Bestattet: Nonnenkloster St. Trinitatis zu Caen
Einzige Tochter des Grafen
Balduin V. Insulanus von Flandernund der
Adela
von Frankreich, Tochter von
König
Robert II. dem Frommen
Brandenburg Erich: Tafel 4 Seite 9
****************
"Die Nachkommen Karls des Großen"
X. 60. MATHILDE
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* ca. 1032, + 1083 3. XI.
Gemahl:
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1053
Wilhelm I. der Eroberer, Tochter von England 1066 (siehe
XII. 22.)
+ 1087 9.
IX.
Anmerkungen: Seite 135
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X. 60. Mathilde
Vanderkindere I, 299.
Die angebliche erste Ehe Mathildens
mit Gerbod, Vogt von St. Bertin, halte ich für eine
reine Fabel. Es gibt kein Quellenzeugnis dafür. Die ganze Hypothese
verdankt ihren Ursprung dem Versuch, eine Stelle des Order. Vitalis (ed.
Prevost 2, 221) über
Mathildens
Tochter Gundrade von Varennes zu erklären, die aber doch wohl
eine Tochter Wilhelms und Mathildens
war (siehe XI. 103.).
VIII. b. 116 MATHILDE
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* c 1032, + 1083 XI 3
oo 1053 Wilhelm I. ("der Eroberer"), 1035 Herzog
der Normandie, 1066 König von England
* 1027/28, + 1087 IX 8/9
MATHILDE
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+ 1083
oo 1053
WILHELM I. DER EROBERER,
König von England
+ 1087
Vor 1049, das heißt kurz nach der Schlacht von Val-es-Dunes,
war zwischen dem Herzog und Mathilda,
der Tochter Baldwins V., Graf von Flandern, und der Adela,
Tochter
Roberts II. von Frankreich,
eine Heirat geplant worden. Jedoch hatte Leo
IX. diese Verbindung auf dem Konzil von Reims im Oktober 1049 untersagt;
da der Bericht des Konzils den besonderen Grund des Verbots verschweigt,
wird allgemein angenommen, daß dieser Einwand wegen des zu nahen
Verwandtschaftsgrades Wilhelms und
Matildas
erhoben wurde. Trotzdem fand die Heirat statt. Baldwin V.
brachte seine Tochter vielleicht schon im Jahre 1050, wahrscheinlich aber
im Jahre1051 und keinesfalls nach 1052 nach Eu, wo die Hochzeit gefeiert
wurde; der Herzog führte sofort danach seine Braut unter großem
Geprägenach Rouen. Doch genehmigte Papst
Nikolaus II. diese Verbindung erst auf dem 2. lateranischen Konzil
im Jahre 1059.
Bezüglich der kirchlichen Einwände gegen diese
Verbindung und der Art der Blutsverwandtschaft (falls sie existierte) zwischen
Wilhelm
und Matilda fanden viele Vermutungen
statt. Zu einer gewissen Zeit herrschte der Glaube, daß
Matilda,
als
Wilhelm
um ihre Hand anhielt, bereits
die Frau eines gewissen Gerbod gewesen war und von ihm eine Tochter
namens Gundrada hatte, die später die Frau Wilhelms von Warenne,
des 1. Grafen von Surrey, wurde. Doch wurde diese Behauptung inzwischen
endgültig widerlegt und es ist im höchsten Grade unwahrscheinlich,
daß
Matilda vor ihrer Ehe mit
dem
Eroberer bereits mit einem anderen Mann verheiratet war. Daher
muß für den Kirchenbann, mit dem diese Verbindung belegt worden
war, eine andere Erklärung gesucht werden. Beispielsweise wurde darauf
hingewiesen, daß Wilhelm und
Matilda
Vetter und Base 5. Grades waren, da sie beide unmittelbar von
Rolf dem Wikinger abstammten. Weiterhin wurde erwogen, daß der Grund
für das Verbot in einer Ehe lag, die angeblich zwischen Herzog Richard
III. und Adela, der Mutter
Matildas
geschlossen
(aber sicher nicht vollzogen) wurde, noch ehe Matildas
Mutter mit Baldwin V. verheiratet wurde. Schließlich wurde,
vielleicht mit größerer Wahrscheinlichkeit, erwogen, daß
das Verbot auf die Tatsache zurückzuführen ist, daß nach
dem Tode der Mutter Baldwin V., Ogiva,
sein Vater, Baldwin IV. eine Tochter Richard II. von Normandie geheiratet
hatte.
Dieser stattliche Krieger kann, robust und beherrschend
wie er war, seiner äußeren Erscheinung nach kaum mit seiner
Gemahlin verglichen werden. Matildas
Grab in der Dreifaltigkeitskirche zu Caen wurde auf ähnlich Art verwüstet
wie die Gruft ihres Gemahls in Saint-Stephan. Der ursprüngliche Sarg
wurde zerstört, doch blieben in ihrem Falle die Gebeine erhalten;
nachdem sie in einen kleinen Sarg gelegt woden waren, wurden sie wieder
unter dem ursprünglichen und prächtigen Grabstein beerdigt, der
samt seiner Inschrift in dieser Kirche nach wie vor vorhanden ist. Dieser
kleine Sarg wurde im Jahre 1961 noch einmal ausgegraben und sein Inhalt
mit erstaunlichen Ergebnissen untersucht. Die Gebeine wiesen auf eine äußerst
kleine Frau hin, die sicher nicht größer als rund 1 Meter
und 25 Zentimeter war. Das Bild, das sich auf diese Weise ergibt, ruft
sicherlich Einwände hervor.
1053
oo Wilhelm I. König von England
1027-8./9.9.1087
11 Kinder:
Gundrade
1053/54-27.5.1085
um 1070
oo Wilhelm I. de Varennes, Graf von Surrey
-24.6.1088
Robert III. Kurzhose
1054-10.2.1134
Adelina
1055- vor 1066
Cäcilie Äbtissin zu Caen
1056-30.7.1125
Richard Herr zu Barney
1057/85- 1081
Wilhelm II. der Rote
1056-2.8.1100
Konstanze
1061-13.8.1090
1086
oo 1. Alain IV. Herzog von Bretagne
-13.10.1119
Adele Präsumptiverbin, Erbin von Mortain
um 1062- 1138
1080
oo Stephan II. Graf von Blois und Chartres
-13.7.1102
Agathe
um 1064- 1079/80
Heinrich I. Beauclerc
1068-1.12.1135
Literatur:
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Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen
Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 4 Seite 9,135
- Douglas David C.: Wilhelm der Eroberer Herzog der Normandie. Diederichs
Verlag München 1994 Seite 55,82-86,190,218,240,247,253,342,374,397-401
-
Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin
Köln 2000 Seite 57,66,109 - Glocker Winfrid: Die Verwandten
der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln
Wien 1989 VIII,116 Seite 344 - Jäschke Kurt-Ulrich: Die Anglonormannen.
Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln Mainz 1981 Seite 71,107
- Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur
europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-,
Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag
1993 Tafel 26 -