüber. Um eine Umkehr dennoch zu ermöglichen, hat sich Marie des Vallées aufgeopfert.

 Auf die biblische Endzeit 11) übertragen, erwähnt Marie die Zeit der Reinigung. Reinigte der Vater durch die Flut, der Sohn durch das Blut, so ist das Element, durch das in unmittelbarer Zukunft die Reinigung vollzogen werden wird, das Feuer. 12)  Über die Rolle der Dämonen in dieser Zeit sagt sie: „Die Dämonen werden gezwungen sein, mitzuwirken an der Zerstörung ihrer Welt, sie werden sich derer bemächtigen, die sich nicht bekehren wollen.“ Dann aber: „Es wird eine Flut von Gnaden regnen, die Erde wird von Heiligen bewohnt sein, und es wird Martyrer der Liebe geben, die weit größer sein werden als die ersten.“ 13)
Besonders schmerzhaft wird es die Kirche treffen. Wie in vielen Mitteilungen der Gottesmutter vorhergesagt, wird die Kirche ihres Sohnes eine innere Reinigung erfahren, deren Hauptursache der Abfall (Apostasie) von ihrem Kern, des Glaubens an die reale Existenz Jesu Christi in ihrer Mitte, ist. Desweiteren bot sie ihr Leiden für die Bekehrung der Ungläubigen und des auserwählten Volkes an. Die Gottesmutter selber sprach zu ihr über das Ende der Zeiten: „Das Ende wird trostvoller, ruhmreicher, bewunderungswürdiger sein, als man glaubt, aber auch verheerender, gewaltiger, entsetzlicher, als man glaubt.“ 14)

 Marie des Vallées fühlte sich immer eingebunden in das Leiden Jesu. In ihm sah sie die Verherrlichung des göttlichen Willens, wie sie größer, schöner und stärker nicht sein konnte. Wie sich Jesus dem Willen seines Vaters voll und ganz unterwarf, so unterwarf sie sich ebenfalls diesem Willen. Wie Jesus am Kreuz litt und seine Seele schließlich seinem Vater anempfahl, so zielte diese Sühneseele auf die Vernichtung ihres Ichs bis hin zur totalen Selbstaufgabe. Sie ging sogar so weit, daß sie sich bereit erklärte, auf ewig verdammt zu werden, wenn der göttliche Wille dies erfordere. Letztes Ziel dieser Dulderin war die Vergöttlichung, allerdings nicht aus eigenem Vermögen, sondern im Sinne völliger Selbstaufgabe, der totalen Vernichtung. Dies ist der Weg der Heiligen, wie ihn außer Jesus selbst nur seine Mutter vorgelebt hat. „Wen der göttliche Wille führt, in dem läßt er nichts Menschliches zurück.“ 15)  Die Verlassenheit, die sie dabei erfuhr, erinnert an die Verlassenheit Jesu am Kreuz. Innerstes Ziel Maries war eine vollkommene Demut im Sinne der Gottesmutter. Ihre Person existierte für sie nicht mehr, es sei denn als das Leiden schlechthin. Ihr Wille war in dem Willen ihres Schöpfers aufgegangen. Nach mannigfaltigen Verfolgungen und Leiden, nicht zuletzt durch ihre eigene Kirche, attestierte man ihr schließlich die Attribute eines heiligmäßigen Lebens, zu denen der Haß gegen jede Sünde, das Verlangen nach Rettung von Seelen sowie eine tiefe Liebe zum Leiden gehörten. Als Schlußakkord leuchtet folgender Text auf, welcher hier unverkürzt wiedergegeben werden soll:

„ Über dreihundert Jahre sind inzwischen verstrichen. Die sterblichen Überreste von Marie des Vallées – um die sich nach ihrem Tod vier Kirchen von Coutances gestritten hatten – ruhen nun in der dortigen Kathedrale, in der lieblichen Seitenkapelle von Unserer Lieben Frau vom Brunnen. Hier knien Beter bis zur friedsamen Stunde, in der das Elfenbein der Pfeiler dunkelt, und ein feierliches, wie transzendentes Schweigen die Kapelle einhüllt – erinnernd an die feierliche, ungebrochene Stille, die derzeit auch um die Persönlichkeit von Marie des Vallées geworden ist und die, so flehen wir, die Glocken von St. Peter zu Rom in gewaltigem Festakkord zerteilen mögen. Doch heißt es in Frankreich, daß ihre Heiligsprechung die letzte sein wird vor dem Ende der Welt.“ 16)

Anmerkungen

1) Vgl. Katharina von Siena, Katharina von Genua, Angela von Fiore und in neuerer Zeit Anneliese Michel.
2) Hausmann, S. 9
3) S. 9
4) S. 11
5) S. 11
6) S. 11f
7) S. 12
8) S. 17
9) S. 20f; vgl. Is 63, 3
10) S. 24
11) Im Sinne der Erlangung des persönlichen Heils ist allein die Sterbestunde entscheidend. Im geschichtlichen Rahmen, wie er in den Evangelien beschrieben wird, wird allerdings die jeweilige Situation der Kirche prophezeit.
12) Damit ist nicht unbedingt das Feuer des Heiligen Geistes gemeint. Vgl. dazu ähnliche Aussagen von Sehern, bei denen das „Feuer vom Himmel“ sehr plastisch dargestellt wird.
13) S. 33
14) S. 35
15) S. 44
16) S. 54


Dringendes Gebet für den Hl Vater

Meine lieben Schwestern und Brüder im HERRN,

unser Heiliger Vater ist in großer Gefahr. Ich bitte Sie, für Papst
Benedikt XVI. hl. Messen lesen zu lassen und zu beten. Durch eine
Botschaft wurde uns besonders folgendes Gebet ans Herz gelegt.

Ewiger Hoherpriester, Jesus Christus,
der Du Dein Blut für die Deinen gegeben hast,
gewähre uns die Bitte, daß unser Hl. Vater
an allem Blut Christi auf den Altären Anteil habe,
damit dieses hochheiligste Blut sein Blut stärke und ihm Kraft gebe,
die Fährnisse dieser schweren Zeit zu überwinden.

Vergelt´s Gott!
Gott segne Sie

Ihr
Alfred Müller


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