Neuzugang Stefan Aigner hat das Zeug zum Fanliebling. Der 21-Jährige musste nicht lange überlegen, als das Angebot der Löwen kam. Selbst ein Wechsel zu einem Erstligisten wäre für Aigner nicht in Frage gekommen, denn bei Sechzig fühlt sich der dynamische Mittelfeldspieler einfach zu Hause.
Bereits mit vier Jahren begann Stefan Aigner bei den Löwen das Fußballspielen und durchlief dabei alle Jugendmannschaften. Seine Liebe zu den Löwen hielt auch über die geografische Distanz, als der Bayer bei Arminia Bielefeld unter Vertrag stand. „Sechzig ist einfach mein Verein. Ich bin praktisch ein Fan auf dem Platz, wenn man so will. Wenn ich in Bielefeld mal wieder auf der Bank gesessen habe und Sechzig auch noch verloren hat, dann war mein Wochenende hin", bekennt der Neuzugang.
Auch für seine Familie gibt es keinen besseren Verein. Ob Vater, Mutter oder Großeltern - Familie Aigner ist tiefblau. So verwundert die Leidenschaft des jungen Mittelfeldspielers auch nicht, wenn selbst seine beiden Opas mit rund 80 Jahren noch regelmäßig die Löwen in der Allianz Arena anfeuern.
Angesichts dieser Vereinstreue und seinem familiären Background würde für Aigner ein Wechsel zum Nachbarn von der Säbener Straße niemals in Frage kommen. „Oh mei. Alle Aigners sind durch die Bank Bayern-Verachter. Wenn ich hier so einschlagen würde, dass ein Angebot von Bayern käme, dann gäb's auch andere Angebote. Und dann wäre mir sogar Moskau lieber als die Roten. Spartak, Dynamo, Torpedo - ganz wurscht! Bayern würde nicht in meinen Lebensplan passen", äußert sich Löwe Aigner. Aber mit Sechzig gegen die Roten zu spielen, würde Aigner doch schon gerne. „Wenn wir im DFB-Pokal den HSV schlagen und dann Bayern als Los kriegen, das würde mir einen riesigen Schwung geben, denen ein Tor reinzuhauen. In der A- und B-Jugend haben sie gegen uns meistens überhaupt kein Land gesehen", so Aigner.
Um bei einem möglichen Aufeinandertreffen bestmöglich gewappnet zu sein und zudem mit den Löwen eine gute Rückrunde zu spielen, will Aigner nun die Vorbereitung nutzen und dann sein Können unter Beweis stellen. Im Testspiel gegen CD Marino (1:0) zeigte der 21-Jährige schon einmal, dass er das Mittelfeld optimal verstärken kann.
Von Vorteil dürfte dabei die Kommunikation mit seinen neuen, oberbayerischen Offensivkollegen Lauth, Bierofka und Schäffler sein. „Die Verständigung fällt mir hier auf alle Fälle leichter als droben in Bielefeld. Bei Sechzig wird wieder boarisch g'redt, einfach wunderbar ist das", so der Ur-Bayer aus Lochham in der Nähe von Holzkirchen.
Für die Fans ist Aigner, der von der 1860-A-Jugend zu Zweitligist Wacker Burghausen gewechselt war und dann nach dem Abstieg der Oberbayern das Angebot von Erstligist Bielefeld annahm, ein Glücksfall. Kaum einer hat die Löwen-Tugenden Kampf, Aggressivität und Laufbereitschaft so verinnerlicht wie der 21-Jährige. Auch deswegen freuen sich viele auf den DFB-Pokal und die Rückrunde.