Stand: 1.Juli 2008

Vitamin K1 - Einleitung -Vitamin K1

 
 

 Vitamin K

 
 

Ein vergessenes Vitamin bekommt neue Akzeptanz.

 

Obwohl schon seit den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts Forschungsergebnisse vorliegen, dass Vitamin K1 für den menschlichen und tierischen Organismus eminent wichtig ist, wird dessen Wirkung von der Medizin und Pharmaindustrie heruntergespielt. Aufgrund der Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen für die praktische Anwendung von Vitamin K1 bei Mensch und Tier, wodurch nicht unerhebliche gesundheitliche Probleme auftreten können, könnte man fast auf die Idee kommen, dass die Pharmaindustrie und Medizin die Information um die Wichtigkeit dieses Vitamins zurückhält, um daraus entstehende Problemfelder mit einer Vielzahl von Medikamenten behandeln zu können.

Wer kein Vitamin C bekommt, hat mit Mangelzuständen - im Extrem mit der tödlichen Krankheit Skorbut - zu kämpfen. Nicht anders ist es bei einer Unterversorgung mit Vitamin K1. Interessanterweise haben inzwischen einige Vitamin-Präparate neuerer Zeit Vitamin K1 als Bestandteil. Eine Tatsache, die in den USA schon längst praktiziert wird!

Vitamin K1 kommt in Pflanzen vor und wird teilweise im Darmtrakt zu Vitamin K2 durch Darmbakterien im Dickdarm umgewandelt. Diese K2-Formen können aber nicht aufgenommen werden, da im Dickdarm eine Vitaminaufnahme nicht möglich ist. Vitamin-K2-Formen werden mit dem Kot ausgeschieden und können über den Vorgang der Koprophagie (Kotfressen) aufgenommen werden.

Da beide Vitamine in unterschiedlichen Geweben von Mensch und Tier nachweisbar sind, durch die Dickdarmsynthese aber nicht in den Körper gelangen können, liegt es auf der Hand, dass im Körpergewebe aus Vitamin K1 Vitamin-K2-Formen umgewandelt werden. Diese logische Forderung ist inzwischen durch eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt worden. Damit ist klar: Eine Umwandlung von Vitamin K1 in Vitamin-K2-Formen findet im Organismus unabhängig von der bakteriellen Synthese im Dickdarm statt!

Daneben gibt es das Kunstvitamin K3 (Menadion) und K-Analoga (Menadiol K4, sowie K5, K6, K7), welche in der Natur nicht vorkommen und mit zahlreichen Nebenwirkungen behaftet sind. Seine Salze (in Reinform ist Menadion nicht verarbeitbar) sind in der Lebensmittelindustrie verboten.

Kurioserweise war aber Vitamin K3 in der gewerblichen Erzeugung von Tiernahrung als einziges K-Vitamin bis zum 5. März 1999 erlaubt. Die Autoren dieser Vitamin-K-Internetseiten haben die Zulassung von Vitamin K1 in der Tiernährung über das heutige Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz initiiert. (Als nutritiver Zusatz durfte Vitamin K1 allerdings von Privatpersonen in der Tiernahrung schon immer eingesetzt werden, da dieses Vitamin in dieser Verabreichungsform als Lebensmittel eingestuft wird.) In der Medizin gilt der Einsatz von Vitamin K3 wegen seines negativen Nutzen-Risiko-Verhältnisses als "unverantwortlich".

Vitamin K1 und K2 sind fettlöslich, Vitamin K3 und dessen Analoga sind als Salze wasserlöslich gemacht worden und haben damit zwei verschiedene Wirkungskreise. Vitamin K1 und K2 unterliegen im Organismus vereinfacht ausgedrückt einer Kontrollfunktion, nicht aber das Vitamin K3 und dessen Analoga.

Die biologische Wirkungsweise von K-Vitaminen ist unterschiedlich:

Vitamin K1: 100 %
Vitamin K2: bis 2500 %
Vitamin K3: 10 %

Aus Vitamin K1 können verschiedene Zustandsstufen Vitamin K2 aufgebaut werden. Aus Vitamin K3 kann - wenn überhaupt (man ist sich darüber noch nicht ganz im Klaren) - nur eine einzige Zustandsstufe von Vitamin K2 aufgebaut werden mit einer biologischen Wertigkeit von lediglich 13%.

Vitamin K1 bzw. K2 sind u. a. wichtig für:

Gleichbleibende Fließeigenschaften des Blutes / Verhinderung von Thrombozyten-Aggregation / Entspannung der Muskulatur / Enzymaktivität / Energiehaushalt / Sicherung der Leber- und Nierenfunktion / Aufrechterhaltung der Ca2+ ­ Homöostase / Knochenstoffwechsel / Stärkung des Immunsystems / Sicherung des einwandfreien Darmflorastoffwechsels / Förderung der Verdauung / Regulation anderer Vitamine / Förderung der Blutgerinnung / Blutgerinnselauflösung / Verhinderung von Karies / Behandlung von Keuchhusten / Beeinflussung von Antibiotikawirkung / Neutralisation bestimmter Schimmelpilzgifte (z.B. auf Cumarinbasis).

Bei den "Regulatorfunktionen" von Vitamin K kann man nach der vorhandenen wissenschaftlichen Literatur bereits ansprechen:

- Blutgerinnung, Antigerinnung, Fibrinolyse,

- Knochenstoffwechsel,

- Gefäßbiologie (Verkalkung),

- Zellvermehrung (Zellwachstumsförderung und Zellwachstumshemmung).

 Seit mehr als 25 Jahren liegt unverändert die Frage auf dem Tisch:  Weshalb in der Medizin die Blutgerinnung der alleinige Maßstab für die Vitamin-K1-Wirkung geblieben ist. Inzwischen sind die zuvor beschriebenen Funktionsweisen hinlänglich bekannt und fließen zum Teil schon in die Förderung der Knochenstoffwechselgesundheit ein. Dass Vitamin K1 nicht nur die Blutgerinnung, sondern auch die Auflösung von Blutgerinnseln (Gerinnung, Antigerinnung, Fibrinolyse) und vieles mehr bewirkt, wird unterschlagen. Man kann mutmaßen, dass Medizin und Pharmaindustrie Angst davor haben, dass eine ganze Reihe ihrer teuren Medikamente im Blutverdünnungssektor überflüssig werden. Mit anderen Worten, das kostengünstige Vitamin K1 übernimmt nebenwirkungsfrei die Aufgabe von teuren, nebenwirkungsreichen Blutverdünnungsmedikamenten.

 Inzwischen ist unstrittig bekannt, dass Vitamin K1 ein fettlösliches lebenswichtiges Vitamin ist. Es wirkt auf die  Blutgerinnungsregulation ein, d. h. auf die gamma-Carboxylierung verschiedener Proteine (Eiweiße), die dadurch aktiviert werden. Dazu gehören gerinnungsfördernde und gerinnungshemmende Proteine.  Auch für andere Stoffwechselprozesse werden Proteine durch Vitamin K1 aktiviert und können erst dann arbeiten. Beispiele solcher Proteine sind Osteocalcin, Matrix-Gla-Protein, Gas 6 und andere.

Ohne genügend Vitamin K liegen diese Eiweiße als unwirksame Vorstufen vor, die unter den Begriff PIVKA zusammengefasst werden. In dieser Form können Vitamin-K-abhängige Proteine nicht ihre normalen Funktionen entfalten.
  
Spätestens seit den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts, nachdem man die posttranslationale gamma-Carboxylierung als den molekularbiologischen Wirkungsmechanismus von Vitamin K (K1/K2-Formen) erkannte, weiß man, dass in fast allen Zellsystemen bzw. Geweben vitamin-K-abhängige Proteine vorkommen.

Nach der Leber sind Muskeln (auch Herzmuskel) und die Haut die wichtigsten Aufnahmeorte von Vitamin K.

Eine weitere Speicherung z. B. findet in Nieren, Nebennieren, Lunge, Knochenmark statt.

Das fettlösliche Vitamin K1 ist (laut Fachliteratur) im Gegensatz zu Vitamin K3 auch in extrem hohen Überdosen untoxisch. Inzwischen gibt es auch ein Vitamin-K1-Präparat, das nicht mehr rein fettlöslich ist und damit im Aufnahmeverfahren nicht den natürlichen K-Vitaminen entspricht! 

Hierzu ein Zitat von Prof. Hess aus Zürich, Physiologe und Nobelpreisträger: "Wenn man den Eindruck hat, dass die Natur etwas falsch gemacht habe, dann hat man etwas falsch verstanden." Auf gut Deutsch: Man sollte Vitamine immer nur in der Form zu sich nehmen, wie es die Natur vorgesehen hat!

Auf dem deutschen Markt (Apotheken) stehen für die orale Aufnahme z. B. die Präparate KA-VIT Tropfen (früher Kanavit-Tropfen genannt) und Konakion MM zur Verfügung. Apothekenpflichtig, als Medikament verordnungsfähig und auf Basis der OTC-Ausnahmeliste durch die Krankenkasse erstattungsfähig.

Konakion MM wird allerdings als „wasserlöslich gemacht beschrieben und dieses Vitamin K1 liegt damit in einer unphysiologischen, sprich nicht natürlichen Form vor. Der Hersteller hat Konakion MM als eine wasserlösliche Darreichungsform des Wirkstoffs Vitamin K1 bezeichnet.

Die Zulassung für Vitamin K1 für die gewerbliche Tiernahrungsherstellung hätte jederzeit von den entsprechenden Industrien initiiert werden können, wurde es aber nicht. Es ist bekannt, dass Vitamin K3 bedeutend billiger ist als Vitamin K1. Von Vitamin K3 sind zahlreiche Schadwirkungen bekannt. Durch die Autoren dieser Seite wurde die Zulassung  von Vitamin K1 über das Bundesministerium beantragt. Mit Zustimmung des Bundesrates im März 1999 wurde der Einsatz von Vitamin K1 in der Tierernährung genehmigt.

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